Kapitel 18

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~Lukes Sicht~

Erstaunt sah ich ihn an. Ich nahm meine Arme wieder runter und runzelte die Stirn. Wir waren noch nicht mal richtig zusammen und Edward wollte schon heiraten. Sicher, er war altmodisch, aber trotzdem... 

"Ich weiß, dass das jetzt ziemlich überraschend kommt, Luke, aber ich bitte dich, darüber nachzudenken. Du musst mir auch nicht gleich antworten, ich lass dir Zeit", sagte Edward und trat einen Schritt zurück. 

Die Sonne schien ihn an, sodass ich ihn kaum sehen konnte, doch ich konnte ganz genau das liebevolle Lächeln auf seinen Lippen erkennen. 

Er setzte sich in das Gras und bedeutete mir, es ihm gleich zu tun. Ich stand immer noch wie festgefroren auf dem gleichen Fleck, sodass ich meinen Kopf schütteln und meine Gedanken ordnen musste. Ich stolperte einen Schritt nach vorne und setzte mich neben ihn. 

Schweigend saßen wir einige Minuten nebeneinander, sodass ich Zeit hatte über einige Sachen nachzudenken. Bald hatte ich Geburtstag, wurde 19. Hatte noch nicht mal einen Abschluss und Edward wollte mich heiraten. Ich wusste, wie meine Antwort lauten musste, ein klares Nein, doch in meinem Kopf sprungen die Argumente hin und her und lösten sich selbst auf, sodass am Ende nur noch ein Argument present war: Ich liebte Edward. Doch war es wirklich die Liebe? Ich sah Edward an, der sein Gesicht der Sonne zugewandt hatte. Er schien meinen Blick zu spüren, denn er öffnete die Augen und sah mich mit den bernsteinfarbenen Iriden an. In meinem Bauch begann es zu kribbeln und eine röte kroch auf meine Wangen. 

"Ja", sagte ich. Erst sah er mich verwirrt an, bis er verstand und mich lächelnd ansah. "Eine Sache wäre da dann doch noch.", meinte ich grinsend, ich wollte doch auch noch meinen Spaß haben. "Erstens: Wir heiraten erst nach dem Abschluss. Zweitens: Du darfst es meinem Vater erzählen." Er stöhnte und ließ sich nach hinten ins Gras fallen. 

"Gut, dass du Kugelsicher bist.", lachte ich und tat es ihm gleich. Er schmunzelte ebenfalls und streckte seine Hand nach meinem Haar aus. 

"Du siehst schön aus.", sagte er lächelnd, "Lucas Noah Cullen." Ich rümpfte meine Nase. "Ganz bestimmt nicht! Ich werde nicht Cullen heißen."  

"Swan-Cullen?", fragte Edward und ich nickte. Das klang schon besser. 

Unsere Gesichter waren nur einige Zentimeter voneinander entfernt und ich rutschte noch näher zu ihm, sodass sich unsere Nasenspitzen berührten. 

Ich sah, dass es Edward immer noch nicht gefiel mich zu berühren. "Warum?", fragte ich ihn und er wusste, was ich meinte. "Ich habe Angst, Luke. Ich habe Angst, dass du mich berührst, spürst wie kalt und hart meine Haut ist und dich jemand menschlicherem oder wärmerem zuwendest."

Ich kicherte. "Mike oder Jake? Ja, klar, Edward. Wir sind jetzt verlobt, hab Vertrauen." 

"Ich dachte an Troy.", murmelte er. 

Troy... Der Mann an den ich meine Unschuld verloren hatte. Das war jetzt Wochen her, doch er spielte dennoch eine Rolle in meinem Leben. 

Mit traurigem Gesicht sah ich Edward an. Warum fing er dieses Thema an? Mit geschlossenen Augen stzte ich mich wieder auf. Bein Bein und mein Kopf fingen an zu pochen, zu schmerzen. 

"Luke, es...:" "Genug, Edward", brummte ich und versuchte, aufzustehen. Dass das nicht klappte, frustrierte mich, doch Edward war sofort an meiner Seite und hob mich hoch. Ich ließ ihn, schmiegte mich nur an seine Brust. Er trug mich durch den Wald, diesmal langsamer und setzte mich schließlich auf den Beifahrersitz seines Volvos. Während der Fahrt hörten die Schmerzen nicht auf, sodass ich bei den Cullens einige Schmerzmittel nehmen musste. 

Ich brauchte etwas abstand zu allem, also setzte ich mich mit meiner Schwester auf das Sofa und sah etwas Fern.  Als die Schmerzen endlich abklangen, klopfte es energisch an der Tür. 

Alice war an der Tür, bevor ich überhaupt darüber nachenken konnte, ob ich die Tür eines mehr oder weniger fremden Haushalts öffnen sollte. 

"Wo ist er?!", hörte ich die aufgebrachte Stimme meines Vaters. "Mr Swan, bitte beruhigen Sie sich. Luke geht es gut.", sagte Alice ruhig.

"TU' doch nicht so! Ihr seid alle Blutsauger! Ich muss zu Luke!" Er schob Alice zur Seite, wobei sie es zuließ und betrat das Wohnzimmer. 

"Luke! Du bsit doch kein... keiner von ihnen oder?", fragte er, einen besorgten Ausdrcuk in den Augen. Es war mir klar, dass mein Vater irgendwas herausfinden würde. Er war aufmerksam. Ich hatte sogar gedacht, dass er es schneller als ich wusste. 

Ich schüttelte den Kopf und klopfte auf das Polster neben mir. Skynice auf meinem Schoß sah immer noch zum Fernseher, schien das Bild aber nicht wahrzunehmen, sondern sicha uf irgendetwas anderes zu fokussieren. Vielleicht las sie wieder Gedanken. 

"Dad... es gibt einfach Sachen, die musst du nicht verstehen, ja?" "Schon richtig, ich versteh nicht. Wer ist dieses Mädchen?", fragte er und sah Skynice an. 

"Das ist Skynice. Sky. Auch einer der Sachen, die du nicht wissen solltest.", murmelte ich und legte meine Hand auf seinen Arm.

"Dad, ich vermisse dich." "Ich vermisse dich auch, Luke. Bist du dir sicher, dass du hier sicher und gut aufgehoben bist?", fragte er und ich musste grinsen. "Auf jeden Fall."

Es war spät, als Dad ging. Carlisle war schon von der Arbeit zurückgekehrt und Esme hatte etwas für Charlie und mich gekocht. Wir saßen mit der ganzen Familie an dem Glastisch, doch obwohl die Cullens nichts aßen, stellte Charlie keine Fragen und das wunderte mich. Dass er das alles einfach hinnahm, war nicht seine Art, aber vielleicht hatte er mich wirklich vermisst. 

Sobald er weg war und ich wieder mit meiner Schwester vor dem Fernseher saß, kam Edward. 

"Es tut mir Leid, Luke. Ich hätte das Thema nicht aufbringen sollen...", meinte er und setzte sich neben mich. 

Ich senkte meinen Blick zu Skynice, um ihn nicht anzusehen, denn sobald ich seinen Blick fand, würde ich ihm verzeihen und das wollte ich noch nicht. Er durfte ruhig ein bisschen zittern, doch meine Schwester fiel mir in den Rücken und sah mich mit dem selben Blick an, den Edward immer trug. 

Also seufzte ich und sah ihn an. 

"Ist schon okay... Das war dumm von mir. ich bereu' es ja auch."

Er lächelte und sagte: "Musst du nicht. Ich nehm es dir auf jeden Fall nicht übel." 

Ich küsste ihn kurz und stand dann auf, um Skynice in ihr Bett zu legen, welches Alice während des Tages besorgt hatte. 

Als ich sie dort schlafen sah, musste ich auch gähnen, also zog ich mich um und legte mich hin.

Ich war schon fast eingeschlafen, als sich die Tür kurz öffnete und sich das Bett neben mir senkte. 

Die kalte Haut auf meiner hinterließ zwar eine Gänsehaut, aber dennoch wollte ich sie nicht mehr missen.  

Gendertwist [Twilight FF] (Slash)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt