Kapitel 5- Schoko Bananenkuchen

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Jonas Sicht

Verwundert blickt mich der Typ hinter dem Tresen an.
Ich vernehme ein Geräusch, was sich verdächtig nach einem Facepalm anhört und dann ein seufzen, was von Andrew kommt.

„Whopper haben wir hier nicht, da müssen sie zu BurgerKing gehen." sagt der Kerl.
„Wie war das nochmal mit „der Kunde ist König"?
Oder zählt dieser Spruch bloß im BurgerKing?" frage ich zickig nach.

Ich weiß, dass ich mir gerade mein Essen versaue, aber das ist es mir wert.

„Was ist nun?
Bekomme ich noch einen Whopper?" zicke ich weiter.
„Whopper haben wir hier nicht.
Sie müssen sich etwas, was auf der Karte über mir steht, aussuchen." spricht er ruhig.

Diese Ruhe wird nicht lange halten.
Ich liebe es Mitarbeitern, mit irgendwelchen Sachen, auf die Nerven zu gehen.

Als meine beste Freundin und ich einmal in einem Schuhgeschäft waren, sind wir dem Personal so lange auf die Eier gegangen, bis sie die Bullen gerufen haben.
Das ist aber eine andere Geschichte.

„Weshalb bin ich als Kunde dazu verpflichtet, mir Ihre Vorschläge anzuhören?!
Da komme ich hier schon rein, mit der genauesten Vorstellung meines Essens und Sie sagen mir eiskalt, dass sie genau das nicht haben?" fauche ich weiter.

Wie lange es wohl dauert, bis ich Hausverbot bekomme?

„Hören Sie, wenn sie einen Whopper haben wollen, dann gehen sie zu BurgerKing.
Ich kann Ihnen lediglich einen BigMc anbieten oder einen Big Tasty Bacon."

„Ich hätte gerne einen McWhopper."
„Den gibt es hier nicht.
Entweder Sie suchen sich jetzt etwas von der Karte aus, oder ich bin gezwungen Ihnen Hausverbot zu erteilen." meint er immer noch ruhig.

Tja, sorry Bitch.
Ich muss wohl eine Schippe drauf legen.

„Wenn Sie hier keinen Whopper haben, dann laufen Sie halt zu BurgerKing und holen mir einen Whopper!"

„Was hätten Sie gerne?"

Übergeht er mich allen ernstes?!
Mich?!
Einfach stumpf ignoriert?!

Ich will gerade los schreien, doch dann höre ich, was mein Hintermann gerade sagt:

„Ich hätte gerne einen Whopper."

Hm... Andrew und ich sitzen draußen.

„Wegen dir habe ich jetzt Hausverbot." schmollt Andrew.
„Hey!
Es hat dich keiner gezwungen mit zu machen!" beschwere ich mich.
Er lacht einmal.

„Warum hast du das gemacht?" fragt er plötzlich.
„Kennst du die Känguru Trilogie?" stelle ich die Gegenfrage.
„Mal was von gehört."
„Unfassbar geil der Scheiß!
Auf jeden Fall war es da fast das gleiche.
Ich hatte einfach mal wieder bock, jemanden den Tag schwerer zu machen.
Und da meine Mutter mir verboten hat, mich mit Lehrern und Schülern anzulegen, muss halt jemand anders herhalten.
Ist zwar eine ziemliche Arschloch-Aktion gewesen, aber eine mehr macht auch nicht viel." führe ich meinen Monolog.

„Hm...
Und jetzt?" meldet sich Andrew nach gewisser Zeit.
„Ich habe Hunger und Hausverbot bei McDonalds.
Was sollen wir denn da machen?
Ich, für meinen Teil, lasse mich von dir nun zu einem Café führen."
„Wenn es denn sein muss."

Wir setzen uns in Bewegung.
Keine zwei Minuten später bleiben wir vor einem kuscheligen Café stehen.

Ohne auch nur ein weiteres Wort an Andrew zu verschwenden gehe ich in das Café hinein.
Na wer hätte es gedacht?
Ich bleibe wohl nicht davor stehen.

Mein Blick schweift kurz durch das schöne Ambiente und bleibt an einem tollen Platz in der Ecke hängen.
Mit starrem Blick begebe ich mich dort hin und grapsche mir die Speisekarte.

Kuchen, Kuchen, Torte, Torte...
Scheiße man!
Ich will eine Lasagne oder so!

Ohne es bemerkt zu haben hat sich der Riese neben mich gepflanzt und sieht gelangweilt in die Karte.

„Haben die hier auch Lasagne?" frage ich.
„Das ist ein Café.
Ich wage es stark zu bezweifeln, dass sie hier Lasagne haben." sagt er.

Geräuschvoll Puste ich die Luft aus meinen Wangen hinaus.

„Herzlichen willkommen bei Tatjana.
Was kann ich Ihnen bringen?"
Erschrocken zuck ich zusammen.
Meine Fresse ist sie ein Ninja oder was?!

Nachdem Andrew ausgibt über meine Reaktion gelacht und mein Herzschlag sich beruhigt hat, frage ich ob sie hier auch Lasagne haben.

Sie antwortete aber mit „Es tut mir leid Sie da enttäuschen zu müssen, aber mit Lasagne können wir nicht dienen."

„Habt ihr dann etwas, was nicht süß ist?" versuche ich es weiter.
„Wir haben eine große Auswahl an Sandwiches."
„Ich nehme von jeder Sorte eins."
„Sind sie sich sicher?
Es gibt acht Sorten."
„Ja ich bin mir sicher."
„Fein.
Und was darf es für Sie sein?" fragt sie Andrew.
„Ein Kaffee.
Schwarz.
Und dann nehme ich noch einen Schoko-Bananenkuchen."
Mein Gesicht verzieht sich.
Die Kellnerin nickt und macht sich vom Acker.

Mein Gesicht ist immer noch angewidert verzogen.
Das scheint ihn zu stören, denn er blafft mich mit den Worten „Du siehst aus, als hättest du in eine Zitrone gebissen.
Warum?", an.
„Schokolade und Banane gehören nicht zusammen." antworte ich schlicht.

Ein quietschen, was an eine behinderte Kreissäge erinnert, ertönt neben mir.

„Wow." meine ich und reibe mir mein linkes Ohr.
„Ich bin nun hörgeschädigt.
Ich dachte, dass nur eine Mobile Drogerie, wie Sahara, so einen Ton erzeugen kann."
„Wer ist denn Sahara?"
„Die Schulschlampe und mobile Drogerie auf zwei Beinen an meiner alten Schule.
Ich mochte sie, denn immer, wenn mir langweilig war, habe ich an ihren falschen Extensions gezogen und ihren Aufstand in vollen Zügen genossen." plappere ich erfreut vor mich hin.

„Aukay.
Aber um auf das eigentliche Thema zurück zu kommen...
Wie kannst du behaupten, dass Schokolade und Bananen zusammen nicht schmecken würden?!" klagte er.
„Naja, du hast dann Glibber mit Glibber.
Beides zusammen hat einfach eine schreckliche Konsistenz.
Das ist so, als würde man Vaseline mit Seife fressen."
„Nein." schmollt er und sieht beleidigt weg.

Ja ja.
Erst ein auf unnahbar machen und jetzt schon kreischen, sowie vor mir schmollen.
Ich verdrehe belustigt meine Augen.

Es ist erst ein Tag vergangen, seit dem ich ihn das erste mal gesehen habe - noch nicht mal - allerdings habe ich jetzt schon das Gefühl, als kenne ich ihn seit Ewigkeiten.

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