14.
Claire P.o.V.
Einige Tage nach meiner Enthüllung hatten wir immer noch kein Wort darüber verloren.
Annie hatte ich nur noch zweimal gesehen und auch dann schien sie eher in ihrer eigenen Welt gefangen zu sein. Sirius jedoch hatte deutlich gemacht, dass er mir helfen wollte und auch versucht mich auf den Tod meiner Mutter anzusprechen, doch ich hatte ihm zu verstehen gegeben, dass sein Beistand unerwünscht war. Ich selbst gab mein Bestes, nicht darüber nachzudenken. Ich ging in den Unterricht, verbrachte die Freizeit mit meinen Freundinnen und lächelte.
Ich gab vor, glücklich zu sein und spielte meine Rolle so gut, dass ich es zum Schluss selbst glaubte.Es schienen erst ein paar Stunden seit meiner Ankunft in Hogwarts vergangen zu sein, als auch schon das Ende der ersten Woche vor der Tür stand.
Am Samstagmorgen erwachte die Schule in einem Regen, der so unaufhörlich auf uns einprasselte, dass die Ländereien sich noch vor dem Mittagessen in eine braune Schlammlandschaft verwandelt hatten.
Natürlich hatte James jenen Tag als den perfekten Zeitpunkt für die Qudditchauswahlspiele auserkoren und so kam es, dass ich, in zwei Mäntel gehüllt, unter einem gewaltigen Regenschirm verborgen und von mächtigen Windböen durchschüttelt, am frühen Nachmittag den Pfad zum Spielfeld hinunterwanderte.Brenda war schon seit einigen Stunden auf den Beinen, um sich auf die Auswahl vorzubereiten, obwohl wir alle versucht hatten, ihr klarzumachen, dass sie überragend sein würde.
Auch Marlene hatte vor, es für ihr letztes Jahr in Hogwarts wieder ins Team zu schaffen und ich war nur zu vergnügt, gleich zwei Freunde anfeuern zu können.
Natürlich würde auch Sirius kommen, doch er hatte durch James sowieso schon den Platz als Co-Captain sicher und war eher anwesend, um die anderen zu beurteilen.Emmeline und Dorcas waren sofort Feuer und Flamme für mein Vorhaben gewesen und auch Lily hatten wir nach einiger Überzeugungsarbeit nach draußen gezerrt.
Eben diese lief nun grummelnd einen Schritt hinter mir und bemühte sich, eine Wollmütze über ihre dicken roten Haare zu zwängen, die sich offensichtlich mit aller Kraft wehrten.„Warum genau mache ich das hier nochmal?“, murrte sie, als ein weiteres Donnergrollen in der Ferne ertönte.
Emmeline hakte sich bei ihr unter.
„Weil du deine Freunde anfeuern musst, Süße“, antwortete sie feixend.
„Hmh.“ Lily sah nicht überzeugt aus.
Ich lachte und trieb sie an, etwas schneller zu gehen.
„Wenn wir uns nicht langsam beeilen, verpassen wir es noch!“, rief ich, während ich schon im Laufschritt einige Meter zwischen uns gebracht hatte.Wir erreichten das Quidditchfeld schließlich doch ein wenig zu spät. James hatte seine Ansprache schon gehalten und nun saßen die Anwärter und Anwärterinnen für das Team auf ihren Besen und warteten nervös auf Anweisungen.
Es war so gut wie jeder Jahrgang vertreten und sogar einige Erstklässler saßen unsicher auf den alten Schulbesen. Die meisten von ihnen sahen aus, als ob sie noch nie vom Boden abgehoben wären und ich war mir recht sicher, dass sich unter ihnen heute kein verstecktes Naturtalent befand.Als wir uns auf der Tribüne niedergelassen hatten und einen Abschirmzauber gegen den Regen über uns gelegt hatten, kam Sirius zu uns hinaufgeflogen.
„Hallo, Ladies“, begrüßte er uns strahlend und mit seinem allbekannten Grinsen auf dem Gesicht. „Wollt ihr uns etwa bei diesem Wetter zusehen?“
Er deutete auf den grauen Himmel, als hätten wir bis jetzt nicht bemerkt, dass es schüttete.
„Nein. Ich werde jedoch gezwungen“, antwortete Lily auf seine Frage und verschränkte die Arme, wobei sie uns einen bösen Blick zuwarf.
„Ach, Evans, vor mir kannst du nicht verbergen, dass du nur hier bist, um den lieben James in seinen Quidditchklamotten zu sehen“, sagte Sirius und lachte, als Lily schnaubte.
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Remember - (Harry Potter FF/Rumtreiberzeit)
FanfictionAls sie ihre Mutter in den Flammen ihres Hauses verliert, bricht für die junge Hexe Claire Winchester eine Welt zusammen. Um dem Schmerz und ihrer Familienkrise zu entkommen, lässt sie sich auf einen Schulwechsel ein, der sie um die halbe Welt, von...