Ein Missgeschick und mein neues Zuhause

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3.

an embarrassment and a new home


Claire P.o.V

Als ich in die eisige Kälte
hinaustrat, bildete sich sofort eine Gänsehaut auf meinen Armen. Fröstelnd zog ich den tiefschwarzen Umhang fester um mich. Es war ein sehr befremdlicher Gedanke, dass ich nun einen Großteil meiner Zeit in etwas so ungewohnt farblosen verbringen würde. Orientierungslos schaute ich mich um. Die anderen Schüler strömten nun auch hinter mir aus dem Zug und ich hielt Ausschau nach einem bekannten Gesicht. Endlich entdeckte ich Remus, der sich auf der Suche nach seinen Freunden durch das Gemenge drängte.
Ich kämpfte mich zu ihm durch.
„Wo muss ich jetzt hin?", fragte ich ihn etwas atemlos und tippte ihm auf die Schulter. Er fuhr erschrocken zu mir herum.
„Bei Merlins Bart! Du hast mich vielleicht erschreckt!", keuchte er und fasste sich theatralisch ans Herz. „Komm, du kannst in unserer Kutsche mitfahren.“, bot er an.
Einige Minuten voller Gedrängel und einigen spitzen Ellbogen später standen wir etwas zerzaust vor einer der Kutschen. Die Wesen, die an sie angespannt waren, sah ich nur aus dem Augenwinkel.

Ich legte gerade meine Hand an die Tür der Kutsche, als mir einfiel, dass ich etwas sehr wesentliches vergessen hatte. Mein Koffer stand noch immer einsam in dem Abteil und ich hatte nicht einmal einen Gedanken daran verschwendet, ihn mitzunehmen.
„Verdammt!", rief ich laut und einige Köpfe drehten sich mir zu. Ich rannte zurück zum Zug. Fluchend schob ich mich durch die Menschenmasse. Ich hatte keine Ahnung, wie ich so dumm gewesen sein konnte.
Das von den anderen Schülern ebenfalls niemand sein Gepäck bei sich hatte, nahm ich gar nicht war.

Die Lock pfiff schon bedrohlich, als ich die Tür erreichte. Mit einem riesigen Satz, sprang ich in den Zug und rannte mit voller Geschwindigkeit in jemanden hinein. Die Wucht des Aufpralls warf mich zurück aus der Tür und ich landete prustend im Dreck.
Ich stöhnte und setzte mich vorsichtig auf. Alles drehte sich vor meinen Augen und so bemerkte ich die Hand, die vor meinem Gesicht herumwedelte, erst recht spät.
Ich murmelte ein paar unverständliche Worte und merkte kurz darauf, dass mich zwei starke Arme nach oben zogen. Vorsichtig spähte ich nach oben und fand mich in den Armen von Sirius Black wieder.
Sofort schoß mir das Blut in die Wangen. Schnell rappelte ich mich auf und versuchte zumindest ein wenig würdevoller auszusehen.
Seine Mundwinkel zuckten, als er erfolglos versuchte nicht zu lachen. Ich scheiterte kläglich bei dem Versuch, meinen Umhang zu säubern. Dann viel mir wieder ein, dass Sirius immer noch vor mir stand.
Ich räusperte mich und murmelte: „Sorry."
Er nickte und zog dann fragend eine Augenbraue hoch.
„Was wolltest du eigentlich da drinnen?", fragte er mich verwirrt.
Ich riss die Augen auf und fluchte:„Oh, verdammter Drachenmist! Nein, Nein, NEIN!“
Er starrte mich sprachlos an. Ich ignorierte ihn einfach und drückte mich an ihm vorbei. „Mein Koffer war noch da drinnen.“, flüsterte ich entsetzt und starrte auf die leeren Gleise.
Plötzlich hörte ich hinter mir Sirius' bellendes Lachen.
Ich drehte mich empört zu ihm um. „Das ist nicht im geringsten lustig!“, giftete ich ihn an.
Daraufhin lachte er noch lauter. Ich stampfte mit dem Fuß auf. „Meine Fresse, Black!“, rief ich aus, „Was soll ich denn jetzt machen?“
Er fasste sich langsam wieder und wischte sich die Lachtränen aus den Augen.
„Beruhige dich doch mal! Hat dir denn niemand gesagt, dass unser Gepäck von den Hauselfen ins Schloss gebracht wird?“, fragte er mich und legte den Kopf schief.
Mir klappte der Mund auf.
Das war peinlich.

Mit immer noch hochrotem Gesicht stieg ich schließlich Sirius hinterher in die Kutsche. „Meine Fresse, habt ihr lange gebraucht.“, meinte James.
„Alle anderen sind schon gefahren.“, fügte der Junge mit der pfeifenden Lache hinzu. „Das ist übrigens Peter. Ich glaube ihr hattet euch noch nicht bekannt gemacht.“, sagte Sirius und ich schüttelte Peters schwitzige Hand.

Unsere Kutsche ruckelte über den rauen Weg, während ich mich bemühte möglichst wenig in Sirius' Richtung zu schauen. Dieser war jedoch voll und ganz in ein Gespräch mit Remus vertieft, sodass er mich sowieso nicht bemerkte.
James gab sein Bestes, mich mit Fragen zu durchlöchern und da ich mir langsam wie ein Schweizer Käse vorkam, wich ich ihm bestmöglich aus.

Als wir dann zu einer Kurve ansetzten, riss sich Remus aus seiner Unterhaltung und versuchte mir klarzumachen, dass mir der wohl wichtigste Augenblick meines Lebens bevorstand.
„Gleich, meine Liebe, siehst du, zum ersten Mal in deinem Leben, Hogwarts!“, verkündete er feierlich und ich nickte skeptisch. Ich zweifelte, dass mich noch vieles beeindrucken könnte.
Höflichkeitshalber lehnte ich mich dennoch über James hinweg Richtung Fenster und wartete geduldig auf den lebensverändernden Moment.
In Remus' braunen Augen glitzerte es ungeduldig und auch Sirius fuhr sich interessiert durch die langen schwarzen Haare.

Dann bogen wir um die Kurve und Remus' Hand schnellte vor Schreck zu Sirius' Arm, da ich ziemlich laut aufgequietscht hatte. Ungläubig beobachtete ich die strahlenden Lichter, die in der Ferne flackerten und starrte fasziniert auf die vielen Zinnen und Türme, die in alle Richtungen vom Schloss abzweigten.
Es sah vermutlich vollkommen ungehörig aus, wie ich da mit offenem Mund aus dem Fenster hing, doch es war mir in dem Moment recht egal.
Für einen Augenblick war ich zu Hause.

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Okay, okay... Tötet mich. Ich habe gesagt es geht schnell weiter und bin ziemlich heftig gescheitert. Sorry. Hoffentlich hat sich das lange Warten zumindest ein wenig gelohnt, auch wenn es nur ein Lückenfüller-Kapitel ist.
Liebe Grüße
El.

Remember - (Harry Potter FF/Rumtreiberzeit)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt