Kapitel 4

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KAPITEL 4 :
UNTER FEINDEN STECKEN FREUNDE
Ich bleibe auf der Stelle stehen , drehe mich um und renne zurück in das Hovercraft , zurück in das Zimmer , in dem ich aufgewacht bin .
"Das kann nicht wahr sein . Das kann alles nicht wahr sein , " rede ich mir immer wieder ein , doch ich weiß , dass es kein zurück mehr gibt . Ich öffne mehrere Schränke in der Hoffnung etwas zu finden um Selbstmord zu begehen .
Doch bevor ich etwas finde unterbricht mich eine Stimme von hinter mir : "Komm schon ! Ich wurde geschickt um allen zu sagen , sich sofort auf dem Marktplatz zu versammeln . Die neuen Friedenswächter sind soeben eingetroffen ."
Friedenswächter! Vielleicht werden sie mich erkennen und zurück ins Kapitol bringen . Sie müssen mich erkennen !
Sehensüchtig mache ich mich auf den Weg zum Marktplatz . Ich kenne mich hier zwar nicht aus , doch fällt mir der Weg dank der vielen Beschilderungen nicht schwer .
Mir fällt auf , dass die Straßen denen im Kapiol sehr ähnlich sind . Einige Wege haben Muster , andere sind mit mehreren Farben bemalt . Im Kapitol haben die Kinder gerne Hüpfspiele auf den Fliesen gespielt , doch hier sind zur Zeit die Straßen leer , was wohl an der Ankunft der Friedenswächter liegt .
Als ich am Marktplatz ankomme , herrscht eine Lautstärke , die ich sonst nur von den Verhaltensdisziplinen im Trainingslager kenne .
Ich weiß warum hier alle 5 Sekunden jemand laut schreit . Ich kämpfe mich durch die Menge durch , bis ich ganz vorne stehe . Einer aus dem 1. Distrikt ist an einem Pfahl angekettet und wird von einem Friedenswächter ausgepeitscht . Die Menge wirkt geschockt und ruft immer wieder , dass er aufhören soll , wo hingegen ich lächel . Ich gehe auf den Friedenswächter zu , lege eine Hand auf seine Schulter und sage ihm , dass ich auch ein Friedenswächter sei , als er sich umdreht und mir in den Bauch schlägt. Ich falle hin , und liege so erstmal einige Sekunden bis ich die Peitschenschläge auch auf meiner Haut spüre .
"Ich - , Ich bin ein Friedenswächter !"
Versuche ich ihm immer wieder zu sagen , doch die Peitsche rammt sich immer tiefer in mein Fleisch .
Plötzlich rennt jemand zu mir und zieht mich von dem Friedenswächter .
Derjenige sagt dem Friedenswächter , dass ich nur Wahnvorstellungen habe und schafft es ihn zu überzeugen .
" Dann sorg dafür , dass er einen klaren Kopf bewahrt , "
ruft der Friedenswächter hinterher als wir durch die Menge gehen und uns auf eine leere Bank setzen .
Jetzt wage ich zum ersten Mal einen Blick , um zu sehen wer mich gerettet hat . Ich schaue in die Augen von Kross .

Die Tribute von Panem: ICH BIN TRIBUT NUMMER 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt