twentyeight

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Ich setzte mich im Schneidersitz an den Kopf meines Bettes und forderte Yoongi auf, sich zu mir zu gesellen.

"War ich dein einziger?", brachte ich schließlich zusammen und schaute ihm mit einem leichten Hauch der Verzweiflung in die Augen, in welchen sich die kleinen Lämpchen meiner Lichterkette neben meinem müden Gesicht spiegelten.

"Wann?", fragte er nur und legte den Kopf schief, tat, als wüsste er nicht, was ich von ihm hören wollte.

"Seitdem wir uns kennen.", beantwortete ich ihm seine Frage.

Ein lautes, raues Lachen kam aus seiner Kehle und ließ mich leicht zusammenzucken.

"Denks' du wirklich, ich hab' so lang' nur mit einer Person Sex?", fragte er mich mit einem leicht spöttischen Unterton auf seiner wunderbaren Stimme.

Ich nahm meinen Blick von seinen Augen und richtete ihn auf meine Hände, die vor mir auf meinem Schoß lagen und nervös miteinander spielten.
Verunsichert zuckte ich, als Antwort auf die wahrscheinlich rhetorisch gemeinte Frage, mit den Schultern.

"Hoffen darf man ja wohl.", flüsterte ich nur zu mir selbst und seufzte enttäuscht.
Das Schicksal hatte es wohl einfach nicht gut mit mir gemeint.

Erneut lag diese gemeine, unangenehme Stille im Raum. Sie schien mich von innen heraus aufzufressen. Ich wollte ihm so viel erzählen, ihn so viel fragen, und doch blieben mir die Worte weg.
Dieses Mal unterbrach Yoongi meine Gedanken und somit auch die Stille;
"Hör mal, Jimin, ich will dich ja nich' verletz'n, aber ich hab' trotzdem Bedürfnisse."

Ich merkte, dass der Alkohol sein Sprachzentrum immer weniger behinderte, trotzdem versuchte ich mir einzureden, dass jedes einzelne Wort, welches mich so verletzte, nur in seinem übermäßigen Alkoholkonsum seinen Ursprung hatte. Doch ich wusste, dass es nicht so war. Er meinte wahrscheinlich jedes einzelne Wort, dass er mir an den Kopf warf, trotz der großen Menge der bitteren Flüssigkeit, die er an diesem Abend zu sich genommen hatte, ernst.

"Denkst du ich nicht? Nur weil du mich fickst, und nicht andersherum, darfst du dich durch ganz Südkorea vögeln? Oder einfach nur weil du reich bist? Fühlst du dich so sehr überlegen? Mein Gott Yoongi, manchmal frag' ich mich, wie du nur so viel Geld verdienen kannst und trotzdessen das offensichtlichste nicht erkennst. Du siehst den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr und jetzt soll ich ihn dir zeigen, richtig?", sprudelte es jetzt schon fast aus mir heraus.

Yoongis Mund blieb geschlossen. Sein Gesicht sah mich monoton an, eigentlich mehr an mir vorbei, als wäre ich gar nicht existent.

"Mir reicht's. Du raubst mir meine Energie, die ich für wichtigeres brauchen könnte als für deine blöden Spielchen, die du doch immer nur gewinnst. Verlass' bitte meine Wohnung. Du verstehst mich einfach nicht und desto mehr du redest, desto schlechter fühle ich mich, obwohl ich doch gar nichts getan hab.", sagte ich ihm in einem passiv-aggresiven Ton, während ich ihn fassunglos ansah.

Weil ich wieder keine Antwort bekam, sprang ich einfach auf, und zog ihn an einem Arm aus meinem Bett. Sobald er auf beiden Beinen stand, entzog er sich genervt meinem schwachen Griff.

Schon das dritte Mal an diesem Abend presste er seine Lippen auf meine. Aus purer Schwäche wehrte ich mich nicht. Ich wollte nicht mehr.
Ich konnte mich jedoch einfach nicht entscheiden ob ich panisch werden oder einfach nur den süß-bitteren Geschmack seiner Lippen auf meinen genießen sollte.

Schlussendlich entschied ich mich für die zweite Option, was endete, wie ich es eigentlich nicht wollte.

Doch er machte mich schwach.
Er nahm mir meine Willenskraft, genau wie meine Atmung und die Kraft in meinen Beinen.

579 words

endlich mal wieder ein längeres kapitel juhuu

wenn ihr wollt, könnt ihr euch das lied zu dem kapitel anhören, ist angekommen während ich geschrieben hab und irgendwie fand ichs passend :)
wenn ihr schon gelesen habt dann hörts euch trotzdem an weil ichs einfach liebe :(

let's pretend we're numb. •pjm x myg• (abgebrochen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt