In den alten Zeiten, wo das Wünschen noch geholfen hat, lebte ein König, dessen Töchter waren alle schön, aber die jüngste war so schön, dass die Sonne selber, die doch so vieles gesehen hat, sich verwunderte, so oft sie ihr ins Gesicht schien.
Diese Prinzessin liebte es, im königlichen Schlosspark und Garten spazieren zu gehen. Gern nahm sie dazu auch ihr neuestes Spielwerk mit, ein Geschenk der Mutter des Königs, ihrer Großmutter, als sie ins heiratsfähige Alter gekommen war. Es war ein goldener Stab, einem Zepter ähnlich, welches statt einer Krone ein rundes glattes Dings schmückte, fast wie ein halbes Ei aussehend. Am anderen Ende stießen in einem Hohlkörper zwei schwere Metallkugeln sanft und wohlklingend aneinander, wenn sie den Stab bewegte. Die älteste Schwester hatte der jüngsten den vergnüglichen Gebrauch dieses Spielzeugs gezeigt. Wenn die Prinzessin sich allein im Garten wähnte, saß sie gern auf dem Rand des dortigen Brunnens, die Röcke geschürzt, und spielte mit dem goldenen Stab. So kam es, dass er einmal, vom erregenden Spiel nass und glitschig geworden, ihren Händen entglitt und geradezu ins Wasser hinein fiel. Die Königstochter folgte ihm mit den Augen nach, aber der Stab verschwand, und der Brunnen war tief, so tief, dass man keinen Grund sah.
ENDE der LESEPROBE
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