1. Meine Mutter

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Victims

Das Leben ist ein ewiger Kampf des Guten und Bösen.

,,Meine Mutter."

One day it's here and then it's gone,
How are you still holding on?
You felt this way for far too long,
Waiting for a change to come,
You know you're not the only one.
You're always trying to see yourself
Trough the eyes of someone else.
Your shadows says that you need help,
You and everybody else.

,,Gordanstreet", holt mich die Aussage zurück in die Gegenwart. Sofort schnappe ich mir meine Tasche und nähere mich der Tür. Als ich mich an der Stange festhalten will bremst der Busfahrer und ich falle vorwärts. Ich bereite mich schon auf den kommenden Schmerz vor, jedoch fängt jemand auf. Ich schaue hoch nur um einen jungen Mann zu erkennen. Vielleicht ist er etwas älter als ich.

Er schaut mich mit seinen blauen Augen an und ich bedanke mich. Als Antwort bekomme ich nur ein Nicken. Dann hält der Bus auch schon an und ich steige eilig aus. Ein letztes Mal drehe ich mich um und sehe, dass er ebenfalls ausgestiegen ist, jedoch in die entgegengesetzte Richtung läuft.

Während ich nach Hause laufe drehen sich meine Gedanken um ihn. Selten trifft man auf jemanden wie ihm um diese Uhrzeit im Bus. Mit seinem schwarzen Anzug und dem Drei-tage-bart wirkte er ziemlich streng, aber auch attraktiv. Seine harten Gesichtszüge verliehen ihm seine bedrohlichr Aura.

Ich schüttle meinen Kopf um auf andere Gedanken zu kommen. Inzwischen bin ich stehe ich schon vor unserem Gartentor und laufe hinein. Mur fallen die getrockneten Blumen von meiner Mutter auf und ich nehme mir vor, sie später zu gießen. Wenn sie zurück kommt soll sie ihren Garten nicht in diesem Zustand wiederfinden.

Als ich meine Haustürschlüssel in meiner Tasche suche fällt mir erst jetzt das Auto in der Einfahrt auf. Das ist äußerst seltsam, da mein Vater unmöglich um die Mittagszeit und das auch noch vor mir zuhause sein kann. Heute morgen hat er sich noch beklagt, dass sein Terminkalender für diesen Tag voll und anstrengend wäre.

Die Schlüssel gefunden schließe ich auf und laufe herein. Zuerst lege ich die Schlüssel auf der Kommode ab. ,,Dad", durchbreche ich die Stille, ,,bist du da?" Aus der Küche höre ich die Stimme meines Vaters und lasse meine Tasche auf dem Treppensatz liegen bevor ich Richtung Küche laufe.

Mein Vater sitz auf dem Hocker und hat seine Ellenbogen auf der Inseltheke abgestützt. Zwischen seinen Händen hält er seinen Kopf und hat seine Finger in seinen Haaren vergraben. Auf der Theke steht eine dampfende Tasse und ich nehme den Geruch von Kaffee war. ,,Hi Daddy." Er hebt seinen Kopf und ich gebe ihm einen Kuss auf die Wange bevor ich um die Theke laufe. ,,Hi Liebling", er klingt müde, doch ich ignoriere es. Wahrscheinlich hat er gestern Nacht wieder durchgearbeitet. Manchmal frage ich mich echt ob alle Anwälte so beschäftigt sind oder nur mein Vater.

,,Ist noch Kaffe da? Und am besten noch was zu essen. Ich hab' riesen Hunger." Demonstrativ weite ich die Augen. Ich lasse mich gegenüber von ihm auf dem Hocker nieder und schnappe mir einen Muffin aus einem Teller.

Erst als ich jetzt aufsehe fällt mir die gestresste Miene meines Vaters auf. Wahrscheinlich ist etwas bei der Arbeit passiert, denke ich. ,,Ist alles okay?" Langsam mache ich mir aber Sorgen. Normalerweise zeigt er mir nicht wie gestresst oder müde er ist. Er versucht es immer mit einem Läcjeln zu umspielen.

Er nimmt meine Hand in seine und schaut mir in die Augen. Mir läuft ein Schauer den Rücken runter. In seinen Augen ist soviel Leid und Schmerz, dass ich mich innerlich krümme. Ich werde ganz besorgt und unsicher. Was ist passiert, denke ich mir. Es muss nämlich etwas passiert sein. Meine verschwitzen Hände wische ich mir an meiner Hose ab.

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