Es geht weiter. Und Nein! Ihr habt kein Kapitel verpasst. Die Rückblende und jedes einzelne Detail der Nacht bekommt ihr noch serviert. Versprochen.
Bruchstückhafte Erinnerungen
Am Morgen, nach dem Fest vom Vorabend, erwachte Silvana in einem Bett, von dem sie noch nicht wusste, dass es von nun an ihr gehören würde.
Sie schob sich ein paar ihrer Haare aus dem Gesicht und wand ihre Augen von den einfallenden Sonnenstrahlen ab. Als sie schreiende Männerstimmen und aneinander schmetternde Klingen wahrnahm, hielt sie kurz den Atem an und überlegte schleierhaft ob sie nicht vergessen hatte, über Nacht den Fernseher auszuschalten. Ihre Augen fixierten den weitläufigen Raum in dem sie sich befand und sie stockte. Etwas verwirrt über die Tatsache diese Räumigkeiten nicht wirklich wieder zu erkennen, erhöhte sich ihr Herzschlag. Sie richtete sich mitsamt der dünnen weißen Leinendecke auf und sah sich um. Die Sandsteinwände waren mit ägyptischen Hieroglyphen beschrieben und zu ihrer rechten Bettseite waren die Drei massiven Säulen aus weißem Marmor das einzige, was zwischen ihrem Zimmer und dem riesigen Gartenparadies stand. Die fließenden durchsichtigen Stoffe die als Gardienen herhalten sollten, flatterten in ihrem Zimmer wild umher.
In dem Moment als sie die Hieroglyphen gesichtet hatte, war ihr wieder eingefallen wo sie war. Aus ihr unerfindlichen Gründen befand sie sich in Ägypten. Zumindest hatte es den Anschein. Sie zog ihre Stirn kraus und fuhr sich mit beiden Händen über die Stirn und durch die langen blonden Haare. Sie hatte einen schlimmen Kater. Da war ein Fest gewesen. Ramses und sie hatten begonnen zu trinken und nach einer Weile hatte das Trinkspiel bei den anderen großen Anklang gefunden… Wie war sie nur in dieses Bett geko-…
Silvana riss ihre Augen auf und ließ zeitgleich mit den Armen von dem Stück Stoff ab, welches ihren Oberkörper verdeckte. Sie spürte einen frischen Luftzug und sah an sich herab…Iriah war an diesem Morgen damit beschäftigt ihren Herren das Essen zuzubereiten als sie einen unerwartet lautet Schrei wahrnahm. Er kam aus dem Gemach für die Gäste. Silvana hatte wohl etwas entdeckt das ihr nicht passte. Die junge Sklavin mit den kurzen brünetten Haaren, seufzte, wusch sich kurz die Hände in einer kleinen Wasserschüsseln und trocknete sie sich danach ab, bevor sie zu ihr in die Gemächer eilte. Sie wusste zwar nicht wie aber immerhin hatte sie den Weg, ohne sie oder Naarah, in ihr neues Zimmer gefunden.
General Ramses begutachtete derweil zur frühen Morgenstunde die Talente einiger seiner Soldaten mit Bedacht, indem er vor seinen Anwärtern auf und ab marschierte und sie bei ihrem Waffentraining inspizierte. Als er ihren spitzen Schrei hörte und anschließend zuerst Iriah verwirrt zu Neferto rennen sah, welche es anschließend wiederum äußerst eilig hatte zu ihm in den Garten zu gelangen, blieb er betreten stehen.
Anschließend murrte Ramses wohlwissend, worum es ihr ging. Ihre wuchtigen Schritte die den heißen Staub aufwühlten, verliehen der Entrüstung der zierlichen jungen Frau noch mehr Ausdruck. Seine Schwester schien äußerst unzufrieden.
„General…?!“ seine Männer schienen verunsichert bei ihrem Anblick.
„Weitermachen!“ befahl Ramses strikt, wand sich von seinen Männern ab und seiner Schwester zu.
Ramses war vom gestrigen Abend noch zu verkatert um sich ihre Zurechtweisungen jetzt schon zu Gemüte zu führen. Er fuhr sich mit der Hand in den Nacken und verzog die Augenbrauen.
"User!" fuhr Neferto ihren Frauenhelden von Bruder an.
"Weshalb so aufgeregt?!" fragte der General und wedelte mit einem langen Stock verspielt in der Luft herum."Was hast du getan!?" herrschte Neferto ihn an. Silvana war vollkommen verängstigt über die Tatsache, nackt in einem fremden Bett gelegen zu haben. Mit offensichtlich Bruchstückhaften aber verstörenden Erinnerung an den Abend zuvor. Und ihr Bruder vermochte sehr wohl zu wissen, wieso dies der Fall war.
"Was meinst du?" fragte er schlicht.
"USER!" Neferto hatte keinen Nerv für seine scheinheiligen Spielchen. Er behandelte ihren Gast wie die Frauen, die sich ihm für gewöhnlich an den Hals warfen. Hier vergas er allerdings, dass Silvana keines seiner Spielzeuge war."Reg dich nicht auf, ich hab sie mir nur angesehen." schwor Ramses und hob ergebend die Hände in ihre Richtung..
"Du weißt, sie ist unsere Gebräuche nicht gewohnt und du nimmst dir heraus sie dir anzuschauen?! Was hast du noch getan?" was bei Horus stimmte nur nicht mit ihm?
"Du weißt wie sehr Wein aus Sakkara einem die Sinne vernebelt. Sie ist nur ein wenig verwirrt." Stellte Ramses klar.
"Du lügst." Neferto war außer Stande seinem schelmischen Grinsen etwas Positives abzugewinnen, nur weil seine Schützlinge taten als würden sie hinter ihm trainieren und alles mitbekamen.
Der General seufzte. Er stützte sich auf den langen Stock ab, der einem Übungsspeer gleichkam und sah Neferto an als könne sie nicht bis Drei zählen."Du müsstest selbst am besten wissen, dass Zurückhaltung wirklich keine Tugend ist, die in unserer Familie liegt." Erklärte er kurz aber schlicht und dabei hoffte er wirklich sie würde ihn nicht noch länger von der Arbeit abhalten. Er hatte sich Silvana nur angesehen. Eine Weile… Vielleicht hatte er dieses Bild auf ihrer Haut berührt, das ihn so faszinierte… vielleicht etwas mehr. Wer wusste das schon?! Sie wirkte derartig anschmiegsam als sie ihre Arme um seine Schultern gelegt hatte, damit er sie tragen konnte. Wie eines von Bastets Kindern. Vor den Augen seiner erbosten Schwester verfolgten ihn plötzlich wieder die Bilder von gestern Nacht. Ihre helle Haut. Die großen blauen Augen aus denen sie ihn ansah. Ihr Haar, das ihm über die Brust streichelte als sie ihren Kopf an ihn lehnte.
Nefertos Augenbrauen verzogen sich mürrisch. Was dachte ihr Bruder eigentlich was er da tat? Ohne darüber nachzudenken was sie selbst für eine Position innehielt, fuhr sie den General der Streitwagentruppe des Pharaos noch vor seinen Männer an.
"Bist du vollkommen von Sinnen? Sie wird ins große Haus gebracht! Kenan wird sie in unserer Sprache unterrichten! So wie es geplant war. Und SOLLTE sich herausstellen dass du MEHR getan hast als..."
"…DU DROHST MIR?" das war wiederum überaus amüsant. Ramses erhob seine Stimme. Vor seinen Männern sollte seine Schwester vorher gut überlegen, was und vor allem Wie sie etwas sagte.
"..." Neferto stockte. Sie hatte sich vielleicht etwas im Ton vergriffen.
Ramses verzog seine Augenbrauen. Er war wütend und hatte keinerlei Interesse mit seiner Schwester zu diskutieren.
"Das ist interessant, weil ich dachte dass ICH unsere Familie ernähre, unterstütze und die kostbaren Kleider bezahle, die du und jeder andere in diesem Haus am Leibe trägt. "
"Du weißt genau dass es jetzt nicht darum geht..." murrte Neferto.
„Genauso wenig wie es darum geht, dass ich dir bereits drei potenzielle Ehegatten vom Hals gehalten habe Schwesterherz. Denk das nächste Mal daran bevor du mich wütend machst. Und jetzt,
kümmere dich um unseren Hausgast. Ihr Unterricht beginnt bald!" Er machte eine Kopf nickende Bewegung in Richtung des Hauses und kehrte ihr den Rücken zu. Für Ramses schien das Gespräch wohl beendet zu sein.
„Jawohl… Bruder…“ Neferto senkte ihren Kopf, immer noch recht erzürnt über die Tatsache, dass Ramses sich derartig ungehalten bei einer Frau verhielt, die Gast des Pharaos war. Er benahm sich wie ein dickköpfiges kleines Kind das sich einfach nahm was er wollte, nur weil ihm seine Majestät wohlgesonnen war. Sie hoffte inständig er würde damit nicht irgendwann zu weit gehen.
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Das goldene Mädchen
Ficción históricaIm alten Ägypten wird ein fremdartiges Mädchen ohnmächtig auf den warmen Sandsteinen des Tempels des Pharaos gefunden. Für die Ägypter mehr als nur merkwürdig. Ein General namens User Ramses nimmt sich ihrer an und wird noch mit so einigen Kommuni...