Hate That I'm Falling For You [Haikyuu!!]

» closer

Asuna blinzelte, um sich an die Helligkeit zu gewöhnen. Ein wenig konfus hob sie ihren Kopf. Die Umgebung kam ihr furchtbar bekannt vor und es dauerte nicht lange, bis die Erinnerungen zurückkamen. Sie legte sich auf den Rücken, immer darauf bedacht, mit der Decke ihren nackten Körper zu verhüllen, und rieb sich über die Augen.

»Bin ich tatsächlich eingeschlafen?«, fragte sie seufzend und mit wenig Begeisterung. 

Prompt erntete sie ein leises Lachen. »Ja. Und zwar für zwei ganze Stunden.«

Ungläubig sah sie Tōru an, der nur mit Shorts bekleidet war und mit dem Rücken zu ihr saß. »Was? Zwei Stunden?« Fassungslos warf sie einen Blick auf die Uhr an der Wand. Es war fast halb fünf nachmittags. »Wieso hast du mich nicht geweckt?« Sie setzte sich auf und öffnete ihren Zopf, um ihn neu zu binden.

Er drehte sich halb zu ihr um. Seine Kopfhörer hatte er auf den Tisch gelegt. »Du hast in den letzten Wochen bestimmt mehr gelernt als geschlafen. Deshalb wollte ich dich nicht wecken.«

Asuna nickte langsam. Er hatte recht. Die Prüfungsphase war für sie so wichtig, dass Lernen oft an erster Stelle für sie kam. »Danke.« Sie drückte die Decke an ihren Körper und kniete sich schräg hinter ihm. »Was siehst du dir da an?« Sie beugte sich nach vorne und griff nach der Limonade. Während sie trank, betrachtete sie das Video, welches gerade pausiert war. Erst, als sie fast alles geleert hatte, stellte sie das Glas wieder zurück.

»Das ist das Spiel gegen Shiratorizawa. Ich analysiere ihre Attacken, versuche Schwächen zu finden und überlege, wie ich all die Informationen bei der nächsten Begegnung gegen sie verwenden kann.« Er stützte sich mit einem Arm hinter seinem Körper ab und lehnte sich dabei ein wenig an Asuna. Seine Worte klang nicht wirklich begeistert. Verständlich. Sie erinnerte sich an das Finale. Aobajōsai hatte ganz knapp in zwei Sätzen verloren.

»Zeig mir nochmal den Moment, als dieser unheimlich große Typ deinen Aufschlag nicht annehmen konnte.« Sie erinnerte sich daran, dass sie darüber richtig schadenfroh gewesen war. Ihr war der Käpt'n dieser Mannschaft von Anfang an richtig unsympathisch gewesen. Seine Arroganz war zum Kotzen und das sollte etwas heißen, immerhin kannte sie Tōru.

»Das ist meine Lieblingsstelle.« Er grinste und verfiel wieder in seine vorherige Position, um die Szene zu suchen. Asuna vergrub indes ihr Gesicht in seine Halsbeuge und legte ihre Hände auf seine Schultern. Sie genoss die Wärme, die von ihm ausging und seinen Geruch, der ihre Sinne benebelte. Ihr war bewusst, dass sie ihm auf eine völlig untypische Art und Weise nahe war. Doch das Verlangen nach seiner Nähe war stärker, als die mahnenden Rufe ihres Verstands.

»Wow. Ich wusste nicht, dass jemand so wütend schauen kann.« Leise lachte sie gegen die empfindliche Haut unter seinem Ohr, als sie die verpatzte Annahme auf dem Bildschirm sah.

»Ja. Es passiert nicht oft, dass er so einen Punkt abgeben muss.« Ein amüsantes Schmunzeln legte sich auf seine Lippen. Es hielt aber nicht lange. »Ich hätte echt gerne gegen Shiratorizawa gewonnen.« Oikawa bemühte sich um eine neutrale und lockere Miene.

Asuna fiel jedoch auf, wie viel Wut und Enttäuschung in seinen Worten mitschwang. Auch wenn sie mit dieser Sportart kaum etwas zu tun hatte, konnte sie seine Reaktion verstehen. Volleyball war sein Leben und viele Möglichkeiten hatten sie als Schüler des letzten Jahrgangs nicht mehr. »Ich bin mir sicher, dass ihr das nächste Mal gegen sie gewinnen werdet«, kam es von ihr überzeugt, während sie mit ihren Fingern von seiner linken Schulter bis zu seinem Unterarm strich. Mit dieser zärtlichen Berührung löste sie eine Gänsehaut bei ihm aus. Sie war noch nie gut darin gewesen, andere aufzumuntern. Allerdings verhielt sie sich bei ihm instinktiv richtig. Schon ihre bloße Anwesenheit reichte aus, um ihn bis zu einem gewissen Grad zu beruhigen. Wenn sie ihn dann auch noch so berührte und diese sicheren Worte sagte, fühlte er sich absolut ausgeglichen. Als könnte ihn nichts aus der Fassung bringen. Als würde die ganze Last von seinen Schultern fallen.