Kapitel 11

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Die nächsten Tage sind vollgepackt mit Training. Clint bestraft jede Ablenkung sofort mit 20 Liegenstützen, die ich dann machen muss. Er sagt dann immer: „jede Ablenkung kann im Kampf tödlich enden!" Er ist streng, aber auch fair.
Erschöpft sitze ich auf dem Sofa und schaue aus dem Fenster. Clint ist in der Küche und kocht uns was schönes. Ich schließe kurz die Augen, da höre ich ihn aus der Küche kommen und zwei Teller auf den Tisch stellen. „Na, müde?" Fragt er lächelnd, ich nicke nur und schaue mir die Teller genauer an. Clint hat Spaghetti mit Tomatensauce gekocht. Ich schiebe meinen Teller weg. „Kein Hunger? Du hast den ganzen Tag kaum was gegessen." „Ich bin einfach zu müde." Er schaut mich skeptisch an. „Warum glaube ich dir das nicht?" Clint hebt mein Kinn an und schaut mir prüfend in die Augen. „Was ist los mein Schatz?" „Ich habe solche Angst. Das die Typen mich finden, das dir was passiert. Das Dad wieder etwas zu stößt. Ich weiß, ich rede momentan nicht meinem Vater, aber dennoch ist er mir nicht egal. Clint, ich will dich nicht verlieren und auch nicht, dass du dich wegen mir in Gefahr begibst. Ich könnte mir nie verzeihen, wenn dir wegen mir irgendwas passiert. Ich liebe dich." Mir laufen wieder die Tränen übers Gesicht, in den letzten Tagen habe ich so viel Tränen vergossen, wie in den ganzen letzten Jahren nicht. „Schatz, ich begebe mich nicht in Gefahr, ich will dich beschützen. Du bist mir in den letzten Wochen so wichtig geworden. Das mit deinen Dad kriegen wir auch wieder hin. Du wirst mich nicht verlieren, den so schnell wirst du mich nicht mehr los. Ich liebe dich auch, mehr als du dir vorstellen kannst." Von seinen Worten bin ich so gerührt das ich noch mehr weinen muss. Clint lächelt liebevoll und streicht mir mit seinen Daumen die Tränen von den Wangen. Er nimmt mein Gesicht sanft in seine Hände und küsst mich.
Am nächsten morgen wache ich eher auf als Clint. Ich schleiche mich ins Badezimmer, um mich fertig zu machen. Ich schreibe Clint einen Zettel, dass ich bei meinem Vater bin, lege den auf mein Kopfkissen und verlasse die Wohnung.
Da ich noch einen Schlüssel für die Wohnung habe, gehe ich leise rein. Leise Musik kommt aus dem Keller und ich muss lächeln. Leise gehe ich in den Keller und sehe meinen Dad beim Arbeiten zu. Plötzlich dreht er sich um und erblickt mich. „Hey Mäuschen, wie lange stehst du denn da schon?" Ich antworte nicht, sondern gehe einfach auf ihn zu und falle ihn in die Arme. „Dad, es tut mir so leid." Er erwidert meine Umarmung und gibt mir ein Kuss auf die Wange. „Alles gut meine süße." Lange liegen wir uns in den Armen und ich genieße seine Nähe.
Dad und ich unterhalten uns lange, über Clint, über das Training und wie es Pepper geht. Sie ist über Nacht bei Natascha gewesen und schläft oben. Gegen 11 Uhr gehe ich zurück in die Wohnung von Clint. Er sitzt im Wohnzimmer mit Steve und Bruce, er kommt sofort auf mich zu und küsst mich. „Ist alles in Ordnung?" Fragt er mich leise, ich nicke nur und setze mich mit an den Tisch. Clint verschwindet kurz in der Küche und macht mir eine heiße Schokolade. Ich danke ihm mit einem Kuss. Die drei Männer beratschlagen das weitere Vorgehen. „Wie weit ist Claire mit dem Training?" Fragt Steve und schaut Clint fragend an. „Claire lernt schnell. Wir kommen mit dem Training gut voran. Das Bogenschießen beherrscht sie sehr gut, ich muss aufpassen das sie mir keine Konkurrenz macht." Sagt er und zwinkert mir zu. Bruce und ich müssen lachen. „Das klingt schon mal gut, ich möchte Claire trotzdem so gut es geht raushalten. Sie ist einfach zu befangen. Es reicht mir schon das Tony und Pepper unbedingt mitkommen wollen. Kannst du sie hier wegbringen und auf sie aufpassen?" Ich möchte gerade protestieren, doch Clint sieht mich streng an. „Klar kann ich machen. Ich kann sie zu meinem Haus bringen und dort auf sie aufpassen." Ich trete Clint gegen sein Bein, doch darauf reagiert er nicht. „Gut, bring sie am besten heute noch weg." Clint nickt nur und drückt beruhigend mein Knie.
Nachdem Steve und Bruce gegangen sind verschwindet Clint im Schlafzimmer und unsere Sachen zusammen zu packen. Ich sitze schmollend unten im Wohnzimmer. „Schatz, bitte denk doch vernünftig. Mach dich fertig, wir fahren in 15 Minuten los." Ich schaue wütend zu ihm rüber. „Clint, ich bin kein Kleinkind mehr! Ich kann für mich selbst entscheiden, ob ich mit den anderen mit gehe oder nicht." Clint atmet genervt aus und sieht mich streng an. „Es ist zu gefährlich. Keiner weiß was den anderen dort erwartet. Ob sie die Männer wirklich finden. Komm jetzt." Ich stehe nur langsam auf und gehe Clint hinterher. In der Tiefgarage werden wir schon erwartet. Dad kommt auf mich zu und nimmt mich in den Arm. „So ist es besser für dich. Keiner weiß wie schlimm es wird." „Dad, ich bin keine sechs mehr. Ich will mitkommen." „Du fährst mit Clint, bei ihm bist du in Sicherheit. Und ich diskutiere auch nicht mit dir. Pass auf dich auf und höre auf Clint, er will nur dein bestes." Er sieht mich streng an und drückt mich noch einmal an sich. Alle verabschieden sich von uns. Bei Pepper zögre ich kurz, umarme sie dann aber kurz.
Als wir auf der Landstraße sind gibt Clint richtig Gas. Ich versuche mich zu entspannen und lehne mich im Sitz zurück. Knappe drei Stunden später sind wir da und die Sonne geht so langsam unter. Clint und ich gehen ins Haus und er lässt mir die Badewanne mit Wasser voll. „Kommst du mit rein?" Frage ich leise. „Wenn du möchtest gerne. Sei bitte nicht böse auf mich, ich will nur das beste für dich." Ich senke den Blick. „Ich bin nicht böse auf dich. Ich habe einfach Angst. Am meisten um dich und Dad." Er zieht mich in seine Arme, ich lege mein Kopf an seine Brust. „Steve hat ein Auge auf Tony. Und mir passiert nichts." Er gibt mir einen Kuss auf den Scheitel. Clint nimmt meine Hand und zieht mich ins Badezimmer. Ich ziehe meine Kleidung aus und er hilft mir einzusteigen. Er zieht sich seine Kleidung auch aus und steigt hinter mir in die Wanne. Clint setzt sich so, dass ich mich entspannt an ihn lehnen kann. Das warme Wasser und seine nähe beruhigen mich ein wenig und ich schließe die Augen.


Claire Stark - Das Leben der Stark TochterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt