Regeneration

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Traitor:

,,Ich möchte alles wissen! Was ist passiert?", fragte Flo bestimmend. Klengan holte tief Luft. ,,Also," fing er an. ,,Als wir am Dorf eintrafen, schauten wir in einigen Häusern nach, doch nirgends war ein Bewohner. Als wir in Richtung Marktplatz erkannten wir warum: die Abtrünnigen waren dort. Es war eine Gruppe von vier Leuten, einschließlich unseres Spions. Er schien so etwas wie ihr Anführer zu sein. Wir versteckten uns und achteten darauf, dass uns niemand sah. Nach kurzer Zeit kam ein großer, muskulöser Mann aus der Menge gestolpert. Ich folgte ihm ein Stück und als er allein und weit genug weg von der Menge war, sprach ich ihn an. Er erklärte mir, dass die Abtrünnigen neue Rekruten suchten und er abgelehnt und gedemütigt wurde. Ich fragte ihn wie ich auf die Dächer komme und er erklärte es mir. Nachdem ich auf einem Dach war schoss ich ein Pfeil um sie abzulenken. Dies funktionierte auch und sie stellten sich zusammen auf, nur waren sie jetzt einer mehr, anscheinend en neuer Rekrut. Nachdem sie alle dort standen schoss ich einen zweiten Pfeil mit unseren roten Federn. Unser Spion erkannte damit unser Zeichen und ich gab das Zeichen zum Angriff. Ich sah kurz zu, wie er zögerte, doch schließlich unsere Krieger tötete um einen Abtrünnigen zu schützen. Daraufhin ging ich zu ihm, als er gerade einen weiteren Krieger tötete. Ich sprach ihn an und er sah mich skeptisch an. Ich erklärte ihm, dass ich jetzt der Anführer der Majins war und überbrachte ihm ihre Nachricht." Klengan musste kurz Luft holen, denn er hatte ohne Pause erzählt. Flo sah ihn gespannt an. ,,Ich stand direkt vor ihm, als er mir sagte, dass er nicht sicher sei, ob er das noch wollte, denn er habe wohl die Liebe seines Lebens gefunden. Zu seinem Pech, sah er zu ihr, denn sie war auch mitgekommen. Unbemerkt entwendete ich ihm seinen Dolch und rammte ihn ihn in den Bauch, denn mir war klar, dass er zu den Innocents gewechselt war. Er sank auf seine Kniee und ich ging zu seiner Freundin. Da ich wusste, dass er zu mir sehen würde, schnappte ich mir sie und drehte sie zu ihm um sie dann zu erstechen. Sie schrie und unser Spion sank nun endgültig zu Boden. Die Abtrünnigen rannten zu ihm, doch ich kümmerte mich nicht mehr um sie. Ich trommelte unsere Truppen zusammen und wir gingen wieder."

Nachdem Klengan geendet hatte sah er gespannt zu seinem König. Dieser seufzte. ,,Dhalucard war ein guter Mann und ein guter Anhänger. Am Ende hatte er die Falsche Seite gewählt und das bekommen, was er verdiente! Sollte es weitere solcher Leute geben, tötet sie! Ich danke dir für deinen Bericht. Weitere Anweisungen werden dir irgendwann überbracht. Du darfst gehen!" Klengan verbeugte ich noch einmal und verließ den Thronsaal.

Flo sah noch einmal zu Roma und Akio. Roma sah zuversichtlich zu ihm, doch Akio wirkte leicht blass. Der König kümmerte sich nicht weiter darum, sondern wünschte noch eine gute Nacht und verabschiedete sich von den beiden. Nachdem ihr König gegangen war, verließen auch die beiden Berater den Thronsaal.

Innocent:

Vorsichtig wurden dem Mann die Schweißperlen von der Stirn getupft. Seine Augenlieder flatterten, doch er schien nicht aufzuwachen. Er trug seine Jacke und das Oberteil, was er am Morgen angezogen hatte, nicht mehr. Das einzige, was er trug war seine Hose und das Amulett, welches um seinen Hals hing und leicht neben ihm lag. Wieder wurde er abgetupft, doch dieses Mal nicht an der Stirn, sondern an einer Wunde, in seinem Bauch. Sie war tief und klaffte wie eine Schlucht in seinem Körper, dass man sich schon fragen konnte, warum er nicht gestorben war. Sie war zugenäht worden und wurde jetzt von einem Helfer verbunden. Nachdem er fertig war, ging er zu einer anderen Patientin. Sie war neu und kannte keinen der anderen. Sie saß nur da und starrte auf den Körper des Mannes, der ohnmächtig auf der Liege lag. Er hatte ihr Leben gerettet und doch saß sie jetzt hier. Sie war auch nicht ohne Schaden aus der ganzen Sache herausgekommen. Sie hatte einen miesen Schwerthieb an ihrem linken Auge abbekommen.

Der Helfer ging zu ihr. ,,Dürfte ich es mir mal ansehen?", fragte er. Das Mädchen saß nur da und starrte vor sich hin. Der Helfer seufzte. ,,Ich bin Alex, falls dir es so lieber ist. Ich bin so etwas wie der Arzt hier. Dürfte ich mir mal dein Auge ansehen? Ich würde dir gerne helfen, doch ohne deine Hilfe kann ich das nicht," erklärte Alex und wartete, dass das Mädchen etwas tat. Zögerlich drehte sie sich zu ihm um und sah ihn an. Alex nickte ihr dankbar zu und sah sich das Auge an. Er streift kurz mit einem Finger die Wunde, die sich über das Auge zog. Seine Patientin zischte kurz vor Schmerz auf und zuckte zusammen. ,,Es tut mir leid, aber der Schnitt ist zu tief. Dein Auge wird für immer blind bleiben, doch ich müsste deine Wunde versorgen, damit sie sich nicht entzündet," erklärte Alex und sah bedauernd zu ihr. Diese nickte nur niedergeschlagen und Alex machte sich an die Arbeit, ihr Auge zu versorgen. ,,Wie heißt du eigentlich?", fragte er irgendwann, um sie abzulenken. ,,Miro," sagte sie nur. Alex nickte und legte ihr einen Verband an. ,,Na dann, Miro. Ich würde dir raten, jeden Tag einmal zu mir zu kommen, um den Verband zu wechseln. Ich würde dir auch zeigen wie man es selbst macht, doch ich würde die Genesung gerne beobachten." Miro nickte nur geistesabwesend und sah wieder zu dem Mann auf der Liege. ,,Wird er wieder gesund?", fragte sie leise. Alex folgte ihrem Blick und sah zu seinem anderen Patienten. ,,Dhalu war schon immer sehr widerstandsfähig. Mit so einer Wunde wundert es mich überhaupt, dass er noch lebt. Ich weiß nicht, ob er es schafft, doch ich gebe mein bestes und er bestimmt auch!"

White ShadowWo Geschichten leben. Entdecke jetzt