Im Marcellustheater sehen wir uns wieder

111 6 4
                                    

27 v. Chr.
______
Drei Jahre haben Evelina und Octavian  sich nicht mehr gesehen.
In diesen Jahren ist viel passiert.
Octavian hat sich für ein Jahr aus dem Senat zurückgezogen.
Er verbrachte viel Zeit mit Livia und ihren Kindern, aber er fühlte nichts, er hatte nicht mehr diese Gefühle bevor Evelina.
Octavian hatte nie diese Gefühle gegenüber Livia als bei Evelina, aber sie ist nicht mehr da.
Vieles änderte sich auch bei Evelina. Sie heiratete Celino in Aeclanum, aber ihre Ehe hielt nur ein Jahr bis er von seinem Feldherr nach Griechenland geschickt wurde und auf dem Weg starb.
Natürlich hat Octavian Von seinem Tod mitbekommen.

Cordia schüttete noch den letzten Eimer in die Therme, als sie sich dann Octavian zuwendete:,, Ich kann es nicht fassen, vor mir den Retter Roms stehen zu haben!", sie half ihm bei der Toga.
,,Cordia, ich habe mich nicht verändert.", entgegnete Octavian.
,,Doch, doch. Du interessierst dich mehr für Politik.", Cordia zwickte seine Wange, ,,Seit diese Frau weg ist, hast du dich verändert.", reuevoll schaute Octavian auf den Boden:,, Ich war glücklich als ihr Mann starb, ich war traurig als sie ging. Als würde sie nur mir gehören, obwohl sie es nicht tut."

Cordia ging zum Ausgang:,, So ist die Liebe nunmal, durch sie verlieren wir jegliche Moral.", sie begann zu flüstern:,, Am Ende der Via Montanara wurde ein Haus verkauft. Nero ist dort mit seiner Familie eingezogen.", Cordia merkte wie aufgeregt Octavian war:,, Aber denke ganz gut nach was du tust!", riet sie ihm noch zum Schluss.

Octavian eilte ins Konsulat. Kann das wirklich sein? Fragte er sich.
Er stürmte hinein, stoppte dabei rechtzeitig, damit niemand seine Aufregung bemerkte.
,,So früh haben wir dich nicht erwartet, Octavian.", sagte Nero und blickte ihn überrascht an.
Octavian antwortete:,, Ich wollte halt nicht zu spät kommen... Und ach, Nero ich habe gehört du bist hierher gezogen?", Octavian versuchte nicht aufdringlich zu klingen.
,, Ja, in der Via Montanara. Feline und vor allem Evelina haben sich gefreut endlich in ihre Heimat zurückzukehren.", alle anderen Senatoren waren erstaunt und fragten Nero darüber aus.
,,Ich bin also zu früh da, was?", Octavian tippte einen Senator an der Schulter.
,,Wir hatten eigentlich heute nicht vor eine Versammlung zu machen, aber du kannst später kommen.", antwortete der Senator.
Octavian lief aus dem Konsulat und sein Wagen stand schon bereit.
Er befahl, dass man ihn zur Via Montanara bringen soll.
Aufgeregt schaute er raus und alles erschien so wundervoll, mit einem Lächeln auf den Lippen beobachtete er die Häuser und die Gärten, sein Herz klopfte wild, gleich würde er sie sehen.
Octavian stieg aus und trat vor das Haus:,, Ihr könnt zurück fahren. Ich brauche euch nicht mehr.", sagte er tief atmend zu seinen Dienern, die dann wegfuhren.
Octavian stand lange vorm Haus und der Rat von Cordia schwirrte in seinem Kopf: Aber denke ganz gut nach was du tust!
Octavian seufzte und schaute die Straße entlang, wo das alte Marcellustheater stand. Er schaute noch einmal zu Evelinas Haus als Octavian sich angezogen fühlt ins Marcellustheater zu gehen.
Das Theater war ein Halbrundes Gebäude mit offenem Dach. Unten auf der Bühne spielten ein paar Plebejer ein griechisches Theaterstück, Octavian setzte sich auf eine angebrochene Betontreppe und schaute zu.
Als er am anderen Ende des Theaters Evelina entdeckte. Sie schaute sich ebenfalls lachend das Stück an und lehnte sich über das Gerüst.
Den Blick auf ihr haftend schlenderte er zu ihr, an den Reihen vorbei, an den tuschelnden Kindern, die ihn erkannten und Evelina erkannte ihn, auch sie ging einige Schritte auf ihn zu bis sie sich gegenüber standen. Die Gefühle waren da sowie in der Therme oder im Forum Romanum, Evelina hat sich nicht über die Haare hinweg verändert. Ihre schwarzen Haare waren zugebunden, ihre leicht bräunliche Haut blieb gleich und ihre schwarzen Augen glänzten. Alles um sie herum wurde vergessen, aber niemand gab den anderen dies zu verstehen, sie waren einfach Bekannte, die sich freuten sich wieder zusehen.
,,Eine lange Zeit ist vergangen.", sprach Evelina.
,,Ich wusste nicht, dass du griechisch kannst.", neckte Octavian und beide widmeten sich den Theaterstück zu.
,,Ich bin eine gebildete Frau, Octavian.", neckte sie zurück, ,,Auch arme Frauen können gebildet sein."
Octavian nickte:,, Aber warum schauen sich dann Gebildete sowas an? Bewundern Betrügern?"
Evelina lachte als Antwort:,, Die Leute da sind doch keine Betrüger. Sie sind hoffnungsvoll, obwohl die alles verloren haben, fliehen sie ins Schauspiel.", Evelina seufzte, ,,Als Schauspieler kannst du alles sein, von der gütigen Mutter bis hin zum reichsten König. Du kannst sogar Gott sein!", die Schauspieler auf der Bühne bejubelten Octavian, der darauf hin seine Hand als Gruß hoch hielt:,, Ich überdenke meine Meinung gegenüber dem Schauspiel.", dann behauptete er, ,,Es tut mir Leid wegen Celino."
Evelina schüttelte die Entschuldigung weg:,, Wie oft ich das schon gehört habe.", Octavian schaute zum Himmel:,, Trotzdem tut es mir Leid.", er entdeckte die grauen Wolken, ,,Wir sollten besser gehen.", schlug Octavian vor.
Als sie rausgingen, war es schon zu spät und der Regen strömte runter. Beide versuchten es noch bis Evelinas Haus zu laufen, aber sie wurden durchnässt. Evelina versuchte das nasse Gesicht von Octavian abzutrocknen:,, Wie willst du denn nach Hause gehen?", doch Octavian hörte schon die Pferde:,, Sie kommen schon.", bemerkte er und versuchte Evelina ebenfalls vom Regen zu schützen, dabei kamen sie sich näher. Beide Stirne berührten sich und der Regen plätscherte auf die Erde.
,,Ich hoffte das ich dich sehen werde. Ich hoffte es so sehr, dass ich sogar den Tod meines Ehemannes vergaß.", flüsterte Evelina und Octavian flüsterte:,, Ich wusste, dass du kommen würdest. Das war mir klar." Evelina löste sich aus der Umarmung.
Sie ging ins Haus und ließ Octavian im Regen auf seinen Wagen warten. Evelina stand vor der Tür und hörte nur wie die Pferde weg galoppierten, sie began zu lachen und ließ das Geschehene nochmal durchlaufen, Evelina lachte wieder und wollte niemals aufhören. Zu lachen und zu lieben.
___________________________________
Tut mir Leid, dass erst jetzt ein Update kommt, aber ich war in der letzten Woche unter Stress und hatte echt kein Kopf dafür.
Noch paar Wörter zum Abschluss:
To dream about being an actress is more exciting than being one! -Marilyn Monroe.

Passio Romae #EtherealAward17 #InfinityAward17 #JupiterAward17Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt