7.

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Es war wirklich eine Schande, dass ich mich mit diesem Mann verheiraten musste. Es ist so unnütz. Dort waren wir nun, am Tor und ein älterer Herr stand auf der Burgmauer. "Hey! Wir haben Miss Carolina!" rief der "Schnösel-Am-Arsch-Bote", wie ich ihn in Gedanken getauft habe. Die Zugbrücke wurde nun heruntergelassen und wir traten ein. "So, sie sind Miss Shiira Carolina. Verlobte von Lord Wald." "Wald was?" "Lord Wald!" "Bin ich nicht mit dem König verlobt?" "WAS?", ging es zwischen einem Soldaten und mir hin und her. "Habt ihr ihr erzählt, sie wäre mit dem König verlobt, ihr Deppen?!", fragte der Soldat den Schnösel Am Arsch Boten. "Nun ja... Ich wollte ja versuchen-", er wurde vom Soldaten durch eine Backpfeife unterbrochen. "Am Arsch! Dennoch, ich bring' sie jetzt einfach zu Lord Wald. Er hat sich wahrscheinlich noch nicht bettfertig gemacht, dazu kommt es erst später.", erklärte er und zwinkerte mir am Ende zu. Wie konnte man nur alles versauen?! Naja, hoffentlich ist dieser Lord Wald kein absoluter Volltrottel. Wir gingen prunkvolle Treppen hinauf, aber statt in den Raum mit den großen Eichentüren zu gehen, biegen wir links ab und kommen in einen anderen kleinen Thronsaal. Dort saß ein fetter, ranziger und alter Mann mit einer scheußlichen Frisur und einem roten Ziegenbart. "Verarscht man mich?", murmelte ich sehr leise, dennoch zog ich den bösen Blick des Soldaten auf mich. Auf dem Weg hierher sprach er kein einziges Wort mit mir. Als Lord Wald mich sah, hatte sein rundes Gesicht ein dummes Lächeln. "Weib, kannst du kochen?", fragte er mich herablassend und ist natürlich eine überaus passende Frage für das erste Treffen. Wow, Lord Wald. "Vielleicht.", antwortete ich. "Nun, geleite mich nun zu meinen Gemächern wenn du schon nicht über die Fähigkeit zu kochen verfügst.", befahl der kugelrunde Sack. Er wirkte betrunken... Ja, er ist auch definitiv betrunken. Er stopfte sich sogleich eine handvoll Leckereien in den großen Mund und ich weiß nicht ob meine müden Augen mich nur austricksten, aber plötzlich war mir als hätte ich ein gefräßiges Schwein vor Augen. Dennoch folgte ich ihm in sein Schlafzimmer. Ein ebenso luxuriöser Raum, solche Gemächer könnte ich mir nicht einmal im Traum vorstellen. Er zog sich sogleich aus und ich stand da, wie angewurzelt und wartete darauf, dass er tot umfiel oder im gänzlich etwas Schweres auf seinen hohlen Kopf fiel. Als ich seinen halbnackten Körper erblickte, war aus dem Fenster zu springen eine plausible Lösung für das fette Problem, das ich vor mir liegen habe. Während ich mir weiter Lord Walds Herzversagen herbeiwünschte, bemerkte ich nicht, dass er gerade an meinen Kleidern zog. Die Tür fiel hinter mir zu, just in dem Moment als ich hinausstürmen wollte. Naja, die Fenster wären immer noch nicht verriegelt...
Ich nahm einen Teil meines Muts zusammen, nahm Anlauf und sprang aus dem Fenster, so gut wie es mir in meinem engen Kleid möglich war. Aus meinem Augenwinkel sah ich, wie Lord Wald aufschoss und mir hinterher hastete. Ich schoss nach unten und sah bereits das Licht am anderen Ende des Tunnels...

 (Levi x Reader Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt