~2~

191 12 2
                                    

Früher wäre ich wahrscheinlich vor lauter Neugierde Richtung Büro gerannt nur um mich dann unter dem immer offen stehenden Fenster zu verstecken, doch ich habe mich geändert. Jetzt bleibe ich lieber im Zimmer. Ich habe einfach keine Kraft dazu. Also legte ich mich wieder ins Bett, wo ich nach einiger Zeit sofort wieder einschlief.

Das nächste Mal wachte ich auf als ich von unten im Esszimmer Stimmen hörte, ich schaute auf die Uhr und stellte fest, das es bereits nach fünf war. Also zog ich mir schnell was einigermaßen schönes an und begab mich dann die Treppen runter ins Esszimmer.

Als ich durch die Tür des Esszimmers ging, realisierte ich relativ schnell das dort nicht nur drei Personen saßen sondern 4.

Mein Dad räusperte sich und bekam so die Aufmerksamkeit von mir. „Also Amy das ist Jayden, er wird die nächsten Wochen bei und Sozialstunden ableisten. Genauso wie Damian."

Irritiert schaute ich zuerst ihn und dann Damian an. „Damian?"

„Ja Damian aber das ist ja jetzt egal!" ganz offensichtlich wollte er nicht das ich erfuhr weshalb die beiden Sozialstunden ableisten sollten. Ja war mir auch egal. Ich wollte gerade zu essen anfangen als ich merkte wie mich jemand anstarrt, Jayden.
„Was, noch nie ein Mädchen beim Essen gesehen?"
„Amy!" zischte mir meine Mutter zu doch ich warf ihr nur einen genervten Blick zu.
„Schon okay Mrs. Coleman, sie ist ja anscheinend gerade in ihrer rebellischen Phase." Empört schaue ich ihn an. „Ach ja, wer von uns beiden muss den Sozialstunden ableisten?"
„Amy, es reicht!"
Als Jayden nun auch nichts mehr sagt, beschließe ich auch Ruhe zu geben. Die Gespräche am Tisch gehen allerdings weiter, ohne mich. Ich höre auch nicht hin, bis ich den Namen ‚Gaul' höre.

Jayden scheint anscheinend meine Eltern über den Betrieb auf unserem Hof auszufragen. „Und wem gehört der Gaul ganz hinten?" fragte er gerade. Sofort schoss mein Kopf nach oben. Doch ich senkte ihn schnell wieder da ich wissen wollte was meine Eltern sagten. „Es ist Amys Pferd, Skydancer, er ist in letzter Zeit sagen wir es mal so .... etwas schwierig." meinte meine Mutter. „Der zerfleischt ja fast jeden der nicht drei Meter Sicherheitsabstand einhält." Ich schnaube abfällig auf. Sofort sehen mich natürlich alle an. Anscheinend hatten sie nicht damit gerechnet das ich sehr wohl zuhöre. „Ach und du Prinzessin reitest dieses Teufelsding?" Mein Dad wollte gerade antworten, als ihm Damian zuvor kam. „Nein sie traut sich nicht mehr seit dem Unfall vor einem halben Jahr." Ich schaute ihn mit meinen Todesblick an, ich wollte nicht das Jayden vom Sturz erfuhr. „Achso ist das, hat die Prinzessin Angst?" lachte er mich aus. Mittlerweile hatte ich Tränen in den Augen, schnell sprang ich auf, dabei fiel mein Stuhl mit einem lauten Knall um.

„Halt dich aus meinem Leben raus, du weißt gar nichts, gar nichts!"

SkydancerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt