Rom besitzt die Pyramiden

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Ganz früh am Morgen eilte der Botschafter ins Zimmer von Octavian und Livia:,, Herr, Herr Octavian!", er hielt eine Papyrus Rolle in der Hand, ,,Die ägyptische Königin Kleopatra hat sich das Leben durch einen Schlangenbiss genommen!", Octavian schwieg, aber Livia, die daneben war, klopfte ihm auf die Schulter und rief:,, Du hast es geschafft! Dir gehört Ägypten!", daraufhin lächelte Octavian über seinen endgültigen Sieg:,, Die königliche Hure wollte mit Würde sterben!", prustete er als er die Papyrus Rolle in den Händen hielt, ,,Kleidet mich!", befahl er, ,,Ich habe großartiges zu berichten!"
Octavian hätte lieber Kleopatra in Ketten durch Rom schleifen sehen, er hätte gerne Rom seine Beute präsentiert, aber mit ihrem schmerzvollen Tod gab er sich auch zufrieden.
Nach der Verkündung der Eroberung, sollte Ägypten schnellstmöglich eine römische Provinz werden.
*
Jeder war eingeladen, auch die freigelassenen Sklaven, jeder sollte mitbekommen, dass Rom sich nicht von einer Frau regieren ließ.
Alles fing mit der Siegesparade an, wo die Feldherren- einschließlich Octavian, durch die Straßen zogen und umjubelt wurden, Blumen und Früchte wurden durch die Stadt geworden und am Abend ging die Feier am Forum Romanum weiter.
Livia legte ihren Kopf auf Octavians Schulter:,, Wo warst du eigentlich in der Nacht als du Ostia besucht hast?", fragte sie und nahm eine Traube:,, Deine Begleiter waren schon angekommen und wollten mir nichts sagen."
Octavian schaute zu Livia:,, Ich habe jemanden Rat gegeben, das hat etwas länger gedauert.", obwohl Octavian die Wahrheit sagte, fühlte es sich wie eine Lüge an. Er hätte sagen sollen, dass er mit einer Frau in Velitrae war und sie sich gegenseitig über ihr Leben erzählten, aber er sagte nur das Wichtigste, das Harmloseste und fühlte sich dabei auch nicht schlecht.
Livia war mit der Antwort zufrieden und gab damit an wie großartig doch Rom ist:,, Was für eine grandiose Feier!", posaunte sie zu ihren Freunden, die um das Ehepaar herum stand:,, Soll Rom auf ewig leben!", sie blickte von der Schulter aus zu Octavian:,, Sowie unsere Ehe.", flüsterte sie.
Octavia erwiderte ihren Blick und wiederholte:,, Sowie unsere Ehe.", doch auch dies fühlte sich wie eine Lüge an und bei dieser Lüge fühlte Octavian sich schlecht.
*
,,Agnus und Aureolus bleibt bei Evelina Maior!", mahnte Feline, die Ehefrau von Nero, als die Familie das bereits überfüllte Forum Romanum betraten.
Die Kinder und Evelina waren von allem begeistert, von den Tänzerinnen bis hin vom kleinen Frosch neben dem Forum Romanum:,, Evelina, Evelina, guck ein hüpfendes Ding.", quietschten die Kinder.
,,Ja, das ist ein Frosch, Aureolus.", die beugte sich zu den Kindern als plötzlich jemand nach ihr rief:,, Psst, Evelina!", verwirrt schaute sie sich um und Tonius sprang aus dem Gebüsch, die Kinder schrieen, wurden aber von Evelina nur zu deren Vater geschickt.
,,Seit ich dich kenne, lassen mich die Götter nicht in Ruhe.", er strich sich den Dreck aus seinen Schultern, ,,Langsam bekomme ich Angst und ich musste nach dir suchen."
Ernst schaute Evelina zu Tonius:,, Ist es wieder Mars?", sie presste ihre Lippen zusammen, ,,Im Traum ruft er mich immer, ich solle zu ihm gehen, aber ich will es nicht. Ich widersprechen einem Gott."
,,Wegen Venus.", unterbrach Tonius sie, ,,Venus hat für dich jemanden ausgesucht. Wer ist es?"
Evelina lugte zu der feiernden Menge und beobachtete ihn.
Er schaute auf das Theaterstück, das stattfand. Es ging um Marcus Antonius und Kleopatra, sie wurden verpönt, verspottet  und obszön dargestellt, die Menge lachte und auch ihm schlich sich ein Schmunzeln über die Lippen, an seiner Schulter war seine Ehefrau angelehnt, die sich ebenfalls am Theaterstück amüsierte.
,,Octavian.", flüstere Evelina fast lautlos. Ihre Augen hafteten weiterhin auf ihm.
Am Ende des Theaterstücks wurde Octavian wieder bejubelt, geschmeichelt bedankte er sich und bat vergeblich sie sollen aufhören.
Tonius suchte in der Menge:,, Wer ist es jetzt? Venus lacht schon."
Und plötzlich sah Evelina Nero wie er sich mit ihrem zukünftigen Ehemann unterhielt.
*
,,Sie ist bezaubernd .", schwärmte Nero vor dem Mann und reichte seiner Schwester die Hand:,, Da  kommt sie auch schon! Darf ich vorstellen meine Schwester Evelina Maior die Tochter des Manius Evelinius Seneca und Evelina das ist Lucius Celino, er ist ein herausragender Legionär.", Celino nickte zu Evelina:,, Es freut mich dich kennen zu lernen, Evelina.", er nahm ihre Hand und Nero ließ  die beiden alleine.
,,Ich bin übrigens mit meinem Bruder hier. Willst du ihn kennen lernen?", fragte Celino und zeigt auf einen jungen Mann, den Evelina also gut kannte, auch der Liktor, der Evelina bezirzt hat, schien sie erkannt zu haben und hielt seinen Tonbecher Wein als Gruß hoch.
,,Er ist dein Bruder?", fragte Evelina herablassend.
,,Ja?", fragen schaute Celino seinen Bruder an.
,,Ah... Also  so eine Familie seid ihr, die einfach keinen Respekt vor fremden Frauen haben und sie auch noch als Prostituierten behandeln!", fuhr Evelina den verwirrten Celino an. Noch bevor er nachfragen konnte, trappte Eveline zum Eingang des Forum Romanus weg. Nero, der das Szenario mitbekommen hat, griff seiner Schwester bei den Treppen auf:,, Ich weiß nicht, was im Namen aller Götter in dich gefahren ist!", brüllte er und packte fest den Arm seiner Schwester:,, Ich versuche dir zu helfen und dabei machst du mich auch noch  zum Gespött!", Nero hielt seine Hand hoch, als wollte er Evelina schlagen, ließ es aber sein und ging zischend zurück,
,,Tut mir leid.", murmelte Evelina, aber Nero wollte nichts hören:,, Rede nicht mit mir!", schnauzte er als Reaktion.
Evelina ließ sich seufzend auf die Treppe fallen.
,,Er ist ein Idiot.", ertönte plötzlich eine männliche Stimme. Octavian, der anscheinend das Gespräch belauschte, lehnte sich an die Wand neben der Treppe, bemitleidend schaute er zu Evelina, wie sie mit ihren Händen über ihr Gesicht fuhr:,, Nein, Nero ist kein Idiot."
Octavian ächzte:,, Den meine ich auch nicht, ich hätte genauso reagiert. Ich meine den angeblich hervorragenden Legionär. Er wird dir nichts bieten können und ich denke nicht, dass du ihn liebst."
Evelina bestätigte Octavians Aussage:,, Aber Nero möchte mir helfen.", sie stand auf, ,,Ich werde mich gleich bei denen entschuldigen."
,,Die besten Idee um die Ehre deines Bruders zu retten.", bei Octavians Antwort musste Evelina schmunzeln, auch Octavian schmunzelte.
,,Du hast du mich angelogen.", warf Evelina Octavian vor, der sie daraufhin fragend ansah, ,,Die Rose ist verblüht. Aber sie liegt immer noch neben meinem Bett.", Evelina trat vor Octavian, fasste dem Stoff seiner roten Toga:,, Das ist das letzte Mal, dass wir uns sehen.", flüsterte sie, ,,Lebewohl guter Freund.", Evelina sah in Octavians Augen, langsam näherte sie sich zu seinem Gesicht und gab ihm einen zärtlichen Kuss auf die Wange, sie schaute ihn nervös an und wollte sicher gehen, ob dieser Kuss angemessen war.
Und er war angemessen, er war gewollt und kribbelig!
Aber es war viel zu kurz und auch nicht alles, aber mehr durfte nicht sein und Evelina hat Octavian schon verlassen, bevor er nach mehr bitten wollte.
*
Tonius schlich sich durch die Menge in die Richtung, der schon angetrunkenen Adeligen.
Langsam und mit Bedacht unauffällig zu wirken schlich er sich an einem alten Mann an und mit geübten Handgriffen schnappte Tonius sich den Münzbeutel des Mannes und ging schnellstmöglich davon.
Am sicheren Ort schmiss er erfreut den Beutel hoch:,, Ach Furrina, auf dich kann man sich immer verlassen!", dabei beobachtete er wie Evelina sich mit Octavian unterhielt und ihm einen Kuss auf die Wange gab und ging, erstaunt näherte er sich den allein gelassenen Octavian.
,,Venus...", seufzte der, ,,Ich will sie nicht lieben. Sie ist ein Gift, der mir die Energie raubt, aber ich ohne dieses Gift nicht leben kann.", perplex schaute Tonius in den Himmel und horchte weiterhin Octavian aus:,, Ich will sie nicht lieben, ich will nicht. Ich bin verheiratet, Venus.", dabei schaute Octavian Evelina nach und überdachte seine Aussage:,, Ich will nicht, dass sie mich verlässt.", Tonius konnte nur mitbekommen, wie Octavian gerufen wurde und als er sicher war, niemand wäre da, hörte er das heulen des Wolfes:,, Oh Mars, du allmächtiger Gott, bitte bewahre Rom vor deiner zerstörerischen Wut."
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Furrina- Göttin der Diebe

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