Die Dunkelheit beginnt
Die anderen Erstklässler machten einen großen Bogen um Tom Riddle. Fast schienen sie die Dunkelheit, die von ihm ausging zu spüren. Das verringerte jedoch nicht die Aufregung von dem jungen Zauberer. Er ging früher zu Bett und wachte auch früher auf als alle anderen in seinem Schlafsaal. Dabei konnte Tom selber nicht verstehen, warum er das tat. Jedenfalls schien es niemanden zu stören, als er in den Gemeinschaftsraum der Slytherins trottete. Ihn erfüllte sofort ein Gefühl der Wärme, auch trotz der steten Kälte, die in den Morgenstunden hier herrschte. Er war endlich angekommen - an seinem Zuhause. Selbst nach nur einem Tag wusste Tom, dass er sich immer hier zu Hause fühlen würde, denn es war sein wahres. Im Gegensatz zu anderen Slytherins, hatte Tom kein anderes Zuhause. Das Waisenhaus war eher ein Gefängnis. Tom betrachtete den Riesenkraken am Grund des Sees eine Weile, ehe er so hibbelig wurde, dass er sich entschloss, den Tag beginnen zu lassen. ohne die anderen jungen zu wecken, die ihm eh abgeneigt waren, wusch er sich und band sich ordentlich die Krawatte um das schneeweiße Hemd, dass zur Schlukleidung gehörte. Sein zerschlissener Rucksack war bereits gefüllt mit den Schulsachen. Punkt um 8 Uhr verließ er den Schlafsaal, als die anderen grünen Erstklässler gerade eben erst auf die Beine kamen. In der großen Halle saß noch niemand außer ihm, ein paar Ravenclaws und dem Mann, der Tom hier her gebracht hatte. Albus Dumbledore war sein Name und um ehrlich zu sein, wollte Tom ihm nicht zu nahe kommen. Er wusste, dass der Verwandlungslehrer einen Blick auf ihn geworfen hatte. Ein Grund mehr, für Aufregung vor dem ersten Schultag. Leise und mit gesenktem Kopf setzte Tom sich an den leeren Slytherintisch. Er aß besonders langsam seine Portion Porrigde, um möglichst die Zeit zu Unterrichtsbeginn zu verkürzen. Das essen in Hogwarts war anders als im Waisenhaus. Der Porrigde hier schmeckte nach etwas - im Gegensatz zu der grauen, klebrigen Masse der Muggelkinderunterkunft. Tom gefiel das Wort Muggle - Es klang so klein und winzig, wie die nichtwissenden Menschen waren. Nach und nach strömten Schüler in die Halle. Am lautesten, so war Tom der Meinung, waren die arroganten Griffindors. Er mochte Griffindor nicht. Auch die Hausgeister gesellten sich zu den Schülern. Neben Tom nahm der Blutige Baron Platz, da zwischen dem Erstklässler und den anderen eine Lücke prangte. Auch wenn es ihm im ersten Moment unangenehm war, dass plötzlich ein Geist neben ihm saß, so gefiel Tom auch gleichzeitig der Look und der trostlose Blick des Barons. Neben ihn setzte sich ein Zweitklässler, so schätzte Tom. Im Gegensatz zu seinem Jahrgang, schien der Junge keine Berührungsängste mit dem Riddle zu haben. Wenn Tom ehrlich war, so gefiel ihm der Junge. Er hatte sich neben ihn gesetzt, ohne ein Gespräch anzufangen, doch warf ihm einen aufmunternden Blick zu. Nach dem Frühstück, als Tom sich erhob, sagte er: "Wir sind Slytherins. Du hast Potenzial, unserem Haus Ehre zu machen. Alle anderen haben schon verloren."
In der ersten Stunde hatte Tom Kräuterkunde. Es war so unendlich langweilig, dass Tom am liebsten gleich zu Zaubertränke geschlurft wäre. Das Fach kam aber erst am ende des Schultages. Zuerst hatte Tom die Vorträge über Pflanzen zu überstehen. Das einzig Spannende war eine zischelnde Schlange, die unter dem pflanzenbedeckten Tisch hevor kam. Natürlich konnte Tom sie verstehen. "Kleine Warmblüter" hatte sie gemeint. Als nächstes Fach kam eines der Fächer, wegen deren Lehrer Tom so aufgeregt gewesen war. Nicht, dass Tom minder gezittert hätte, doch die Angst hatte sich an Beginn der Stunde gelegt und endlich konnte Tom zeigen, was er kann. Als er sich bei jeder einzelnen Frage meldete und sogar immer die richtige Antwort wusste, staarten ihn die anderen Kinder argwöhnisch an. Aus Langeweile hatte der junge Slytherin alle seine Bücher studiert. Nur so, so dachte Tom zumindest, würde er sein Halbblut ausgleichen können. Auch in Zaubertränke, dessen Lehrer gleichzeitig der Hauslehrer der Slytherins war, erwies sich Tom als sehr geschickt. Da er sehr auf das Fach hingefiebert hatte, war er dem entsprechend enttäuscht, als Horace Slughorn ihn zunächst ignorierte und sich den Reinblütigen zuwandte. Doch der Leher merkte schnell, welches Talent der junge Riddle besaß. Tom war in seinen Augen um einiges an Wert gestiegen.
An diesem Abend im Geminschaftsraum mieden nur noch wenige Erstklässler den ruhigen Tom. Er wurde von einigen umringt. Sie bewunderten ihn. Doch Tom gewährte nur drei Zugang zu ihm. Unter anderem dem Zweitklässler am Morgen. Tom hatte endlich das Gefühl, zu etwas dazu zugehören.
Wenn auch die Dunkelheit und die Stille vor dem Sturm den Jungen nie verlassen hatten, ruhte die Macht und Grausamkeit von Tom ein paar Jahre. Albus Dumbledore beobachtete ihn weiterhin. Niemand, außer vielleicht er, hatte bemerkt, wie sehr sich der Junge in der Grausamkeit verstrickt hatte. Lord Voldemort hatte den ersten Schritt seiner dunklen Reise gewagt.
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803 Wörter (verspätete Abgabe)
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Magical Contest 2019 - Beiträge
FanfictionIch nehme wieder am Magical Contest teil! Hier werde ich meine Beiträge zu den jeweiligen Aufgaben hochladen. Schaut hier vorbei für mehr Infos: @MagicalContest Beginn: 6. April 2019