Arbeitstag

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Kapitel 14

Ich schlief tief und fest bis mich mein Wecker am nächsten morgen um 6.30 Uhr aus dem Schlaf riss. Ich schaltete den Wecker aus und stand genervt auf. Heute hab ich echt garkein Bock auf Samir, wegen ihm bin ich gestern schon schlecht gelaunt schlafen gegangen. Hoffentlich ist er weg während ich arbeite, denn auf irgendwelche dumme Sprüche kann ich verzichten. Ich ging erstmal ins Bad und waschte mein Gesicht, dann bund ich meine Haare zu einem Dutt zusammen und bewegte mich

richtung Küche. Dort machte ich mir dann Frühstück und fing an zu essen. Nach dem Frühstück räumte ich alles ab und schaute auf die Uhr. Es ist gradmal 6.50 Uhr, ich hab noch genug Zeit. Ich ging wieder ins Bad und putzte mir die Zähne, dann trug ich Wimperntusche, bisschen Roush und ein leichten Lipgloss auf. Anschließend glättete ich mir noch meine Haare und suchte mir Kleidung aus, ich entschied mich für eine Helle Jeans mit Löchern und eine Beige farbiges Oberteil. Dazu zog ich mir mein Burberry Schal, eine schwarze Lederjacke und kleine Boots an. Mittlerweile war es 7.30 Uhr und ich beschloss mich auf den Weg zu machen. Auf den Weg zur Hölle so wie ich es nenne. Ich packte mir mein Handy und ging dann aus dem Haus raus, zu meinem Auto. Ich stieg ein und fuhr los. Auf dem Weg hörte ich bisschen Musik an, um wach zu werden. Bei einigen Liedern musste ich mitsingen oder hab leicht auf dem Sitz getanzt wie eine verrückte hahah. Die fahrt fühlte sich für mich heute leider  etwas kürzer an, jetzt muss ich diesen Samir noch länger ertragen. Ich parkte mein Auto und stieg aus. 7.55 Uhr ich bin pünktlich, wie immer. Ich klingelte an der Tür und wartete eine gefühlte halbe Stunde bis jemand die Tür öffnet. Da dies nicht der Fall war klingelte ich jetzt ein weiteres Mal, und endlich öffnete ER die Tür. Er schaute mich mit einem leicht arroganten Blick an und zeigte mit einer Handbewegung das ich rein kommen soll. Er sagte nix, ich aber auch nicht. Die Situation war nicht sehr angenehm und die peinliche Stille zog sich lang, bis er was sagte:

Samir: Ich habe heute keine Arbeit, das heißt ich bin die ganze Zeit da wenn du was brauchst. Was ich nicht hoffe. Arbeite einfach so wie du es immer tust.

Ich: Wenn du da bist, warum musste ich danb kommen um auf Mirna aufzupassen.

Samir: 1. Weil das dein Job ist, und 2. Weil mir erst heute morgen kurzfristig Bescheid gegeben wurde das ich nicht arbeiten muss. Und jetzt hör auf fragen zu Stellen und fang an zu Arbeiten!

Ohne auf eine Antwort zu warten, drehte er sich um und verschwand im nächsten Flur. Ich verdrehte die Augen und betete innerlich das dieser Tag so schnell wie möglich vergeht und ich es gut durchstehen werde. Ich ging ins Wohnzimmer, wo Mirna mit funkeln in den Augen schon auf mich wartete, ich dückte mich zu ihr runter und begann mit ihr zu spielen. Sie lachte. Ich liebe es wenn Kinder lachen, denn ihr Lachen ist immer echt. Ich spielte noch ein bisschen weiter, bis sie anfing zu weinen, sie hat hunger. Deshalb machte ich mich auf den Weg zur Küche um ihr eine Flasche zu machen. Ich ging in die Küche und wie nicht anders zu erwarten, war Samir auch dort. Ganze Toll-.-

Samir: Hast du meine Schönheit schon vermisst oder warum kommst du in die Küche?

Er grinste frech.

Ich: Nein du Esel, deine Schwester hat hunger.

Samir: Pass auf wie du mit mir redest, schließlich bin ich dein Boss.

Ich: Jaja Boss, komm mal von deinem Trip runter oder du kannst dir eine neue Babysitterin suchen.

Er stand auf und kam zu mir. Er kam mir immer näher und näher. Er stand jetzt nur noch einen Schritt weit von mir entfernt. Dann packte er mich an den Hüften und stößte mich schnell aber auch irgendwie Sanft gegen die Küchenschränke. Er kam mit seinen Lippen nah an meine, ich konnte seinen Atem schon spüren, aber dann ging er zu meinem Ohr und flüsterte:

Samir: Hör mir mal zu Baby, du kennst mich nicht gut, ich kann auch ganz anders sein. Bis jetzt war ich nett zu dir, das kann sich aber ganz schnell ändern wenn du weiterhin so bleibst. Also süße merk dir eins, was ich will, bekomme ich auch.

Er schaute mir nach dem er das sagte tief in die Augen und löste seine Hände dann von meiner Hüfte. Was meint der? Er und nett zu mir? Was will der mir jetzt damit sagen? Boah ich hasse diesen Jungen jede Sekunde immer mehr und mehr, wie konnte ich den nur süß finden? Ich versuchte diese Situation zu vergessen und konzentrierte mich auf Mirna und das Babysitten. Ich spielte und lachte die ganze Zeit mit ihr aber die Sache von vorhin ging mir nicht aus dem Kopf. Und die Frage: WAS WILL ER? Brachte mich zum Nachdenken. Die Zeit verging schnell und es war schon 11.30 noch ne halbe Stunde dann kann ich endlich nach Hause. Mirna schlief langsam in meinen Armen ein und als sie tief und fest schlief ging ich in ihr Zimmer, legte sie in ihr Bett und deckte sie zu. Ich verlasste das Zimmer dann auch und machte die Tür leise hinter mir zu. Danach suchte ich Samir um ihn zu sagen, dass Mirna schläft. Aber da ich ihn nirgends fand, setzte ich mich auf die Couch im Wohnzimmer und holte mein Handy raus. Ich checkte meine Nachrichten und Mails und beantwortete das wichtigste. Die Mädels fragten ob ich Bock habe in die Stadt zu gehen aber ich lehnte es ab, heute hatte ich keine Lust raus zu gehen. Ich wollte mein Handy grad ausschalten und weg legen, aber genau in diesem Moment kam Samir rein.

Samir: Du sollst arbeiten und nicht mit deinem Handy chillen! Ich bezahle dich nicht fürs rumsitzen!

Ich: Samir willst du mich verarschen?  Ich bin Fertig mit allem und deine Schwester schläft. Hab mich außerdem erst vor 5 min hin gesetzt,  wollte dir sagen das ich fertig bin hab dich aber nicht gefunden!

Samir: Interessiert mich nicht, da hast dein Geld und jetzt verpiss dich!

Er schmeißte mir das Geld auf den Tisch und guckte genervt. Ich schaute ihn fragend an, doch sein Blick blieb hart. Langsam reichts mir, was ist sein Problem?

Ich: Was ist dein scheiß Problem?

Samir: Mein Problem bist du! Nimm dein scheiß Geld und verpiss dich endlich man, reg mich nicht auf!

Ich wusst nicht genau was ich antworten soll. Ich war wütend und traurig zu gleich. Meine Wut konnte ich verstehen aber meine Trauer, die ich jedes mal bekomme wenn er so zu mir ist, nicht. Meine Augen füllten sich langsam mit Tränen, mir wurde alles einfach zu viel.

Nadja: Weißt was? Ich scheiß auf dein Geld, genauso sehr wie ich auf dich scheise. Von so nem Arschloch wie dir brauch ich nix, ich hoffe du verreckst mit deinem Geld!!

Ich nahm das Geld und schmiss es ihm ins Gesicht, packte meine Tasche und rannte dann aus dem Haus, bevor meine Tränen kamen. Wütend stieg ich ins Auto und fuhr an einen meiner Lieblingsplätze wenn ich wütend oder traurig bin. Dort ist es so schön ruhig, und meistens ist da kein Mensch. Das ist Gut, den gerade will ich einfach nur noch alleine sein. Ich fuhr so schnell es geht, und wischte mir die Tränen ausm Gesicht. Für dieses Arschloch lass ich keine Tränen fließen! Nach kurzer Fahrt bin ich endlich angekommen, ich parkte mein Auto, stieg aus und knallte die Tür zu. Dann setzte ich mich an einen Baum und schaute in den Himmel. Was mache ich falsch, dass viele so scheiße zu mir sind? Warum regt es mich überhaupt so auf, dass Samir so ist? Ich freue mich irgendwie immer ihn zu sehen, aber sobald er sein Mund öffnet ist die Freunde wieder weg. Can sagte doch mal, dass Samir eine schwere Vergangenheit hatte. Ob er wohl darum so drauf ist?  Aber was hab ich mit seiner Vergangenheit zu tun? So viele Fragen gingen mir durch den Kopf, aber auf keine hatte ich eine Antwort. Vielleicht könnte ich ein paar davon beantworten,  wenn ich wüsste was seine Vergangenheit ist. Aber will ich das überhaupt wissen?  Will ich das Can mir alles erzählt? Ich hab lange drüber nachgedacht, und ja ich will es! Vielleicht kann ich sein Arschloch Verhalten dann verstehen. Ich wählte Can's Nummer und rufte ihn an. Als er ran ging, erklärte ich ihm grob was passierte und er sagte er kommt sofort. Ich sagte ihm, wo ich genau bin und dann legten wir auf. Ich schaute weiterhin in den Himmel und die Tränen trockneten langsam auf meinen Wangen. Ich überlegte mir was Can mir wohl erzählen wird. Vielleicht hatte Samir mal eine Ex die mir ähnelt und die ihm das Herz gebrochen hat, darum hasst er mich? Hmm ich hab echt keine Ahnung, was gleich auf mich zu kommt. Darum wartete ich einfach neugierig auf Can...

Nadja und SamirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt