Kapitel 7

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Jimin - BTS

Pünktlich und präzise wartete Jimin ab 17:34 Uhr am vereinbarten Treffpunkt. Jenny und er hatten sich für 18:00 Uhr zum Eis essen verabredet.

Viertel vor sechs kam dann auch Jenny an. Sie trug ein blaues Jeanskleid, dass ihre langen Beine sehr schön zur Geltung brachte. Jimin zwang sich seine Blick in ihr Gesicht zu lenken, um nicht aufdringlich zu sein.
Sie begrüßten einander mit einer etwas unangenehmen Umarmung, da Jimin zunächst seine Hand zum Händeschütteln ausstreckte, sich dann aber doch um entschied.

,,Also, was machst du so? Erzähl mir von dir", fragte Jenny, während sie in der Schlange standen.
,,Ich bin Musiker, ich spiele Flöte und jetzt bereite ich mich grade auf die Aufnahmeprüfung vor. Ich will nämlich auch Musik studieren, weißt du, und die Universitäten und Hochschulen haben so anspruchsvolle Aufnahmeprüfungen. Deshalb nehme ich auch extra Musiktheorie Unterricht. Aber ...", die Eisverkäuferin unterbrach Jimins Monolog.

„Und du, äh, du malst?" fragte er Jenny, nachdem sie sich mit ihren Eisbechern auf eine Bank gesetzt hatten.
„Ja, ich studiere gerade Kunst", sagte sie und lächelte ihn schief von unten an.
„Dein Bild auf der Ausstellung hat mich wirklich beeindruckt, du musst mir unbedingt mal zeigen was du sonst noch so malst", sagte Jimin so begeistert, dass es kindlich wirkte. Er merkte selbst, wie nervös und überdreht er war. Also beschloss er etwas von sich zu erzählen und Jenny zu beeindrucken: „Weißt du, was ich mache ist auch alles andere als einfach. Ich übe jeden Tag Harmonielehre und mache Gehörbildung. Mittlerweile habe ich tatsächlich annähernd ein Absolutes Gehör. Willst du es testen? Sing einfach einen beliebigen Ton und ich sag dir, welcher es ist. Ah, Moment! Hörst du das Vogelgezwitscher? Das ist ein zweigestrichenes Fis, eindeutig."

Jimin lief rot an, weil er vergaß regelmäßig Luft zu holen. ,,Vierstimmige Melodiediktate sind auch überhaupt kein Problem für mich. Aber das ist noch einfach, wenn du erstmal einen deutschen augmentierten Sechstakkord siehst ..."

Zu diesem Zeitpunkt entschied Jenny, wie dieser Abend für sie enden würde.

Als sie ihr Eis aufgegessen hatte griff sie nach Jimins Hand.
„Lass uns nich was trinken gehen. Ich kenne eine nette Bar hier ganz in der Nähe" sie stand auf und zog Jimin mit sich, der vor Schreck das letzte Stück seiner Waffel fallen ließ. Sofort stürzte sich eine Horde Spatzen darauf.

Keine fünf Minuten später hatte Jenny Jimin an einen Tisch am Fenster in einer gemütlichen kleinen Bar gelenkt. Sie ging zum Tresen um Getränke zu holen, während Jimin immer noch etwas überrumpelt und außer Atem sitzen blieb und langsam durchatmete.

Bisher war das Date doch ganz gut gelaufen, dachte er sich, Jenny schien ihn zu mögen. Dass sie noch hier mit ihm war trinken wollte war doch ein gutes Zeichen, oder?

Ein Kellner half Jenny die Getränke zu ihrem Tisch zu tragen. Shotgläser und ein rosa sprudelndes Getränk das sehr süß roch.
Jenny stellte Jimin einen Shot und ein Glas von der rosa duftenden Flüssigkeit vor die Nase.
„Kampai!" sagte sie, prostete ihm zu und begann zu trinken. Auch Jimin trank. Die Shots exte er so schnell er konnte, er war kein besonders großer Fan des Geschmacks von hartem Alkohol. Doch die Kurzen machten ihn lustig, also trank er und verzog das Gesicht. Wie Gummibärchen mit Desinfektionsmittel. Oder Mundspülung.

Das rosa Getränk schmeckte ihm dafür umso besser. Prickelnd und fruchtig, so dass man den Alkohol gar nicht merkte. Schmeckt nach Granatapfel. Lecker.

Jenny bestellte noch eine Runde und begann zu erzählen. Jimin lauschte gebannt und trank von dem herrlichen Sekt. Er war überzeugt noch nie so etwas leckeres getrunken zu haben. Sobald sich sein Glas leerte bestellte Jenny Nachschub und so kam es, dass Jimin zehn Gläser trank, während Jenny erst beim zweiten war.

Schließlich hatte Jimin aufgehört mitzuzählen, denn davon wurde ihm schwindelig.
,,Komm doch noch mit zu mir, du kannst mir bei meinem neuen Kunstwerk helfen", säuselte Jenny und streichelte sanft seinen Arm.
,,Ich liebe deine Bilder", nuschelte Jimin und ließ sich von Jenny mitziehen.

Der Alkohol hatte Jimins Zeitgefühl stark eingeschränkt, weshalb er keine Vorstellung davon hatte, wie lang der Weg zu Jennys Wohnung war.
Jenny dirigierte ihn auf ein flauschiges Sofa mit vielen Kissen, dann verschwand sie in einem der Zimmer.
Kurz darauf kam sie mit einer Flasche Wein und zwei Gläsern wieder; sie schenkte Jimin großzügig ein.

,,Ich Arbeite gerade an eine Projekt für die Uni, willst du mir dafür Model stehen?"
Jimins Augen weiteten sich, er strahlte über das ganze Gesicht vor Begeisterung: „Das wäre mir eine große Ehre", lallte er „aber leider kann ich nicht mehr gut stehen". Er unterdrückte einen Rülpser.

Jenny kicherte: „Ich fände es sowieso schöner, wenn du dich auf dem Sofa hinlegst. Du musst dich aber ausziehen, es wird ein Aktbild."
„Okay, aber du darfst nicht hinschauen wenn ich nackt bin!" Jimin sah sie vorwurfsvoll an.
„Keine Sorge, ich gehe meine Malsachen holen während du dich ausziehst" erwiderte Jenny und verließ das Wohnzimmer.

Jimin versuchte gerade ein paar Posen, als Jenny zurück kam. Dass er nackt war störte ihn dank des Weins überhaupt nicht mehr.
,,Zieh die Socken aber bitte auch aus" meinte Jenny, als sie mit einer Staffelei mit einer länglichen Leinwand, Pinseln und Farbe wiederkam wiederkam.
,,Ups, das hab ich vergessen" murmelte Jimin.

,,Kannst du deinen rechten Arm etwas höher legen? Und die Beine so übereinander schlagen? Ja! Perfekt!" Jenny half ihm eine bequeme und ästhetische Pose zu finden.

Vielleicht etwas zu bequem, denn während Jenny malte schlief Jimin ein.

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