(Es spielt im 6. Jahr)
Ich drehe mich um und sehe in das Gesicht von Draco Malfoy - meinem verbitterten Ernstfeind. Ich hasse ih, okay, hassen ist ein zu starkes Wort, aber sagen wir, dass ich ihn nicht leiden kann. Er ist ein Slytherin, das macht ihn unausstehlich. Aber die Slytherin Mädchen fliegen auf ihn, wie Motten auf das Licht. Ich nehme meine Eltern jeweils an einer Hand und ziehe sie weit weg von den Malfoys. Mir kommt sonst noch das Würgen. Eine große Ladung Glück überhäuft mich, als Harry lächelnd auf mich zusteuert. Im Schlepptau - Ron. "Ron, Harry", quietsche ich und schließe meine Arme um sie. Ich verabschiede mich von meinen Eltern und schon geht's los. Wir sitzen zu dritt im Abteil, aber uns ist total langweilig. Ron versucht witzig zu sein, aber das ist er nicht. Also widme ich mich der schnell vorbeisausenden Landschaft. Auch langweilig, aber besser als die alten Sprüche von Ron. "Noch frei?", murmelt eine Person und ich sehe in Malfoys Gesicht. Schnell nicke ich und zeige auf die drei unbelegten Plätze. Stumm setzt er sich hin und sieht auch aus dem Fenster. Okay, jetzt schaue ich nicht mehr durch das blöde Fenster, sondern gucke ihn durch die Spiegelung an. Hat er sich verändert? Er sieht hinreißend aus. Kein Wunder, dass die Mädchen aus Slytherin so reagieren. Ich muss erst mal wieder tief Luft holen, um mich zu beruhigen. Hör auf, Hermine! Dein Erzfeind ist nicht heiß!!!! Na ja ... ein wenig, flüstert mir mein unverschämtes Unterbewusstsein zu. Plötzlich geht die Tür wieder auf und Neville sieht uns mit offenem Mund an. "Starren ist unhöflich", zischt Malfoy und will die Tür wieder schließen, doch Neville stemmt sich dagegen. "Nein, wartet. Habt ihr Traver gesehen? Er ist wieder weg!", jammert er und zupft an seinem schlabbernden Pullover. "Nein", sagen wir, wie aus einem Munde. "Hey, wir suchen ihn mit dir", meint Ron und grinst fett. "Ja, aber jemand muss hierbleiben. Wer weiß, was der Kerl hier mit unseren Sachen macht", sagt Harry und schaut uns störrisch an. "Ich mache das", plappere ich und überrasche mich selber. Irgendwie hat es seinen Reiz mit einem hübschen Jungen alleine das Abteil zu teilen. "Wenn du meinst", sagt Ron zähneknirschend und ich nicke ernst. "Ja, sie schlägt ihn einfach wieder", murmelt Harry grinsend und zieht Ron aus dem kleinen Abteil. Als sie die Tür schließen, kommt es mir vor, als wäre die verdammte Temperatur um 10 Grad gestiegen. Ich schlucke und Draco sieht auf. Er sieht unschlüssig aus, aber seine grauen Augen funkeln mich wild an. Ist das Hass? Plötzlich steht er auf und schnappt sich meine Handgelenke, um mich grob hochzuziehen. Schnell zieht er die Vorhänge zu und verschließt das Abteil. Mir wird ganz komisch, also krächze ich:"Was wird das hier?" "Du willst es doch auch. Seit wir uns am Bahnhof gesehen haben", schnurrt er und sieht mir tief in die Augen. Ich muss wieder schlucken. Er schlingt seine Arme um meine Taille und fängt an mich zu küssen. Erst sanft, dann immer wilder. Was mich erstaunt: Ich steige darauf ein! Seine Zunge verlangt Einlass und den gewähre ich ihm auch. Seine streift meine und ich spüre ein hibbeliges Gefühl in mir aufsteigen. Er küsst wild mein ganzes Gesicht ab. Seine starken Hände greifen zu meinem Hintern und er kneift sanft hinein. "Draco", stöhne ich und ich bemerke sein Lächeln. Plötzlich wird er langsamer und er stoppt ganz. Ich richte meine Haare und fühle mich ganz aufgekratzt. Das war nicht die kluge Streber-Hermine. Die hier war ganz wild. Er schließt die Tür wieder auf und zieht den Vorhang zurück. Zum Glück! Da kommen Harry und Ron. Sie grinsen. Wissen sie etwa, was passiert ist? Ich werde rot im Gesicht und versinke fast in meinem Sitz. "Hallo", nuschle ich. "Alles klar?", fragt Ron und ich sehe zu Malfoy. "Ja", meint er langsam und zwinkert mir zu. Wieder wird mir ganz heiß. Ich trinke etwas, sonst explodiere ich. "War Malfoy ungezogen?", fragt Harry und ich verschlucke mich an meinem Wasser. Hustend klopfe ich ich mir auf die Brust und versuche den Kopf zu schütteln. Hilfe, wo bin ich hier reingeraten?
