» motivation

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Asuna saß auf ihrem Platz im Klassenraum mit der Aufschrift 3-5 und starrte gedankenverloren aus dem Fenster zu ihrer Linken. Sie unterdrückte ein Gähnen und war froh, dass sie zumindest ihre Augenringe halbwegs vernünftig überschminken konnte. In der Nacht, oder in den wenigen Stunden, die sie bis zum Unterrichtsbeginn gehabt hatte, hatte sie vielleicht 20 Minuten geschlafen. Dementsprechend sah sie auch aus. Sie musste heute bereits einige skeptische Blicke oder besorgte Fragen ihrer Mitschüler ertragen.

Sie seufzte und dachte an die letzte Nacht, die sie größtenteils mit Oikawa verbracht hatte. Oder zumindest dachte sie das. Sie war sich nicht sicher, ob sie die letzten und vor allem verwirrenderen Momente nicht geträumt hatte. Natürlich sprach alles für die bittere Realität, aber ein Teil von ihr hoffte nach wie vor, dass es sich nur um einen Traum gehandelt hatte. Wie sollte sie sich diesen Kuss sonst erklären? Und wie zum Teufel sollte sie sich nach diesem Kuss ihm gegenüber verhalten? Am liebsten hätte sie ihre Stirn auf die Tischplatte geknallt. 

11 Monate ging diese Sache zwischen ihnen bereits. 11 Monate, ohne, dass sie je an ihrer Entscheidung gezweifelt hatte. Sie trafen sich, hatten Sex und dann trennten sich ihre Wege wieder. Ganz einfach. Nichts Verbindliches. Keine Gefühle. Keine...Liebe und schon gar keine sanften Küsse mitten in der Nacht nach einem verwirrenden Gespräch. Was war Oikawa in diesem Moment bloß durch den Kopf gegangen? Dieser...!

»Asuna? Asuuuuuuna?«, ertönte es plötzlich laut und genervt neben ihr. Zusätzlich tauchte vor ihr eine Hand auf, was sie komplett aus ihren Gedanken riss. Irritiert sah sie zu Jana, die mit in die Hüften gestemmten Händen neben ihrem Platz stand. Erst da fiel ihr auf, dass niemand außer ihnen in der Klasse war. Anscheinend hatte sie die Schulglocke überhört.

»Oh. Entschuldigung. Ich war wohl in Gedanken.« Sie rieb sich über die brennenden Augen und räumte den Tisch von den Heften frei. Diese verstaute sie in ihrer Tasche.

»Habe ich bemerkt.« Die Hobbyfotografin hakte nicht sofort nach, sondern wartete geduldig, bis sie aufstand. »Wie war übrigens deine Nacht?« 

Asuna rechnete ihrer Freundin hoch an, dass sie sich bis jetzt zurückgehalten hatte. Es war also nur eine Frage der Zeit gewesen, bis ihre Neugier die Oberhand ergreifen würde. Deshalb holte die Blondhaarige tief Luft und verließ mit der Größeren den Klassenraum. »Wie soll sie gewesen sein? Kurz.«

Jana warf ihr einen schnellen Blick zu und murmelte: »Na hoffentlich nicht in jeglicher Hinsicht.«

Die 17-Jährige hätte vermutlich über den schamlosen Humor ihrer Freundin gelacht, wenn sie nicht seit gestern Nacht so durch den Wind wäre. Deshalb brummte sie nur missmutig den Namen ihrer besten Freundin.

Sich keine Schuld bewusst, hob die Schülerin mit den europäischen Wurzeln ihre Schultern. »Was denn? Ich hatte, habe und werde nie das Vergnügen haben, mich von Oikawa Tōru befriedigen zu lassen. Du bist meine einzige und verlässliche Quelle, wenn es darum geht.«

Gemeinsam bogen sie um die Ecke. »Meine Nacht war kurz, weil ich zwischen den sieben Orgasmen, keine Zeit hatte, zu schlafen, okay?« Und weil sie dank seines Kusses einfach viel zu verwirrt war, um einen klaren Gedanken fassen zu können. Jedoch entschied sie sich, diesen Teil vorerst auszulassen.

Janas Gesichtszüge entglitten dennoch bei der Information. Ungläubig, um nicht zu sagen schockiert, sah sie die blauäugige Schülerin an.»Sieben? Sagtest du gerade sieben verdammte Orgasmen? Hat eine Nacht überhaupt so viele Stunden?« Fassungslos schüttelte sie den Kopf. »Wow. Kein Wunder, dass du so müde bist.« 

Darauf murmelte Asuna nur ein ein eindeutiges und kurzes »Jap«. Sie betraten die kleine Mensa, damit sie sich etwas zu Essen kaufen konnte. Heute Morgen hatte sie weder Zeit noch Geduld, um sich Bento zuzubereiten. 

Hate That I'm Falling For You [Haikyuu!!]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt