23 - Seltsame Begegnungen (2)

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Pansy war überpünktlich. Sie stand am Eingang zu dem Stock auf der Treppe und wartete. Sie hatte sich zurecht gemacht. Sie trug einen marineblauen Blazer über einer weissen Bluse, dazu einen schräg geschnittenen, weissen Rock und schmale, braune Stiefelchen mit Absätzen. Ihre Haare hatte sie sie zu einem losen Pferdeschwanz hinten zusammengebunden, wobei einige Strähnen an der Seite und in ihr Gesicht hingen. Sie hatte kleine Ohrringe und eine breite Halskette mit einem grünrot geäderten Stein, der wie ein Beozar aussah. Sie sah hübsch aus, aber es berührte mich nicht wirklich. Zumindest sollte es das. Andererseits war ich froh, mit jemanden reden zu können. Auch wenn es Pansy war.
Sie winkte und lächelte, als sie mich gründlich musterte. „Hi Draco. Ich muss sagen, dass schwarz steht dir viel besser."
„Hi Pansy. Was ist der Plan?" fragte ich und fragte mich, wieso sie wirklich gekommen war.
„Einen schönen Abend mit dir zu verbringen." lächelte sie. Ich hatte den leisen Verdacht, dass sie nicht nur einen schönen Abend im Auge hatte, irgendetwas schien daneben zu sein. Aber wir würden sehen. Ich wusste, ich sollte das nicht, trotzdem freute ich mich, dass es wenigstens jemanden zu geben schien, dem ich wichtig war, auch wenn es nur ein klein wenig war.
„Ich hatte an's ‚Breads and more' gedacht." sagte sie, stiess sich von der Wand ab und kam auf mich zu.
„Wo ist das?"
Sie warf mir einen Blick zu, wie man jemanden anschaute, der nicht weiss was 1 und 1 ist. Sie drehte sich zur Treppe und schaute mich über die Schulter hin an. „Dort, wo früher der Ice Cream Parlour von Fortescue war. Bevor er verschwunden ist." Sie lächelte und winkte mir und ich setzte mich in Bewegung. Wir gingen die Treppe hinunter, sie blieb an meiner Seite. „Verdient man viel hier im St.Mungo?" fragte sie, bevor in die Seitengasse abbogen, sie ihre Hand auf meinen Arm legte und apparierte. „Nicht viel. Soviel, dass er so reicht." antwortete ich ihr wahrheitsgemäss, als wir in der Feengasse auftauchten.
„Oh?!" sagte sie mit hoher Stimme und ging voran ins ‚Breads and more'. Wir sassen in einer Ecke und redeten. Das heisst... sie fragte und ich antwortete eher vage. Was ich seitdem gemacht hatte, zu wem ich Kontakt hatte und wie es diesem und jedem ginge, was ich über die neuen Gesetze von Shacklebold dachte. Aber sie fragte nicht nur, sie erzählte auch: Klatsch und Tratsch aus den anderen reinblütigen Familien vor allem, aber auch was sie in der letzten Zeit gemacht hatte und von Millicent Bulstrode, Tracey Davis und Daphne Greengrass, mit denen sie die letzten sechs Monate in Durmstrang war. Deswegen habe sie sich so lange auch nicht gemeldet. Aber nun war sie wieder da. Ich war mir nicht sicher, was ich fühlen sollte. Ich war mir sicher, dass sie etwas wollte. Aber was?
„Danke für den Abend. Draco." hatte Pansy vor dem ‚Breads and more' verabschiedet, ihre Hand auf meinen Arm gelegt und war dann näher gekommen und hatte mir einen leichten Kuss auch die Wange gegeben und gleich wieder zurück getreten, was mich misstrauisch machte. Sie lachte „Ups, Entschuldigung. Das ist so üblich in Durmstrang und ich fand es noch eine schöne Geste." Damit drehte sie sich um und machte ein paar Schritte, bevor sie apparierte. Es war spät, als ich in meiner neues Zimmer trat. Unerwarteterweise hatte ich den Abend mit Pansy beinahe genossen. Vieles von dem, was sie erzählt hatte, interessierte mich nicht wirklich und doch war es ablenkend, zu hören wer was macht.Sie hatte ein paar Mal mit Krum zu tun gehabt, er war seit kurzem als Attachè in London, er hatte ich bei Pansy nach der Granger erkundigt. Es war schon damals kein Geheimnis, dass er sich für sie interessierte. Ich beneidete ihn nicht... so wie es ihr gerade ging, hatte er keine einfache Sache vor sich. Zumal da auch noch Weasley war.

Das Zimmer war immer noch fast leer. Ich hatte ein Bett und Mutter hatte mir zwei Sessel geschenkt, dazu einen kleinen Tisch, den ich in der Küche platziert hatte. Ich hatte aber ausser dem Bett hier noch nichts benutzt. Ich schlief hier und war ansonsten im St. Mungo oder in Hogwarts. Mehr brauchte ich nicht, von daher war es völlig. Sogar mehr als genug. Ich wäre auch ohne den Tisch und die Stühle ausgekommen.

***

Am nächsten Morgen erklärte mir die kleine Heilerin, Miss Wintershackle, dass ich nun gehen könnte, was ich auch gleich tat. Mir ging es besser, der einzige Wermutstropfen war, dass ich es nicht geschafft hatte, Malfoy eine Reaktion zu entlocken. Es war mein Ziel gewesen, dass er Ärger bekommen hätte, weil er mich bedroht oder angeschrien hatte. Das musste man ihm lassen, er konnte sich wirklich beherrschen, hatte sich nicht provozieren lassen. Er musste den Job sehr nötig brauchen.

Ich und DracoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt