43 - Mach's gut

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„Harry, ich mache mir Sorgen um Ron." sagte Ginny. Es war noch dämmrig, bestimmt noch eine gute halbe Stunde, bis es richtig hell wurde, aber sie war schon wach, angezogen und hatte sich neben mich aufs Bett gesetzt. Ich seufzte noch nicht völlig wach: „Ja, ich auch."
„Wenn er mal im Fuchsbau ist, macht er kaum etwas anderes, als herumzusitzen und aus dem Fenster zu starren. Er redet kaum, weder mit Mom noch mit mir. Das er mit George nicht redet, kann ich noch verstehen, nachdem sie den Streit hatte. Aber ich werde den Eindruck nicht los, dass er wegen Hermine ist. Aber er redet nicht darüber. Schon gar nicht über Hermine."
„Ich weiss nicht..." ich redete, während mir verschiedene Erinnerungen durch den Kopf gingen.
„..." Ginny sah mich mit zusammengezogenen Brauen an.
„... Ron hat sich verändert, es hat angefangen, als er noch bei den Auroren war. Du hast es vermutlich nicht so mitbekommen, aber er war immer öfter mit Aurelius Flinch und Stuart Gengerway zusammen. Sie waren oft weg am Abend weg und haben getrunken, meist auch zu viel getrunken, und wenn sie zurück kamen... naja..." ich wusste, dass sie ihren Bruder liebte. Und für mich... Ron war mein Freund... und doch...
„Wieso redest du nicht weiter?" unterbrach sie meine Gedanken. Ich zögerte immer noch, mit ihr darüber zu reden. „Ich weiss, du hängst an Ron..."
„Sag schon... wenn es wirklich was gibt, dass ich nicht bemerkt habe, sag es mir!" unterbrach sie meine kläglichen Versuche, die richtigen Worte zu finden. Nun gut...
„Ich bin mir nicht sicher, ob es wirklich Hermines Schuld ist." sagte ich und schwieg dann.
„Wie kommst du darauf? Sie ist es, die auf einmal schwanger dasteht, nicht Ron!" explodierte Ginny wie erwartet.
„..." Ich sah sie und fand, dass ich besser nichts gesagt hätte. Sie wollte es nicht hören. Zumindest nicht, wenn es nicht ihre Meinung war.
„Was?" fauchte sie mich an, vermutlich sah sie es in meinem Gesicht.
„Du willst es nicht hören." sagte ich ihr.
„Doch!" insistierte sie.
„Nein, du verteidigst Ron, glaubst alles, was er gesagt hat, einfach so." sagte ich ihr auf den Kopf zu.
„Er ist schliesslich mein Bruder!" verteidigte sie sich.
„Hermine war deine Freundin. Hast du sie gefragt, wie es war?" Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn ich es ruhig gesagt hätte, aber ich war ärgerlich und müde. Schlechte Kombination.
„Ich..." Setzte sie zu einer schnellen Erwiderung an, brach nach dem ersten Wort ab und schaute mich irritiert an. „Nein." sagte sie dann und sah verwirrt aus.
„Vielleicht stimmt es, was sie sagt... dass sie nicht weiss, wie und was passiert ist." versuchte ich es noch mal.
„Blödsinn! So etwas verschläft man nicht gerade, oder?" kam sie wieder in Fahrt.
„Imperio, Amnesia..." zählte ich auf.
Sie riss ihre Augen auf „Du meinst...?"
Ich zucke mit den Schultern. „Ich habe keine Ahnung. Ich habe nur gehört, wie sich welche unterhalten haben darüber..." und schaute an den Betthimmel.
Ginnys sah mich an und ihr Gesicht wurde auf einmal fahl. „Nein... nicht Ron, oder?"
„Ich denke es war Flinch und Gengerway, aber Ron hat mit den dem Tisch gesessen und es schien nicht, als wäre er wirklich entsetzt. Darüber gewesen." versuchte ich es geschickt zu formulieren. Ginny starrte mich entsetzt an. Es kam jetzt auch nicht mehr darauf an... „Du hast ihn nicht gehört, wenn sie unter sich sind. Wie sie über ihre Freundinnen geredet haben..." fügt ich hinzu und fand, dass es damit genug sein sollte. Ginny sah mich starr an und ich stand auf. Ich dachte es das Beste ist, wenn sie etwas Zeit für sich hatte, das zu verdauen.

***

„Miss Granger, ich möchte mich bei Ihnen für ihre aussergewöhnliche Arbeit bedanken, die sie hier im Ministerium geleistet haben. Ich hatte ihnen fünf Monate eingeräumt und sie haben sich selbst übertroffen und nach kaum mehr als zwei Monaten ist das Ministerium von aussen immer noch das Alte, aber innen ist es rundumrenoviert. Ich kann mit Fug und Recht behaupten, dass dies ohne ihren wachen Verstand und ihr aufmerksames Auge nicht möglich gewesen wäre. Sie haben..."

Shacklebold hatte es sich nicht nehmen lassen, mich gross zu verabschieden. In der Empfangshalle waren viele Reihen Stühle aufgestellt und praktisch alle Mitarbeiter sassen da und dazu noch eine Menge anderer, die eingeladen waren. Ich sah sogar Lucius Malfoy. Er sass links am Rand, hatte seinen Stock vor sich und seine Hände darauf gelehnt. Neben ihm sass Narzissa, die, als sie sah, dass ich zu ihnen schaute, lächelte und mir zunickte. Lucius schien es überhaupt nicht zu bemerken, musterte mich nur mit seinem scharfen, kalten Blick. Ziemlich sicher hatte Narzissa in dazu genötigt, mitzukommen. Ich fragte mich, mit was sie ihn erpresst hatte. Ich bedauerte es, das Lucuis sich so verhielt, aber ich konnte es aushalten. Sogar besser als ich gedacht hatte. Ich hatte mich innerlich mit Lucius arrangiert: Wenn er mich in Ruhe liess, würde ich ihn ebenfalls ignorieren. Bisher hatte dieses unausgesprochene Abkommen gut funktioniert. Aber leider nicht nur bei ihm. Er schien, dass Harry, Ginny und Ron genau das Gleiche machten. Aber auch das hielt ich mittlerweile aus. Wie Draco gesagt hatte... nach dem Groll kam das Bedauern. Auch daran hatte ich mich gewöhnt. Ah... Gewohnheiten... ich fragte mich, wie ich je wieder allein leben können sollte. Ich hatte mich schon viel zu sehr an die feinen Essen, seine Aufmerksamkeit und die Abende im Sessel gewöhnt. Sie schienen die Pfeiler meines Lebens geworden zu sein, die mir geholfen hatten und immer noch halfen, meine Stärke wieder zu finden.

Ich und DracoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt