Alt und arm

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Evelina war ihr Name.

Sie betrat ihr Haus und hing ihr Halstuch auf, als ein alter gebrechlicher Mann den Raum betrat, überrascht schaute er Evelina an.

,,Der Mann ist sehr angsteinflössend.", seufzte sie nur und bereitete etwas zu trinken vor.
,,Wer? Der Sohn von Cäsar?", fragte ihr Vater erstaunt.
,,Ja und unhöflich auch. Aber auch anziehend." Ihr Vater setzte sich hin:,, Das gleiche kann er auch von dir sagen, sowie Cäsar auch. So eine hübsche junge Frau wie du."
Evelina war geschmeichelt:,, Ach Vater, so jung bin ich nun auch nicht und ich werde auch immer älter.", ihr Vater nahm den Posca.
,, Aber deine Schönheit wirst du nie verlieren.", Evelinas Vater hustete stark:,, Das bringt mich noch um. Wäre ich genauso stark wie du.
Venus hat das mit dir ganz toll hinbekommen.", schlurfend schaute er raus.
,,Ich werde nicht mehr lange durchhalten, Liebste."

,,Vater.", flüsterte Evelina, drehte sich zu ihrem Vater und fasste an seiner Schulter.
,,Lass mich ausreden!", Evelinas Vater hielt ein Finger hoch, ,,Und ich möchte nicht, dass du so endest wie ich. Ich bin mir sicher, dass Octavian nicht versagen wird und Rom nach dem Bürgerkrieg aufbauen wird, aber was aus dir wird weiß ich nicht."
,,Vater.", Evelina kniete sich zu ihm hin, ,,Du hast mit Cäsar gekämpft. Mir wird nichts passieren.", ihre Augen glänzten.
,,Ja, ich habe für Cäsar gekämpft und jetzt schau mich an! Ich bin alt und arm und muss auch noch um mein Haus sorgen, weil ich die Steuern nicht zahlen kann.", Evelinas Vater stand wackelig auf, ,, Deswegen Evelina, verärgere den Sohn Cäsars nicht und suche dir einen Mann. Potential hast du. Ich habe Nero gebeten auf dich aufzupassen und aus dir eine Dame zu machen. ", er drehte sich zu Evelina und sie sah die Angst in den Augen ihres Vaters.
Nero war der jüngere Bruder von Evelina, aber ziemlich erfolgreich und ein verheirateter Vater.
Doch in Evelinas Alter ist es ziemlich ungewöhnlich unverheiratet und Kinderlos zu sein, aber sie musste sich um ihren kranken Vater kümmern.

Mars schaute verträumt zu Evelina, die ihren Vater umarmte.
,,Sie ist so wunderschön, von außen wie von innen."
,,Aber warum kann diese Schönheit kein Herz erfüllen?", entgegnete Venus.
,,Sie wird mich heiraten.", Mars drehte sich zu Venus.
,,Sie flehte, sie flehte ich solle den Ring der Ehe an ihr Herz leiten. Soll ich ihr sagen, dass dieser Ring einem unnahbaren Gott gehört?", ihre Haare kämmend blickte sie zu  Mars.
,,Ja.", antwortete der Kriegsgott sanft als wäre das was ganz normales, ,,klingt doch auch nicht schlecht."
,,Jupiter, tu etwas.", flehte Venus als sie ihn erblickte.
Der Vater der Götter hat nichts anderes zu raten: ,,Du weißt wie Mars ist: Ein Sturkopf in Person und sich in eine Sterbliche zu verlieben ist bei ihm nichts Neues.", lachte Jupiter.
,,Erfülle einfach den Wunsch."

Venus begutachtete jeden römischen Mann, der in Frage käme, bis sie bei einem stehen blieb. Sie blickte ihn genau an, wie er konzentriert auf seine Tätigkeit war, nicht sehr ansehnlich  war, aber dennoch mit seiner Bodenständigkeit bei anderen sympathisch rüberkam, doch zornig wurde, wenn man ihn missachtet, sie schaute zu Evelina, eine ruhige kluge Frau, die trotz Armut im Haus, viel Reichtum in ihren Herzen hatte.
,, Ein Bach und ein Fluss sollen zu einem Meer werden. Sie sollen Wellen schlagen, aber auch einen Horizont bilden, so wird das warme Licht auf ihnen scheinen.", Venus überlegte, denn es gab ein Problem ,, Obwohl der Fluss zu der See gehört, kann er nur mit dem Bach in den Ozean fließen.", mit Freude schaute sie auf den Fluss
Octavian, der im Konsulat sitzt und an die Begegnung mit dem Bach denkt.
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Posca- beliebtes Getränk; Essigwasser

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