Kapitel 17

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~Lukes Sicht~

Als ich aufwachte, war die Haut neben mir warm, ich hatte sie aufgewärmt. Ich sah nach oben und Edward sah mich durch seine dichten Wimpern an. 

"Warst du die ganze Nacht hier?", fragte ich ihn und rückte etwas von ihm weg. 

"Ja. Du siehst niedlich aus, wenn du schläfst." Ich erötete etwas und sah auf die Bettdecke, welche über meinen Beinen lag. Ich spürte seine Finger an meinem Kinn. "Luke, mir ist etwas klar geworden...", murmelte er, als er mein Gesicht in seine Richtung drehte. 

Auf einmal wurde die Tür aufgerissen und Alice stand darin. Diese Vampire konnten doch gut hören, also warum zur Hölle musste sie ausgerechnet jetzt stören?!

"Entschuldigung, dass ich euch unterbreche, aber Jacob ist hier, er sagt, wir müssen uns vor den Wölfen in Acht nehmen und er möchte mit dir reden", sagte sie und sah Edward an, welcher sie sehr wütend anstarrte.

"Ich komme", sagte er, küsste mich auf die Wange, was ich noch zehn Minuten später spürte, und ging aus dem Zimmer, zusammen mit meiner Schwester.

Ich stand auch auf und zog meine neue Kleidung an, welche sehr eng war, mir dennoch perfekt passte. Dann ging ich noch in das Bad, welches, außer der Dusche, zwar nicht genutzt wurde, dennoch sehr gut ausgestattet war, mit Whirlpool und allem drum und dran, und machte eine Katzenwäsche. 

Als ich endlich die Treppe hinunter ging, standen sich Edward und Jakob gefährlich nah und knurrten sich an. Schnell humpelte ich zwischen beide und schob sie auseinander. Naja, ich schob sie nicht, sie gingen freiwillig. Ich konnte keinen der beiden auch nur einen Zentimeter bewegen. 

"Was ist hier los?", zischte ich die beiden an und sah zwischen ihnen hin und her.

"Jacob möchte das Baby töten, Skynice."

"Was ist das denn auch für ein lächerlicher Name? Ich bitte euch, Skynice Eileen Swan."

"Swan Cullen, Jake. Sie gehört ebenso zu den Cullens. Sie haben sie 'adoptiert' oder wie willst du den Menschen sonst erklären, dass auf einmal ein Kind aufgetaucht ist?", erklärte ich geduldig.

"Interessiert mich doch nicht. Umso besser. Dann hab ich kein schlechtes Gewissen, wenn ich die Schwester dieses Idioten umbringe.", fauchte er mich an.

"Bist du Irre? Sie ist immer noch meine Schwester und dieser Idiot hier... ist mein Idiot.", sagte ich und grinste Edward an, welcher mich anlächelte. Da fiel mir auf, dass Skynice gar nicht anwesend war. Wahrscheinlich hatte Rosalie sie wieder.

Jacob stöhnte. "Ich will sie ja auch nicht töten, nicht wirklich. Sam möchte das, die Wölfe möchten das. Sie denken, Skynice ist gefährlich!", sagte er und ließ sich auf die Couch fallen. 

Edward strich mit seiner Hand sanft über meine und setzte sich dann auf einen Sessel. Ich stemmte meine Hände in meine Seiten und sah Jake nachdenklich und skeptisch an. 

"Ein kleines Baby soll gefährlich sein? Meine Schwester? Ein halber Mensch?"

"Sie ist etwas unbekanntes. Wenn ich sie sehe, kann ich Sam vielleicht davon überzeugen, dass sie ungefährlich ist. Ich muss sie nur einmal halten und wenn sie mir dann nichts tut und dir auch nicht, Luke, dann lassen sich die Wölfe vielleicht umstimmen.", murmelte Jake. 

Edward nickte und sagte: "Ich hol sie." 

Schon war er weg und kam mit meiner kleinen Schwester in dem Arm runter. Doch ich achtete nicht auf sie, sondern auf Jake, welcher sich langsam zur Treppe umdrehte. Sein Blick wurde leer und starrte auf das kleine Mädchen. Ohne es zu merken stand er auf und streckte seine Hand aus. 

Ich hob eine Augenbraue und stellte mich dazwischen. 

"Jake?", fragte ich ihn unsicher. Er fokussierte sich wieder auf mich und öffnete den Mund, ohne etwas zu sagen.

Edward lachte leise auf und legte seine Hand auf meine Schulter. 

"Er wird ihr nichts tun." Damit legte er Skynice in Jakes Arme und legte seinen einen um meine Schulter.

"Was ist mit ihm?", fragte ich Edward verwirrt und sah zu ihm hoch.

"Das wird er dir selbst sagen müssen... übrigens steht dir die Kleidung sehr."

Ich schlug ihm spielerisch auf die Brust und errötete wieder. Bald würde ich für immer rot im Gesicht bleiben, wenn das so weiter ging. Dann könnte ich als Ampelmännchen arbeiten oder so. 

"Jake, bist du jetzt fertig mit deiner Beurteilung oder willst du noch ein bisschen so da rum stehen und Fliegen mit deinem Mund fangen?", fragte ich mit einem sarkastischen Ton.

"Entschuldige", sagte Jake, drückte mir meine Schwester in den Arm und rannte raus. 

"Ehm... Erzählst du mir jetzt, was mit ihm los ist?", fragte ich Edward, als Skynice mich ebenso erstaunt ansah, wie ich sie. 

"Nein... Hast du Hunger?"

Ich nickte und ging mit ihm und Skynice in das Esszimmer. Dort hatte Esme schon ein leckeres Frühstück für mich vorbereitet. Auch eine Flasche voller Blut stand für Skynice auf dem Tisch, welche sich Edward nahm und mir Skynice aus den Armen stibitzte, damit ich besser essen konnte. 

Als ich fertig war, sagte Edward: "Ich möchte dir etwas zeigen, heute gehen wir wandern. In den Wald."

Es war Samstag, wir könnten den ganzen Tag im Bett liegen oder zur Abwechslung mal Hausaufgaben machen, aber Edward möchte wandern und das obwohl ich mit meinem Bein kaum gehen konnte.

"Ich kann dich ja tragen", sagte Edward als würde er meine Gedanken lesen können.

"Na schön", murmelte ich. Rosalie kam und nahm sich Sky und ging.

Ich machte keine Anstalten sie abzuhalten.

"Wann gehts los?", fragte ich und streckte mein schmerzendes Bein aus. Vorher musste ich dringend eine Schnerztablette von Carlisle bekommen, wenn er nicht arbeitete.

"Gleich, wenn du Lust hast. Soll ich dir was gegen die Schmerzen holen?"

Ich nickte und lockerte die Schiene etwas, doch das half nicht wirklich. 

Als Edward wieder kam, dankte ich ihm und nahm die kleine Tablette.

"Bereit?", fragte er und ich nickte. Wir gingen zu seinem Wagen und fuhren ein Stück bis zu einem kleinen Waldweg. Dort stiegen wir - ich eher widerwillig - aus dem Wagen und Edward hob mich sanft aug seinen Rücken. Ich klammerte mich mit meinen Armen und dem heilen Bein an ihm fest und legte mein Kinn auf seine Schulter. 

Edward lief los und alles um uns verschwamm - wortwörtlich. Er lief in einer unglaublichen Vampirgeschwindigkeit, bei der mir ein wenig schlecht wurde, doch es gefiel mir auch. Wieder einmal war ich fasziniert davon. Von Vampiren.  Ich erinnerte mich an das erste Mal, als ich in dieser Geschwindigkeit gereist bin. Als ich erfahren hab, das Edward ein Vampir ist, ich so wütend war und Raffael und die Unitá 7 so plötzlich aufgetaucht und, kurz darauf, wieder verschwunden waren. 

Das kam mir vor wie eine halbe Ewigkeit her. Dabei war das vor einigen Wochen. 

Ich wurde je aus meinen Gedanken gerissen, als Edward langsamer lief und dann nur noch ging. Noch waren wir von dichten Bäumen umgeben, doch einige Schritte weiter trat Edward auf eine Lichtung und ließ mich sanft von seinem Rücken gleiten.

Ich musste erst mal meine Sinne zusammen sammeln und sah mich dann um. Die Lichtung war wunderschön, alles war grün und lila von den Blumen, die dort wuchsen, doch ich wurde von etwas anderem abgelenkt. Und zwar Edward, der mit einigen Schritten in die Sonne trat und wieder anfing zu glitzern. Ich kicherte und ging zu ihm. Ich fand ihn so immer noch ein wenig lächerlich, aber irgendwie... passte es auch. 

"Luke... was ich dir heute morgen sagen wollte: Ich hab nachgedacht und festgestellt, dass ich ohne dich nicht mehr leben möchte... ich liebe dich. Ich habe noch nie jemanden so geliebt, wie dich. Alles an dir zieht mich an."

Er machte eine Pause und ich humpelte zu ihm. Ich schlang meine Arme um seinen Nacken. "Fragst du mich gerade, dein Freund zu werden?"

"Nein, ich frage dich, mich zu heiraten."

Gendertwist [Twilight FF] (Slash)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt