Kapitel 3 - Waffenstillstand

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Nachdem ich meinen Koffer auf mein Bett gehievt hatte, fing ich langsam an meine Klamotten in den Schrank zu räumen und das am besten mit etwas System. Ein kurzer Blick rüber zu Damian verriet mir das er ebenfalls damit anfing seinen Koffer auszupacken. Gerade als ich meinen Blick wieder anwendete ging er ins Bad um da, ziemlich sicher, sein Duschzeugs usw. hinzustellen. Ich legte all meine Klamotten in den Schrank, stellte meine Schuhe unten rein und legte mein Duschzeug usw erstmal aufs Bett. Den nun leeren Koffer schob ich unters Bett und brachte dann meine Sachen in das kleine Badezimmer. Es besaß eine kleine Dusche die aber ausreichend war, eine Toilette natürlich und ein Waschbecken. Eben das übliche.

Als ich dann wieder aus dem Bad und rüber zu meiner Seite des Zimmers ging, fing ich an mein Bett zu beziehen, mit meinem eigenen Bettzeug welches ich mitgebracht hatte. Ich hatte wirklich keine Lust in dem Bettzeug der Herberge zu schlafen. Allein schon der Gedanke, wie viele Leute in dieser Wäsche schon geschlafen hatten,jedenfalls während ich das tat, fing er an zu sprechen und ich sah zu ihm. " Eins ist klar, wenn wir uns schon ein Zimmer teilen müssen, will ich das es fair bleibt und wir uns die Zeit über, die wir hier sind nicht fertig machen." Meinte er und kam zu mir rüber. " Deal Knirbs?" Schloss er dann ab und hielt mir seine Hand hin. " Fängt ja gut an wenn du mich mit Knirbs anredest, aber ich bin dabei." Sagte ich und schlug mit ihm mehr oder wehniger darauf ein. " Denkst du ich rede dich ab jetzt mit Evan an? So freundlich bin ich nun auch nicht." Meinte er dann noch grinsend, ich verdrehte mit einem lächeln die Augen und er ging wieder auf seine Seite des Zimmers. Dort fing er dann, ungeachtet dessen das ich immer noch im Zimmer war, an sich um zu ziehen. Ich sah ihn dabei zu wie er sein Shirt auszog aber danach wendete ich mich ab. Eins musste ich ihm lassen, sein Oberkörper war wirklich gut gebaut..

Ich warf einen kurzen Blick auf die Uhr und sah dann wieder zu ihm. Er legte sich gerade ins Bett, sehr wahrscheinlich weil er schlafen wollte. Wie konnte der jetzt noch müde sein?! Er hatte die ganze Zeit geschlafen, aber gut, wenn er müde war dann sollte er schlafen. Ich nahm den Schlüssel und ging dann zur Tür. " Ich geh mal zu den anderen." Informierte ich ihn und ging dann ohne auf eine Antwort zu warten.

Vor dem Zimmer meiner 'besten' Freundin klopfte ich dann an die Tür und etwas hektisch wurde mir die Tür geöffnet und ich ging rein. Im ganzen Zimmer herrschte pures Chaos und totale Hektik. Um ihnene etwas die Hektik zu nehmen, half ich dabei ein paar der betten zu beziehen und sie räumten ihre Klamotten in die jeweiligen Schränke. Ich musste zu geben dass das Zimmer von mir und Damian um weiten besser war als dieses hier. Sie waren zu viert im Zimmer, hatten also zwei Stockbetten und jeweils 2 Schränke die sich zwei Teilen mussten. Jap, unser Zimmer war definitiv besser.

Sobald alle endlich fertig waren, setzten wir uns alle hin und die Mädchen fingen an darüber zu reden was sie alles vor hatten hier und wie nervig sie es fanden das wir morgen so früh durch's kalte joggen mussten. Auch ich beschwerte mich etwas, aber ehrlich gesagt nervte es mich nichtbganz so denn ich plante jetzt schon kurz nach dem wir los gejoggt sind, mich unbemerkt aus dem Staub zu machen. Das sowieso niemand auf mich achtete oder mich wahrnahm war in dieser Situation ein echter Vorteil. Irgendwann wurde das Thema wieder auf die ach so tollen Kerle aus unserem Jahrgang gelenkt. Jede schwärmte von einem anderen Kerl und meine beste Freundin fragte mich dann, welches Mädchen ich denn toll fand. " Naja ich bin nicht wirklich an irgendeinem Mädchen aus dem Jahrgang interessiert, natürlich nichts gegen euch." Sagte ich lächelnd. Ja es war so, ich war an keinem einzigen Mädchen interessiert, was aber wahrscheinlich daran liegen musste, das ich allgemein nicht an Mädchen interessiert war. Ich bin Schwul und das seid Jahren und dazu auch noch ungeoutet. Ich hatte auch nicht vor mich in bälde zu outen denn das große Problem lag darin das meine und auch Damians Eltern richtige Homophoben sind. Sie fanden es unnatürlich das ein Mensch auf einen Menschen des gleichen Geschlechtes stehen könnte, ganz zu schweigen von Hochzeiten usw zwischen solchen Menschen. Ich liebte meine Eltern ja, aber das war wirklich ihr schlechtester Charakterzug. Immer mal hatte ich darüber nachgedacht was sie tuen würden wenn sie wüssten das ich schwul bin. Wahrscheinlich würden sie mich in eine Klinik oder so einen Unfug stecken.

Die Mädchen redeten ungeniert weiter und ich verabschiedete mich bald wieder. Langsam ging ich dann wieder zurück ins Zimmer, schloss dieses auf, warum auch immer er abgeschlossen hatte und kam ins Zimmer. Er saß auf seinem Bett mit einem Laptop auf dem Schoß. Da hier nur Handys geduldet waren, verstand ich nun auch warum er abgeschlossen hatte und das tat ich auch direkt wieder. Eigendlich dachte ich das er schlafen wollte aber genau so gut konnte ich verstehen das er das nicht konnte weil er den ganzen weg hier her geschlafen hatte. Er bemerkte mich scheinbar erst als ich zu meinem Schrank lief und mir dann eine Jogginghose anzog. Unglaublich aber wahr, ich besaß auch ein paar Jogginghosen. Nachdem ich das getahn hatte legte ich mich ins Bett und zog die Decke über mich. Dadurch das ich nicht schlafen konnte so wie er, war ich nun total müde und brauchte demnach auch nicht lange bis ich eingeschlafen war. Ich fing ziemlich direkt an zu träumen, was es war weiß ich nicht mehr aber es war gut.. Anfangs. Irgendwann verwandelte sich der Traum in einen der unangenehmsten die ich seid langem hatte und eigentlich träumte ich fast jede Nacht schlecht. Irgendwann fuhr ich etwas schwer atmend aus dem Traum hoch und sah mich im Zimmer um wobei mein Blick bei Damian hängen blieb der mich wie ein verschrockenes Reh ansah und dann die Fanta Flasche die er scheinbar eben noch in der Hand hatte aufhob. 

'' Wenn das wegen mir war, dann tuts mir leid. '' sagte ich nachdem ich mich beruhigt hatte und wieder sah er mich so an wie eben gerade. '' D-du.. Ent-Entschuldigst dich? '' fragte er mich total ungläubig und ich verdrehte die Augen. '' Ja tue ich, warum auch nicht. '' Seine Miene formte sich zu einem lächeln um und das war das erste mal das er ein Lächeln an mich richtete und es scheinbar ernst meinte. Er erklärte mir das ich nichts dafür konnte und er sich immer erschreckte wenn erst alles ruhig war und sich etwas oder jemand so plötzlich bewegte. Danach verschwand er kurz ins Badezimmer und wischte dann mit einem Lappen den er geholt hatte die Fanta vom Boden auf. Ich ließ mich nach hinten umfallen und stieß ein langes seufzen aus, bis er wieder sprach. '' Was war das eigentlich eben? Ich mein.. du hast erst ganz ruhig geschlafen und auf einmal fährst du so hoch. '' - '' Ich hatte einen schlechten Traum, das passiert öfters ich hätte Dich warnen sollen. '' meinte ich und setzte mich ein wehnig auf um ihn wieder an zu sehen. In der Zeit hatte er sich wieder auf sein Bett gesetzt und sah ebenfalls zu mir rüber. Es war ja wirklich ein Wunder das wir beide uns an diese Abmachung hielten und normal miteinander redeten. Das war schon seid Jahren nicht mehr vorgekommen. '' Die meisten schlechten Träume kommen davon, das man eine Angst oder Schlimme Geschehnisse verarbeitet im Schlaf. '' erzählte er mir und ich seuftzte ganz kurz. '' Dann wundert es mich ja nicht das ich soziemlich jede Nacht schlecht träume. '' kommentierte ich seine Aussage. Er sah mich fragend an und ich erklärte ihm das ich schließlich jeden Tag von ihm und seinen Affen terrorisiert wurde und außerdem machten meine Eltern mir auch das Leben etwas schwer. Dazu erklärte ich ihm direkt das sie mir jedesmal in den Ohren lagen ich solle mich doch vernünftig Kleiden und eben so einen unfug.

Das brachte ihn dazu kurz drauf meinen schrank zu durchwühlen und mir vorschläge zu machen was ich ändern konnte. '' Ich möchte nichts ändern Damian, ich bin so wie ich nunmal bin das müssen meine Eltern akzeptieren, was die Leute in der Schule sagen is mir sowieso egal. '' meinte ich und bevor er nochmal antworten konnte, klopfte es an der Tür. Der Lehrer sagte und wir sollten langsam schlafen aber ich wusste dass das eine  Kontrolle war das A alle in ihren Zimmern waren, B Hier demnach keiner war und C. Wir nicht irgendeinen unfug trieben. Der lehrer ging wieder, Damian schloss die Tür wieder ab und ging wieder in Sein Bett wo er sich dann hinlegte. Da wir beide keine Lust hatten morgen tot müde zu sein, sagte ich nichts dagegen und schlafen wollte ich sowieso immer noch da ich nicht viel schlaf bekommen hatte eben gerade. Wir wünschten uns gegenseitig noch eine Gute nacht und legten uns dann richtig hin. Das würde wahrscheinlich das einzige mal bleiben das wir wirklich mal auf die Lehrer hörten wenn es um das schlafen gehen ging. Ich schlief wie zuvor ziemlich schnell ein. 

Hass oder Liebe? (boyxboy)Where stories live. Discover now