9. Kapitel. Freunde

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16 Uhr

Fertig zum Spaziergang gehe ich runter zum Eingang. Da warten schon Marlene und Marc auf mich. Marlene hat ein wunderschönes Sommerkleid an. Und Marc... ja er war angezogen wie sonst auch immer.

„Hübsches Kleid, Marlene“.

Sie sagt mir in Gebärdensprache das sie sich bedankt. Ich antworte ihr zurück auf Gebärdensprache.

„Du kannst Gebärdensprache?“
fragt Marc ganz erstaunt.

„Ja, aber nicht so viel.“

Wir gingen ein Stück, durch den Klinikpark, der wie sagen muss wunderschön bepflanzt ist. Überall sind Wildblumen. Was mir auffällt Marc trägt eine Tüte mit sich.

„Marc, wieso hast du eine Tasche dabei?“
fragen ich nach.

„Überraschung, Überraschung.“

Etwas irretiert, schaue ich mich weiter um.

„Marlene, gehst du schon mal mit Lina vor. Ich hab was vergessen.“
Jetzt werde ich aber neugierig. Was wollen die beiden mit mir machen?

Marlene nimmt mich bei der Hand und geht mit mir einen kleinen Waldweg runter. Unten angekommen stehe ich in einer kleinen Bucht. Vor mir ein wunderschöner See.

„Oh wow, das ist ja wunderschön hier, wie habt ihr das hier entdeckt?“

„Marc und mir war mal langweilig und da sind wir Mal den ganzen Klinikpark abgegangen und das hier entdeckt.“
sagt sie mir in Gebärdensprache.

„Seid wann bist du und Marc schon hier?“
Frage ich vorsichtig nach.

„Ich bin erst seid drei Monaten hier, aber Marc schon länger. Als ich hierher gekommen bin hat mich Marc gleich aufgenommen. Er weiß zu gut wie es ist ohne Freunde dazustehen. Jetzt ist er relativ beliebt bei den anderen. Mehr Freunde hat er aber dadurch nicht.“

„Ich kann dich und ihn verstehen. Wie ist Marc so?“

„Marc ist wundervoll. Er will jedem gerecht werden. Das nutzen aber viele aus. Trotzdem ist er immer nett und Freundlich. “
schwärmt sie in Gebärdensprache.

„Bist du und Marc ein Paar?“

„Ich und er...“
Sie wird unterbrochen denn Marc kommt mit bepackten Händen wieder.

„Na, Mädels wird über mich glässtert?“

„Nein nein“
sagt Marlene verlegen auf Gebärdensprache.

„ Na dann ist ja gut.“
sagt Marc lachend
Er breitet eine große Picknick Decke auf dem weißen Sandboden aus. Danach packt er Essen und Trinken aus. Irgendwie kommt mir das Essen bekannt vor... Stimmt genau das gab es auch zum Frühstück. Ein wenig enttäuscht setzte ich mich hin. Was erwartet er soll ich jetzt zuschauen wenn sie essen? Er hat dich heute früh gesehen das ich nichts essen kann.

„Für dich Lina habe ich so ein Ding da mitgenommen. Hoffentlich ist es das richtige.“

Ein Essenspacket. Wie toll. Er hat an mich gedacht. An mich.

„Ja das scheint richtig zu sein.“

Ich drehe mich um und stöpsel es an. Ich schäme ich dafür. Das ich was in meinem Bauch hab.

„Lina, du brauchst dich nicht schämen. Wir haben hier alle unsere Geheimnisse.“
gibt Marlene mir durch Gebärdensprache zu verstehen.

„Danke.“

sage ich leicht schüchtern.

Bis Nacht lagen wir da auf der Picknick Decke und haben uns Geschichten von früher erzählt. Die beiden haben hier viel erlebt. Marlene legt immer wieder ihren Kopf auf Marcs Schulter. Ein süßes Paar. Doch, anstatt mich zu freuen hab's ich ein Gefühl im Bauch das eher an Enttäuschung und Wut erinnert. Wieso? Die beiden verstehen sich. Wieso kann ich das nicht dulden. Hat es mit Marc zu tun?

Wir schlichen uns auf unsere Zimmer. Wir drei sind im selben Stockwerk. Marc geht noch ins Zimmer von Marlene mit rein, ich aber verziehe mich lieber. Schon ganz Müde lege ich mich auf mein Bett und schlafe.

Lina

MY BUCKET LIST - OR- 20 THINGS I WANT TO DO BEFORE I DIE Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt