7 - Zusammentreffen im Mondschein

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Chrystals P.ov.

Es war bereits dunkel als ich die charakteristisch glänzenden Wolken in der Ferne erblickte, die so aussahen, als würden sie das Licht der am Himmel stehenden Sternen reflektieren. Bei dem Anblick wurde man schnell melancholisch. Ich wollte mit diesem Tag einfach abschließen. Es war einfach zu viel passiert, das...

...sich sehr gut erklären lässt und wovon du die Schuld trägst. Genau!

Ach halt doch die Klappe, Flöckchen! Ich konnte doch nicht wissen, dass das so derartig auf mich zurückfällt. So einen Streich habe ich einfach mal wieder gebraucht!

Das heißt, wenn es dir nicht gut geht, sorgst du einfach dafür, dass es anderen noch schlechter geht, wodurch du dich wiederum besser fühlst.

Okay... So hätte ich das jetzt nicht ausgedrückt, aber...

ACHTUNG NASSE, SCHWARZE WOLKE AUF ZWÖLF UHR!

"Ahhhhhhhhh... Scheeeeeeeiße.", rief ich erschrocken und ließ mich vom Wind ein paar Meter fallen. Es fühlte sich aber mehr an als flöge ich in einem Flugzeug mit Turbulenzen.

Puh. Das war knapp! Dank mir wurde verhindert, dass du wie eine nasse Zeitung aussiehst. Oh warte... so siehst du auch so aus.
Hin oder her könntest du mich loben.

Nein, geht schon.- Du lobst dich oft genug selbst. Ich will dein Ego immerhin nicht zu sehr puschen.

Stimmt doch gar nicht! Welches Ego meinst du überhaupt?, nörgelte mein Zeptergeist.

Noch weiter mit meiner inneren Stimme in einem Dialog gefangen, riss ich die große Eingangstür auf, schlenderte durch etliche kleine Zimmerchen, um dann an unserem gemütlich bepflanzten Innenhof anzukommen. Dort war -wie erwartet- um diese Uhrzeit keine Menschenseele zu sehen, weshalb ich ohne Bedenken auf den Rand unseres wertvollen Springbrunnens kletterte und von dort aus gemächlich im Kreis lief. Ich wollte den Tag reflektieren, alles verarbeiten und mir klar machen, was heute genau geschehen war. Nebenbei sang ich verträumt vor mich hin und bekam deshalb nur zur Hälfte mit, wie eine Person durch das Tor trat und zielstrebig auf mich zulief.
Viel zu sehr fasziniert von dem schillernden Wasser, dass das schwache Mondlicht und die verschieden farbig, funkelnden Sterne reflektierte, übersah ich die Kante der Umrandung, an der ich die ganze Zeit entlang lief.  Ohne, das ich schnell genug reagieren konnte, setzte mein Fuß schräg auf der Kante auf und mein gesamtes Körpergewicht verlagerte sich. Vor meinem inneren Auge sah ich bereits, wie ich mit voller Wucht auf den Boden knallte und mir mehrere Platzwunden, Schrammen und Prellungen einfing. Ich schloss meine Augen, hoffte nicht auf den dornigen Rosen zu landen und verabschiedete mich schon mal von meinem gemütlichen, nächtlichen Spaziergang, den ich geplant hatte.

Doch dazu kam es nicht, denn kurz bevor ich den harten Boden erreichte, fingen mich zwei starke Hände auf und ehe ich mich versah, befand ich mich press an einem muskulösen Oberkörper wieder.

Hallöchen, was ist denn hier los?! Ein perverser Unbekannter nutzt gerade mit Hilfe seiner Wand aus Muskeln deine missliche Lage aus, um dich zu kidnappen! Wehr dich!!

Meine innere Stimme nicht beachtend, hob ich meinen Blick und wollte dem Unbekannten ins Gesicht schauen, doch war es bereits zu dunkel und ich sah nur eine leichte Siluette. Ich meine, hätte der Typ sich nicht anders hinstellen können, sodass ich ihn wenigstens identifizieren kann. Jetzt musste ich mit dem Schlimmsten rechnen.- Das warscheinlich wirklich ein Perverser oder Spanner, der es auf unser Schloss geschafft hat und das wer weiß wie!

Nach langen 10 Sekunden, in denen nichts geschah und ich mir nochmal die Worte meines Zeptergeistes durch den Kopf gehen ließ, unterbrach ich die Stille, indem ich genervt stöhnte, mich aus seinen verführerischen, nein, abstoßenden Armen befreite und den nötigen Sicherheitsabstand schuf.

Ice and Love《Jack Frost FF》Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt