Kapitel 1

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Ich liege auf meinem Bett und blättere gelangweilt ineiner Zeitschrift. Eigentlich habe ich noch Schule, doch die letzten dreiStunden schwänze ich. Meine Eltern sind nicht da, und haben davon nichts mitbekommen.Sie werden aber jeden Moment nach Hause kommen und ich hoffe, sie werden keineFragen stellen. Es klopft an meiner Tür und mein Vater kommt rein. „Claire, wasmachst du denn schon hier? Hast du heute nicht eigentlich nicht bis 16 UhrSchule?" „Die letzten drei Stunden sind ausgefallen." Ich sehe meinem Vaterdabei nicht an. „Lüg mich nicht an!" Ich schaue von meiner Zeitschrift auf, ersieht mich streng an. Ich richte mich auf und setze mich auf die Bettkante,mein Vater setzt sich neben mich. „Dad, ich konnte nicht in der Schule bleiben."Mein Blick ist auf den Fußboden gerichtet. „Du weißt, dass du bei jedem Problemzu mir oder zu Mom kommen kannst. Aber schwänzen ist keine Option." Ich habenicht den Mut meinen Vater an zu sehen. „Dad, ich ... es tut mir leid." Er legtemir vorsichtig zwei Finger unter mein Kinn und dreht mein Gesicht in seineRichtung, und zwingt mich so, ihn an zu sehen. In seinem Blick liegt strengeaber auch Besorgnis. „Mäuschen, was ist los? Was hast du auf den Herzen?" Ichversuche mein Kopf weg zu drehen, doch das lässt er nicht zu. Tränen sammelnsich in meinen Augen, ich versuche sie krampfhaft zurück zu halten. „Dad, ich ...ich kann nicht mehr. Alle hassen mich. Ich werde in der Schule gemobbt. Für diebin ich nur die Streberin. Das geht schon das ganze Schuljahr so." Ich kann dieTränen nicht mehr zurückhalten. Mein Vater sieht geschockt aus. „Warum hast dunie was gesagt?" „Ihr habt selbst genug Probleme. Mom in der Firma und du alsIron Man. Da wollte ich nicht auch noch zur last fallen." „Claire, Schatz... dufällst uns doch nicht zur Last. Du bist das wichtigste für uns, du stehst überallem anderen." Ich schluchze und Dad zieht mich an seine Brust. Ich verbergemein Gesicht in seinem Hemd. Sein Arc Reaktor summt an meiner Wange. „Was istdenn hier los?" Meine Mom ist ins Zimmer

gekommen. Ich sehe nicht auf, ich drückte mich enger an Dad. „Wusstest du das unsere Tochter in der Schule gemobbt wird?" Ich höre wie Mom tief Luft holte und sich neben mich setzt. Sie streicht mir übers Haar. Ich bleibe an Dad angelehnt, ich fühle mich dort sicher und geborgen. „Wie lange schon?" Fragt Mom leise. „Schon das ganze Schuljahr."

Irgendwann muss ich eingeschlafen sein, denn als ich meine Augen öffne, liege ich in meinem Bett und jemand hat mich zugedeckt. Ich schaue auf meinen Wecker, es ist 19 Uhr. Ich stehe langsam auf und gehe runter in den Wohnbereich. Aus der Werkstatt kam Musik, Dad scheint zu Arbeiten. Mom sehe ich nirgendwo, sie scheint in ihrem Büro zu sein. Ich gehe in die Küche, auf der Arbeitsplatte steht ein Teller mit Nudeln mit Tomatensauce. Ich stelle den Teller in die Mikrowelle, nehme mir Besteck aus der Schublade und gehe zum Fernseher. Das „ping" der Mikrowelle sagt mir, dass die Nudeln warm sind. Ich hole mir den Teller und setze mich auf das Sofa. Während ich langsam die Nudeln esse schaue ich mir eine Sendung im TV an. Draußen startet ein Flieger. Seit die Avengers aus dem Stark Tower ausgezogen sind, wohnen wir alle auf dem Gelände. Jede Familie hat sein eigenen Bereich. Wir haben den kompletten Westflügel für uns. Zwei Etagen und den Keller ganz für uns. Mom plant ein Haus irgendwo auf dem Land zu kaufen, Dad ist von der Idee noch nicht ganz überzeugt. Ich muss bei den Gedanken lächeln, wie mein Dad geschaut hat, als Mom mit der Idee kam. Sein Gesichtsausdruck war zu komisch. Ich höre Schritte und schaue auf. Mein Vater kommt aus dem Keller die Treppen rauf. Er kam zu mir und setzt sich neben mir aufs Sofa. „Wie geht es dir?" Seine Stimme klingt besorgt. Ich schalte den Fernseher aus und lege das Besteck auf den Tisch. „Es geht so. Der schlaf hat zwar gut getan, aber ich bin dennoch ziemlich fertig." Dad streicht mir sanft eine Strähne aus dem Gesicht. „Wir kriegen das wieder hin. Mom und ich haben lange gesprochen und ich habe mit dem Direktor telefoniert, du wirst die nächsten Tage nicht zur Schule müssen." „Du hast was??? Dann wird es ja alles noch schlimmer." Mir kommen die Tränen. „Psch Mäuschen ... es ist alles gut. Psch ... ich bin ja da." Er zieht mich an sich. Seine Nähe und das summen des Arc Reaktors beruhigen mich. „Alles gut bei euch?" Mom kommt zu uns. „Ja. Ich habe unser Schatz nur auf den neusten Stand gebracht." Ich richte mich auf, weiche aber nicht von Dad's Seite. Mom setzt sich neben mich. „Wenn du möchtest kannst du die nächsten Tage mit ins Büro kommen." Ich schaue zu Mom und dann zu Dad. „Wenn ihr nichts dagegen habt, würde ich die nächsten Tage ein bisschen ruhiger angehen lassen." Beide nicken. Ich gähne, gib beiden noch einen Gute Nacht Kuss und gehe in mein Zimmer.

Claire Stark - Das Leben der Stark TochterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt