Eine eigene Symphonie.

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Zur selben Zeit, in der Hannah schläft liegt Liam noch im Bett und denkt über seinen heutigen Tag nach, er fragt sich, was Hannah wohl grade tut, ob sie etwas auch an ihn denkt?
Seine Hände begannen zu Zittern und eine gewisse Art von Unruhe durchzog seinen Körper, denn dieser schien ihm von diesem Moment an zum greifen nahe. 
Nach einiger Zeit ging er ebenfalls schlafen, auch wenn es für ihn ebenfalls ein Kampf gegen seine eigenen Dämonen war, einzuschlafen.

Die Sonne schien durch sein Fenster und er stand auf, seine Füße berührten den weichen Teppich, der sein Zimmer durchzog. Er schlenderte langsam ins Badezimmer um zu Duschen.
Nachdem er in sein Zimmer, nur in einem Handtuch bekleidet zurückkehrte, öffnete er seine Schranktür und suchte sich ein Outfit heraus, das einigermaßen ordentlich aussah.
Nachdem er zu einem gelben T-shirt und einer schwarzen Hose griff und dieses anschließend anzog machte er sich auf den Weg nach unten. Als er unten ankam ging er in die Küche.
Er steckte sein Handy auf dem weg in die Küche in seine Hosentasche, welches er auf dem weg nach unter mitnahm. Er begann sich ein Steak zu braten als plötzlich sein Telefon klingelte.
Der helle Klingelton riss ihm nahezu gewaltsam aus seiner Ruhe. Er nahm den Anruf an, es war sein bester Freund, Jan.
"Yoo, was machst du grade? Hast du heute Zeit? Ich habe gedacht wir könnten uns zusammen das Football-spiel ansehen, über das wir vorgestern geredet hatten, noch einmal sorry wegen gestern, es gab einen Notfall." sprach Jan in einer so hoffnungsvollen stimme das er klang wie ein Kind, das auf den Weihnachtsmann wartete. Seine Augen rollend lehnte Liam seine Frage mit einem "Tut mir leid Bro, ich kann heute wirklich nicht." ab. Er hoffte, dass Jan sich damit abwimmeln ließ, schließlich wollte er ihr nicht sagen, dass er sich mit einem Mädchen treffen würde und mit ihr Gedichte austauschen wolle.
Das Lächeln von Jan konnte er bis zu sich spüren als dieser Fragte "Geht es um ein Mädchen? Wie heißt die kleine dieses mal?"
Liam war erschrocken doch hoffte, dass es nur ein Schuss ins dunkle seitens Jan war.
"Ich kann wirklich nicht, ich erzähle es dir morgen, es tut mir leid aber ich habe heute keine Zeit und nein, es geht nicht direkt um ein Mädchen."
Liam legte auf, während er überlegte ob es klug war, seinen besten Freund einfach so wegen einer Fremden abzuwimmeln. Aber für Liam war sie mehr als nur eine Fremde in einem schlecht besuchtem Kaffee, sie war eine Symphonie die ihre eigenen Noten schrieb. Er war fasziniert von dieser. Sie war mehr als ein Autor, sie war ein Buch. Doch wie, wie hätte er seinem besten Freund solch etwas erklären können? Würde er ihn nicht einfach nur auslachen? Würde er auch an den Ort der beiden gehen? Wieso fiel er so schnell für eine Fremde. Wäre dies ein Schachspiel hätte sie ihn Schach-matt gesetzt, und das mit dem ersten Zug.
Liam bereitete sich sein Steak während seines inneren Monolog zu. Er war komplett durch den Wind, dieses Gefühl hatte er noch nie. Es war wie ein Sturm der in seinen Gedanken wütete.

Während sich Liam sein Steak zubereitete und anschließend aß, stand Hannah auf. Es fiel ihr nicht besonders einfach, da sie darüber nachdachte an diesem Tag liegen zu bleiben, nirgendwo hinzugehen und einfach im Bett zu sitzen. Doch nach einigen Minuten des inneren Konfliktes, der sich als ein - für Hannah - sehr schwerer Kampf entpuppte, musste sie an Liam denken, der Junge, der sie Ansprach. Sie dachte daran, was er grade wohl macht, ob er an sie denkt. Doch sie verfluchte diesen Gedanken in dem Moment, in dem sie ihn dachte. Sie verfluchte die Idee davon, jemandem zu vertrauen. Nach all dem war es nicht einfach, jemandem zu trauen.
Doch die Gedanken lassen sich nicht aufhalten und so beschloss sie, aufzustehen. Sie lief, sich die Augen reibend zu ihrem Kleiderschrank. Ihre Füße fühlten sich an, als wären Steine an diese Gebunden, jeder Schritt fühlt sich kalt an, da ihre Füße den kalten Boden berühren und so schwer, als müsste sie durch einen einige Meter hohen Schnee laufen. Bei ihrem Kleiderschrank angekommen nahm sie sich ein Kleid heraus, welches sie in einer Kombination zu knie hohen Strümpfen anzog. Nachdem sie sich angezogen hatte schlenderte sie in die Küche um sich etwas aus dem Kühlschrank zu nehmen, sie nahm sich einen Joghurt und einen Löffel, nachdem sie dies tat lief sie zurück in ihr Zimmer, dort aß sie den Joghurt und begann dann, an ihrem Buch weiter zu schreiben, es war ein Buch über eine Romanze. Nachdem sie einige Worte schrieb fing ihr Herz an, schneller zu schlagen, sie musste an Liam denken. Wieder verfluchte sie sich selbst dafür, an ihn zu denken, sie verfluchte sich dafür, dass sie die Gedanken nicht von ihm abwenden konnte. Es war normal, dass sie sich vom schreiben von alltäglichen Dingen ablenken ließ, doch dieses mal war es anders, sie hatte keine süße Katze, die ihr in die Arme lief in den Gedanken und diese Gedanken hielten sie ebenfalls nicht vom schreiben ab, im gegenteil.
Auf eine Art, die Hannah selbst nicht verstand, halfen ihr diese Gedanken dabei, ein besseres Buch zu schreiben. So folgten mehrere Seiten, die sie schrieb, die von Gefühlen nur so zu tropfen schienen. Es folgten Seiten, die sich für Hannah ehrlicher anfühlten, als der Rest der Buches. Es folgten Seiten, die mehr sagten, als Wörter sich auf dem Papier befanden. Möglicherweise nicht für den Zukünftigen Leser des Buches, doch sicher für Hannah, welche jedem Wort die Bedeutung purer Nacktheit gab, die Bedeutung purerer Unschuld. Nachdem Hannah mehrere Seiten schrieb, Blickte sie auf die Uhr und begann, ihre Tasche  zu packen. Sie nahm das mit, was sie immer mit sich trug, eine Taschenuhr, Ihr Notizbuch, in welchem sich all ihre Gedichte befanden, einen Zeichenblock und einen Stift, zudem nahm sie ein Buch mit, es war jenes Buch, welches sie bei ihrerer letzten, schicksalhaften Begegnung mit sich trug. 
Sie zog sich ihre Jacke an, welche einen grünlichen Ton hatte, der fast ins braune überging, zog sich ihre stiefel an, welche sie am liebsten trug und nahm ihre Tasche. Sie verließ die Tür.
Und begann damit, sich auf den Weg zu machen, draußen war es kalt, kälter als Hannah es erwartetet hatte, doch es war eben diese kälte, die ihre Geborgenheit zu bringen schien. Mit den Händen in ihrer Jackentasche versenkt, um diese vor der Kälte des Herbstes zu schützen, schlenderte sie den Langen weg entlang, immer wieder sah sie auf den Boden und sah Blätter auf dem Boden liegen, welche die unterschiedlichsten Farben hatten, ein Abschnitt des Weges war komplett mit den Bunten Farben des herbstes bestreut, dies brachte Hannah ein lächeln über die Lippen, auch wenn es für jemand anderes wohl keine große Sache gewesen wäre und aller höchstens als eine schöne Szenerie angesehen werden würde, war es für Hannah mehr. Es war für sie ihre ganze Welt, es war ihre Motivation. Dies hatte für Hannah, die als kleines Mädchen in einer so großen Welt lebte nur einen Nachteil....

Der Herbst währt nicht ewig.


HerbstregenWhere stories live. Discover now