Kapitel 2

1.6K 46 6
                                    

„Guten Morgen mein Schatz." Ich werde von Mom geweckt, sie hat eine Tasse mit heißer Schokolade in der Hand. Ich setze mich auf und nehme die Tasse. „Guten Morgen Mom." Sie setzt sich auf die Bettkante und sieht mich an. „Wie geht es dir heute?" „Bisschen besser als gestern. Aber noch nicht so wirklich gut." Mom streicht mir eine Strähne aus dem Gesicht. „Ich muss gleich ins Büro. Dad ist bei einer Besprechung mit den Avengers. Natascha hat angeboten mit dir heute was zu unternehmen. Du kannst sie anrufen, wenn du Lust hast. Frühstück steht unten auf den Tisch. Dad kommt dann gegen Mittag wieder, aber er ist jederzeit erreichbar. Ich natürlich auch." Ich lächle meine Mutter an. „Danke Mom." Sie gibt mir einen Kuss auf die Stirn und verlässt mein Zimmer. Ich trinke meine Tasse leer, und gehe in mein Badezimmer um mich fertig machen. „Friday, wie lange geht die Besprechung von Dad?" „Bis halb zwölf, Miss. Soll ich Ihren Vater für Sie anrufen?" „Nein, Danke." Ich entscheide mich für eine schwarze Stoffhose und einem roten T-Shirt. Ich gehe runter in die Küche und sehe auf dem Tisch das Frühstück, wo von Mom gesprochen hat.
Nach dem Frühstück gehe ich auf die Terrasse, um ein wenig Sonne zu tanken. Es tut mal gut, nicht zur Schule zu müssen, aber irgendwie fühlt es sich auch falsch an. Was die anderen jetzt wohl über mich denken. Ich brauche dringend Ablenkung und rufe Natascha an. „Hey

süße." Meldet sie sich am Telefon. „Stör ich dich, bist du auch beim Meeting?" „Nein, ich bin heute nicht dabei. Keine Ahnung was die Männer da zu besprechen haben." „Mom hat gesagt ich kann dich anrufen, wenn was ist. Ich möchte ungern allein sein." Ich versuche meine Stimme nicht traurig klingen zu lassen. „Sollen wir uns am See treffen?" Schlägt sie vor. „Ja, gerne. Bis gleich." Ich gehe rein, ziehe meine Sneaker an und hinterlasse Dad eine Nachricht, dass ich mich mit Natascha treffe.
Als ich am See ankomme wartet Natascha dort schon. Ich bin so froh sie zu sehen, ich umarme sie. „Wie geht es dir? Tony sah heute Morgen ziemlich besorgt aus." Wir gehen um den See herum und ich erzähle Natascha alles. Vom Mobbing und den ärger in der Schule. Sie hört mir aufmerksam zu und unterbricht mich nicht einmal. Es tut so gut, sich alles mal von der Seele zu reden. Als ich zu ende erzählt habe, nimmt mich Natascha in den Arm. Ich unterdrücke die Tränen. „Warum hast du nie was erzählt? Du weißt das ich immer für dich da bin, dass wir alle für dich sind." „Ich weiß Natascha. Ich wollte niemanden zur Last fallen. Ihr habt immer so viel zu tun." Sie schaut mich gespielt böse an. „Hör mal zu süße: niemals wirst du irgendeinen zur Last fallen. Wir sind eine große Familie, und immer für einander da." Ich umarme sie. Ich bin so froh, dass ich Natascha als Freundin habe. Wir haben inzwischen einmal den See umrundet und gehen zum Gebäude zurück. Ich verabschiede mich von Natascha und gehe in unsere Wohnung.
Als ich die Wohnung trete kommt leise Musik aus dem Keller, ich gehe die Treppe hinunter. Dad steht mit dem Rücken zur Tür und arbeitet an seinem Anzug. Er dreht sich zu mir um, als ich den Raum betrete. „Hey Mäuschen, war es schön mit Natascha?" Ich nicke und setze mich an seinen Schreibtisch. „Mom und ich haben überlegt, dir einen Privatlehrer zu holen. So kannst du deinen Abschluss machen, musst aber nicht mehr in die Klasse zurück." „Klingt nach einer guten Idee." Ich schaue mich im Keller um und plötzlich kommt mir eine Idee. „Du Dad, was hälst du davon, wenn ich den Avengers beitrete?" Er verschluckt sich an seinem Kaffee, wo er gerade einen Schluck genommen hat. „Das kommt gar nicht in Frage!" „Aber warum denn nicht? Du gehörst doch auch dazu." Er sieht mich streng an. „Das ist was ganz anderes junges Fräulein. Du bist meine Tochter und ich setz dich mit Sicherheit nicht mit Absicht einer Gefahr aus. Mom würde sterben vor Sorge." „Aber Dad ..." weiter komme ich nicht. Dad schaut mich streng an und gibt mir stumm zu verstehen, dass das Thema beendet ist. Ich schaue ihm weiter bei der Arbeit zu und unterhalte mich mit Dad über belanglose Dinge.
Als Mom nach Hause kommt bestellen wir uns eine Pizza. Wir sitzen alle im Wohnzimmer und Mom erzählt von ihrem Tag im Büro. Als ich ins Bett gehen möchte, hält Mom mich zurück. „Geht es dir gut mein Schatz?" Ich nicke und umarme meine Mutter. Sie ist ein bisschen überrascht, zieht mich aber auch in ihre Arme. „Ich habe dich lieb Mom." „Ich habe dich auch lieb mein Schatz." „Und was ist mit mir?" Fragt Dad gespielt enttäuscht. Mom und ich müssen lachen und ziehen Dad zu uns in die Arme.


Claire Stark - Das Leben der Stark TochterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt