Der Brief

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Angespannt wartete ich darauf das ich aufgeschlitzt wurde. Sekundenlang geschah nichts. Es fühlte sie sogar an als wenn die Zeit still stehen würde und dann hörte ich ein dumpfes Geräusch, jemand fluchte leise und dann hörte ich kurz Schritte. „Es ist schon erbärmlich, wie du dich an jemandem rächen willst der eigentlich nichts mit all dem zu tun hatte. Allein die Tatsache das du dich an ihr, die eindeutig schwächer ist, vergreifst zeigt wie erbärmlich du bist.“, eine männliche Stimme ertönte. Schlagartig riss ich meine Augen auf. Der Mond erhellte den jungen Mann vor mir, so dass ich ihn auch ohne Sharingan erkennen konnte. Er besaß schwarzes Haar und trug Kleidung die meiner ähnelte, doch was mich schaudern ließ war das Clan-Symbol auf seiner Kleidung. Es war das Zeichen der Uchiha. Der Mann vor mir konnte also nur eine einzige Person sein. Vor mir stand mein Zwillingsbruder. Vor mir stand die Person der ich versucht hatte aus dem Weg zu gehen. Ich wusste dass Itachi wollte dass wir uns kennen lernten und miteinander auskamen, doch mir ging es nicht so. Alles was ich über Sasuke wusste und gehört hatte war fast durchweg schlecht gewesen. Wie könnte ich jemandem wie ihm vertrauen schenken? Allerdings hatte er mich gerade gerettet und das anscheinend nicht aus einer Laune heraus sondern, weil es ihm wichtig zu sein schien. Wusste er wer ich bin?

„Ich hätte nicht erwartet dich hier zu sehen Sasuke. Was bringt dich hier her?“, ein hässliches Grinsen breitete sich auf Kabutos Gesicht aus. „Ich habe ein paar Gerüchte über eine Uchiha gehört die zwei abtrünnige Ninja überwältigt haben soll, deswegen bin ich hier. Sie soll sich im Dorf aufhalten.“, seine monotone Stimme jagte einen weiteren Schauer über meinen Rücken. „Ja von diesem Mädchen habe ich ebenfalls gehört.“, er grinste weiter so hässlich. Sasuke ignorierte Kabutos Kommentar und drehte sich zu mir um. „Geht es dir gut?“, fragte er und hielt mir seine Hand hin um mir beim aufstehen zu helfen. Seine Stimme war kühl und er wirkte distanziert aber dennoch nahm ich seine Hand dankend an. Er zog mich wieder auf die Füße und stützte mich im ersten Moment, denn ich war noch immer wacklig auf den Beinen. „Du bist leichtsinnig. Wendest mir einfach den rücken zu.“, hinter Sasuke tauchte Kabuto auf, doch das ließ ihn völlig kalt. Kabuto wurde nach hinten geschleudert, von einem lila schimmernden Arm aus Knochen. Bis auf die Farbe sah er ähnlich aus wie der schwarze Arm vorhin. „Nerv nicht, ich unterhalte mich gerade!“, Sasuke warf Kabuto einen vernichtenden Blick zu. Dann sah er wieder zu mir. Sofort wich der „Todesblick“, einem sehr ernsten. „Wie heißt du?“, fragte er daraufhin. Ich sah zu ihm hoch und zögerte einige Momente. „...Crystal...“, antwortete ich ihm. Meine Stimme war leise und schwach. Ich hatte Angst und mein Körper schmerzte höllisch, dazu kam auch noch das ich ausgelaugt war und auf der Stelle in einen tiefen Schlaf hätte fallen können. „Und dein Nachname?“, fragte er weiter. „Ich...mein Nachname ist...“, stammelte ich vor mich hin. „Sag es!“, forderte er gebieterisch. „Mein Name ist...“, es viel mir schwer es in seiner Gegenwart auszusprechen, denn ich wusste nicht wie er reagieren würde, „Crystal....Uchiha...“murmelte ich ohne ihn dabei anzusehen. Mit Daumen und Zeigefinger packte er mein Kinn und hob meinen Kopf an. Ich war gezwungen ihn anzusehen. „Ich hab dich nicht verstanden! Sprich lauter!“, sein Blick durchbohrte mich. „Crystal Uchiha...“, wiederholte ich lauter. Sein Griff um mein Kinn lockerte sich etwas. „Und warum sollte ich dir glauben?“, jetzt drückte er wieder fester zu. Sein Griff schmerzte und ich verzog das Gesicht. „I...Itachi...hat mich...her geholt...und mir einen Brief...für dich...hinterlassen...er hat mir...erzählt warum ich...so lange nicht...hier war...“, presste ich hervor. Er ließ mich los und ich wich einen Schritt zurück. „Wo ist dieser angebliche Brief?“, noch immer schien er mir nicht zu trauen. Ich wollte etwas sagen, doch dann hörte ich eine schwache Stimme. „Crystal-san...“, fiepte eine zarte Stimme. Sofort drehte ich Sasuke den Rücken zu. „Tora!“, rief ich aus und wollte zu ihr laufen. Sasuke hielt mich allerdings am Arm fest. Ohne weiter auf ihn zu achten riss ich mich los und lief, so schnell mich meine Beine trugen, zu Tora. Mit zittrigen Händen machte ich die kleine los. Sofort viel sie mir um den Hals und fing an leise zu weinen. „Ich hatte so Angst!“, schluchzte die sie. Lange verweilten wir einfach nur so bis das kleine Mädchen irgendwann einschlief. „Genug mit den Gefühlsduselein!“, Ich blickte zur Seite und erblickte Kabuto der mich Angriff. Um Tora zu schütze schloss ich meine Arme fest um sie und schirmte sie ab. Ich weiß nicht wie ich das machte aber wieder erschien diese schwarze Rüstung und beschützte mich und dieses mal auch Tora. „Es reicht!“,das war Sasukes Stimme. Er griff Kabuto an. Dieser machte sich nach wenigen Angriffen verletzt aus dem Staub. Die Rüstung um mich herum verschwand wieder. Ich nahm das kleine Mädchen auf die Arme und wollte aufstehen, doch das erwies sich als schwieriger als Gedacht. Meinem Körper ging es noch schlechte als zuvor. Ich fing an unkontrolliert zu zittern. Ich war über alle Maße erschöpft und das rächte sich jetzt. Vergeblich versuchte ich weiter aufzustehen. „Wenn ich dich und die Göre zurück zum Waisenhaus bringe und sie versorgt ist, zeigst du mir diesen Brief! Verstanden?“, er hob mich hoch und lief mit mir los. „Danke für die Hilfe...“, murmelte ich erschöpft. Ich drückte Tora an mich und schloss die Augen. Der Schlaf übermannte mich schnell und leise und ehe ich mich versah war ich eingeschlafen.

„Danke das sie Tora zurückgebracht und sich um Crysi-chan gekümmert haben. Wir haben uns so sorgen um Tora und Crystal gemacht. Ich hoffe es hat ihnen keine Umstände gemacht.“, es war die Stimme von einer der Erzieherinnen die ich hörte als ich wieder aufwachte. „Das war doch selbstverständlich. Wissen sie wo Crystal wohnt? Dann bringen wie sie noch nach hause.“, eine unbekannte Frauenstimme ertönte. „Naja ich weiß es nicht ganz genau aber wenn sie das Dorf Richtung Westen verlassen und den Trampelfaden folgen müssten sie dahin gelangen wo sie wohnt.“, niemand erwiderte etwas. Ich spürte wie sie sich jemand mit mir in Bewegung setzte. Meine Augen hielt ich geschlossen sofern wir noch im Dorf waren. Erst nach einigen Minuten welche meine Begleiter im Wald liefen öffnete ich die Augen. Sofort blickte ich in Sasukes Gesicht . Dieser hatte seinen Blick starr nach vorne gerichtet. „Wo wohnst du genau?“, fragte er plötzlich. Ich erschrak kurz doch besann mich schnell wieder. „Im Uchiha-Anwesen hier in der Nähe.“, flüsterte ich. „Gut...dann weiß ich wo wir hin müssen. Ruh dich bis dahin aus.“, seine Stimme war genauso leise wie meine. Keiner seiner Begleiter konnte uns höre, weswegen sie auch nicht mitbekamen dass ich wach war. Meine Schmerzen von den Verletzungen spürte ich nicht mehr. Nur die Erschöpfung machte mir zu schaffen. Der weitere Weg verlief ruhig. Kurz bevor wir vor meiner Tür standen sah Sasuke nochmal zu mir runter. „Kannst du selber laufen?“, fragte er in normaler Lautstärke. Jetzt wurden auch die anderen aufmerksam. Sie stellten sich kurz hinter Sasuke und schauten ihm über die Schulter. „Ich denke das ich selber laufen kann.“, er ließ mich vorsichtig runter und nahm erst seine mich stützenden Hände weg als er sich sicher war dass ich auch ohne seine Hilfe stehen blieb. „Danke...für eure Hilfe...“, ich verbeugte mich. „Ach das war doch selbstverständlich.“, die Frau mit den rosa Haaren lächelte mich an. „Um ehrlich zu sein haben wir dich sogar gesucht.“, fügte sie hinzu. „Mich gesucht?“, fragte ich nach. „Ja, echt Jetzt!“, meine der blonde. Die Frau haute ihm daraufhin eine runter. „Halt die klappe Naruto!“, knurrte sie. „Man das nervt.“. Der Typ mit dem Zopf schüttelte entnervt den Kopf. „Zeig mir den Brief.“, forderte Sasuke mich schroff auf. Ich nickte ergeben und begab mich ins Haus. Dort ging ich in den Wohnraum. Aus einer Kommode holte ich einen kleine Umschlag. Ich hatte ihn vor gut einem Jahr gefunden und dort verstaut. Eigentlich hatte ich nicht gedacht Sasuke je über den weg zu laufen, weswegen ich ihn schon fast vergessen hatte.

Die kleine Gruppe von vier Leuten war mir gefolgt. Ich drehte mich um und ging zu Sasuke um ihm den Brief zu geben. Lange starrte er nur auf den Umschlag. Er drehte ihn in seinen Händen und öffnete ihn, nachdem er lange mit sich gerungen hatte. Einige Minuten war Stille im Raum. Ich beobachtete Sasuke wie er den Brief las. Sein Gesicht zeigte keinerlei Reaktionen oder Emotionen. Seine Hände mit dem Brief sanken nach unten, dabei war sein Blick starr nach vorne gerichtet. Wenn ich ihn jetzt genauer betrachtete sah er ziemlich fertig aus. Vorsichtig trat ich einen Schritt auf ihn zu. Er reagierte noch immer nicht. Ich wusste nicht wirklich was ich tun sollte aber ich wollte ihn nicht so dort stehen lassen. Ganz langsam nahm ich ihm den Brief aus der Hand und legte ihn bei Seite. Seine Augen folgten meinen Bewegungen doch er tat nichts. Ganz sanft nahm ich seine Hände in meine. Noch immer keine Reaktion. „Glaubst du mir jetzt?“, fragte ich leise. Wir standen ziemlich nah beieinander. „Ich kann DIR nicht glauben...aber...die Handschrift ist eindeutig die von Itachi.“, flüsterte er. Eine Pause entstand. „Die andere Welt...wie ist sie so?“, fragte er. Seine

Stimme war noch immer so leise. „Friedlich...aber nicht so idyllisch wie diese...“ antwortete ich ihm. „Der Brief ist zwei Jahre alt. Er hat ihn während des Krieges hier her gebracht. Das heißt das du seitdem auch wieder hier bist oder? Wenn ja warum bist du Itachis Bitte nicht nachgekommen?“, seine Stimme wurde mit jedem Wort lauter. „Ich wusste weder wo ich bin, noch hatte ich eine Ahnung wo du sein könntest. Anfangs lebte ihr hier alleine. Als ich das Dorf fand begann ich mich langsam einzugliedern und fing an zu arbeiten. Die zwei Jahre vergingen wie im Flug.“, erklärte ich ihm. Er nickte schien jedoch nicht sehr begeistert. Er löste seine Hände von meinen und strich vorsichtig mit seinen Finger über meine Wange, dort wo das Mahl saß. „Ein Missverständnis hätte dir fast das Leben gekostet.“, presste er hervor. „Dennoch bin ich dank Itachi am leben.“, er ließ seine Hand sinken. „Meinst du, du bist es würdig den Namen der Uchiha zu tragen?“, diesmal klang er schroff und hart. Die eiseskälte in seiner Stimme ließen erschaudern. Ich hob meinen Blick und sah Sasuke tief in die Augen.

Nächstes Kapitel fertig ^^. Meinungen? Kommentare? Kritik? Tut mir leid wegen Rechtschreib- und Grammatikfehlern ^^". Werde versuchen mich zu bessern.

bis zum nächsten Mal

Eure Badangelkh

(On Hold) Die verloren Schwester - Naruto FanFictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt