Kapitel 9

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"Ich denke, du hast uns einiges zu erklären", die Tonlage meines Dads war unverändert. Kühl und monoton. Seine lieblose Art, die er mir gerade entgegenbrachte, trieb mir wieder die Tränen in die Augen.

"I-Ich.. i-ich.. e-es.. tut mir leid..", brachte ich heraus, ehe ich wieder anfing zu weinen. Meine Mum legte ihre Arme um mich. "Jetzt sei nicht so zu ihr", fuhr meine Mom Dad an, "wir können es nicht ändern. Stattdessen sollten wir für sie da sein. Es war doch sowieso klar, dass sie nicht immer nur Klavier spielen und lernen würde. Sie ist 17. Irgendwann hätte sie es doch sowieso ausprobiert".

"Was ausprobiert, huh? Sich schwängern zu lassen?! Ja, genau, sie ist ERST 17!", mein Vater wurde laut. Das wurde er sehr selten. Normalerweise war er ein sehr harmonischer Mensch.

Ich weinte leise weiter, während meine Eltern sich stritten. Genau vor dieser Reaktion hatte ich Angst gehabt.

"Ja na und?", schrie mein Vater, "nur, weil sie 17 ist, gibt es ihr nicht das recht, sich durch die Gegend zu vögeln!".

Mir wurde das alles zu viel. Ich stand auf und rannte aus dem Zimmer und aus dem Haus. Das meine Eltern nach mir riefen, war mir egal. Ich wollte hier weg. Ich wollte nicht, dass sie sich stritten. Nicht wegen mir.

Ich achtete nicht darauf, wohin ich rannte. Ich wollte einfach nur weg. Ich wollte meine Ruhe haben.

Irgendwann blieb ich stehen. Ich war in einem Park, aber nicht in dem, gegenüber meines Hauses. Hier waren viel mehr Menschen unterwegs und es lag auch überall Müll herum, wie z.b. Zigarettenstummel oder benutzte Taschentücher.

Einige Menschen sahen mich komisch an. Klar, ich musste wohl einen sehr merkwürdigen Anblick abgeben.

Ich lief weiter und suchte mir einen ruhigen Platz. Es handelte sich hierbei um eine Bank, die zwischen zwei Bäumen stand. Die meisten Menschen waren da, wo die Spielplätze waren.

Ich setzte mich und beruhigte mich langsam. Das schlechte Gefühl ließ trotzdem nicht nach.

Wäre ich damals nicht auf diese Party gegangen, wäre das alles nicht passiert. Andererseits hätte ich dann Jiyong nicht kennengelernt. Aber was war daran so gut? Immerhin hatten wir keinerlei Kontakt und wer wusste schon, ob er sich überhaupt an mich erinnerte. Ich war schließlich nur ein One Night Stand für ihn gewesen. Nichts besonderes. Etwas einmaliges.

Zudem kam ja noch, dass er berühmt war. Er und Bigbang hatten Millionen von Fans und das weltweit. Er konnte jede haben, also wieso sollte er mich wollen?

Die Zeit verflog. Es wurde dunkel und mit der Dämmerung kam auch die Kälte. Dummerweise trug ich nur das Sweatshirt und meine dreckige Jeans.

Ich stand langsam auf. Ich wusste nicht, wohin mit mir. Ich traute mich nicht nach Hause. Mein Dad war stinksauer. Bei dem Gedanken, wie er geschrien und über mich geschimpft hatte, brach die Traurigkeit wieder über mich ein. Ich wusste, dass er recht hatte. Ich wusste, dass..

"Luna!", hörte ich jemanden rufen. Mein Vater. Verwirrt sah ich auf. Besagter kam auf mich zu gerannt und nahm mich in den Arm. Perplex ließ ich es zu, war aber nicht fähig die Umarmung zu erwidern.

"Es tut mir so leid, Luna. Was ich gesagt habe, war falsch. Ich hab dir nicht einmal die Chance gegeben, zu erklären, wie es dazu gekommen ist, sondern habe dich direkt verurteilt. Bitte verzeih mir. Du bist mein Kind und ich liebe dich", entschuldigte er sich. "Ich liebe dich auch", brachte ich unter Schluchzern hervor. Einerseits weinte ich vor Freude, dass Dad nicht mehr sauer war, andererseits fühlte ich mich noch immer miserabel.

"Komm, lass uns nach Hause gehen", sagte er und trennte sich von mir. Wie heute beim Arzt zog er sein Jackett aus und legte es um meine Schultern. Dad war ein leidenschaftlicher Anzugträger.

Er hatte einen Arm um mich gelegt und brachte mich zu unserem Auto. Er half mir beim Anschnallen und stieg dann selbst ein und fuhr los.

Die Autofahrt verlief schweigend. Dies wae mir sogar recht, denn ich musste meine Gedanken sortieren. Es war so viel passiert. Nicht nur heute, sondern allgemein, seitdem wir hierher gezogen waren. Ich hatte mich verändert und ich wusste nicht, ob das gut oder schlecht war.

Zu Hause angekommen, kam mir meine Mum entgegen, die mich direkt in die Arme schloss und meinen Rücken kraulte. Ich genoss es und legte meinen Kopf auf ihre Schulter.

Zu dritt betraten wir das Haus und liefen ins Wohnzimmer.

"Setz dich hin, Mäuschen. Ich mach dir was zu essen und einen Tee", befahl meine Mutter in einem sanften Ton und verschwand auch schok in der Küche. Ich ließ mich auf der Couch nieder und griff nach der Decke, die neben mir lag. Mein Dad setzte sich neben mich und schaltete den Fernseher an. Ich war ihm dankbar, dass er nicht sofort das Gespräch suchte.

Er zappte durch die Kanäle. Wir kamen an einem K-Drama an, was ich noch nicht kannte. Mein Dad wollte gerade weiterschalten, wahrscheinlich zu einem Musikkanal für klassische Musik und Opern, da hielt ich ihn auf. "Können wir nicht das schauen?", fragte ich  leise.

"Seit wann siehst du dir denn sowas an?", wollte er wissen, kam aber meinem Wunsch nach und legte die Fernbedienung weg. "Noch nicht so lange, aber mir gefallen solche Serien", gab ich zu.

Mein Vater nickte verstehend. Schweigend sahen wir uns die Serie an, in der es um ein Mädchen ging, die die Schule wechselte und sich dort Hals über Kopf in den 'Bad Boy' der Schule verliebte. Irgendwie konnte ich ihren Frust verstehen. Immerhin war ich auch nicht besser dran, als sie.

Meine Mutter kam mit einer dampfenden Schüssel Suppe wieder und gab mir diese. Die Tasse Tee stellte sie auf den Tisch.

Während ich die Suppe aß, sahen wir zu dritt schweigend die Serie, als ein Einschub kam.

"Bigbang gehört mittlerweile zu einen der erfolgreichsten Boygroups des 21. Jahrhunderts"

Mein Herz machte einen Aussetzer, als plötzlich ein paar Ausschnitte aus verschiedenen Musikvideos von Bigbang kamen. Immer, wenn ich Jiyong sah, schlug mir das Herz bis zum Hals. Er war so schön.. so perfekt..

.. und unerreichbar für mich.

"Tausende Fans freuen sich riesig auf das Fanmeeting nächsten Samstag. Verständlich, nicht wahr? Die Tickets sind komplett ausverkauft und auch die Konzerttickets für die kommende Tour sind alle restlos verkauft worden"

Wieder wurden einige Ausschnitte gezeigt. Diesmal von Konzerten, die sie schon gegeben hatten.

Mein Herz zog sich zusammen, als ich sah, wie viele Mädchen seinen Namen schrien und ihn anhimmelten. Ich wollte die einzige für ihn sein, ich wollte..

Moment, was dachte ich hier gerade?

"Oh Gott, Liebling! Wieso weinst du denn?", fragte meine Mutter besorgt und strich über meine Wange. Ich weinte? Verwirrt fasste ich an meine Wangen. Tatsächlich.

Nicht mehr in der Stimmung, weiter vor den Fernseher zu sitzen, stand ich einfach auf und ging nach oben.

Meine Probleme wurden immer größer. Nicht nur, dass ich schwanger war, nein, jetzt musste ich mir auch noch eingestehen, dass ich mich Hals über Kopf in Kwon Jiyong verliebt hatte.

Womit hatte ich das nur verdient?

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Hey Leute :)
Wie findet ihr das Kapitel?^^
Ich hab heute meine erste Nachhilfestunde und ich hab grade null Bock mein Bett zu verlassen, aber um 10:15 Uhr muss ich loslaufen um bis 11 da zu sein xD
Habt einen schönen Tag :3

Pregnant from an Idol | G-Dragon FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt