Abschied

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Vorsichtig lief Dhalu die Stufen hinunter. Da sie ziemlich schmal waren, musste er aufpassen wo er hintrat, oder den Stab platzierte. Nachdem er endlich unten angekommen war, erwartete ihn schon Nala. ,,Entschuldigung," murmelte Dhalu und entschuldigte sich somit, da er so langsam war. Nala wank nur ab und lief an ihn vorbei. ,,Folge mir," sagte sie und lief voraus. Dhalu lief ihr hinterher und versuchte mit ihr Schritt zu halten. Es war nicht einfach und nachdem Nala bemerkt hatte, dass er nicht so schnell konnte lief sie langsamer. Sie brauchten eine Weile, doch schließlich blieb Nala stehen. Verwirrt sah Dhalu sich um. Sie waren an einem Fluss angekommen, der ganz in der Nähe von den Baumhäusern floss. In einer kleinen Senke erkannte Dhalu ein Holzkreuz, welchen von Steinen umgeben war. Vor ihm wuchsen mehre kleine Blumen.

,,Könnte ich etwa Zeit für mich bekommen?", fragte der Verletzte. Nala antwortete nicht, ging allerdings wieder in Richtung Baumhäuser. Seufzend wand Dhalu sich wieder zum Kreuz um. Humpelnd ging er zu ihm. Eine Träne kullerte seine Wange runter, doch Dhalu machte sich keine Mühe, sie wegzuwischen. ,,Es tut mir so leid," murmelte er. ,,Ich hätte aufmerksamer sein müssen, ich hätte... ich hätte... ich hätte besser auf dich aufpassen müssen. Du warst noch so jung, du hättest nicht sterbe sollen. Du hast das nicht verdient." Mühsam lehnte er sich an seinen Stab an und sah auf den Boden. Weitere Tränen liefen über sein Gesicht. ,,Ich möchte dir danken! Du hast mir die Augen geöffnet. Dank dir habe ich ein völlig anderes Leben kennen gelernt und wunderbare Freunde gefunden." Ein leichtes Lächeln huschte über sein Gesicht. ,,Du hast mir ein Leben gezeigt, welches ich für nichts in meinen Leben austauschen würde... Danke!" Traurig wischte er sich einige Tränen aus dem Gesicht. Danke! Mit Tränen in den Augen und einem traurigen Lächeln im Gesicht drehte er sich um und verließ seinen und Chigos ehemaligen Lieblingsplatz.

Als er wieder beim Baumhaus angekommen war, lief er direkt in einen aufgewühlten Kapuzenwurm. ,,Oh Gott Dhalu! Wo warst du?", fragte er schnell. Der Angesprochene sah ihn nur an und Kapuze schien zu verstehen. ,,Oh... tut mir leid. Ich habe mir nur Sorgen um dich gemacht," murmelte er entschuldigend. Dhalu wusste nicht, was er machen sollte und umarmte ihn einfach. Kapuze war kurz überfordert, doch wusste, dass sein Freund jetzt etwas Trost brauchte und erwiderte die Umarmung. ,,Entschuldigung," sagte Dhalu leise mit einem leichten Lächeln im Gesicht, als er sich wieder von Kapuze löste. ,,Kein Problem, meinte er nur. ,,Alex wollte dich noch einmal sehen." Dhalu nickte dankbar und wollte die Stufen hochlaufen. Du solltest vorgehen. Ich brauche eine Weile" schlug Dhalu vor. ,,Wieso? Damit du leichter runterfallen kannst?", sagte Kapuze und schob seinen Freund sanft voran.

Nachdem beide endlich oben waren, stand Dhalu der Schweiß auf der Stirn. ,,Lass uns zu Alex gehen!", meinte Dhalu atemlos. Kapuze nickte nur und lief dieses Mal voraus. Schmunzelnd folgte Dhalu.

,,Da seid ihr ja!", rief Alex erfreut aus, als die beiden endlich in der Tür standen. Dhalu lachte nur kurz und setzte sich schließlich wieder auf sein provisorisches Bett. ,,Ich würde gerne noch einmal deinen Verband wechseln," meinte Alex und stand auch schon mit einem weiteren Verband neben Dhalu. Dieser stellte seinen Stab beiseite und zog seine Jacke aus, sein Amulett ließ er um. Alex machte sich daran den alten Verband abzunehmen. Nachdem er weg war, sah er sich die Wunde noch einmal genau an. ,,Sie ist schon gut verheilt. Es wird nicht mehr lange dauern und sie ist verheilt," stellte er die Prognose. ,,Das ist doch gut!", meinte Kapuze hinter ihm. Alex nickte nur und holte eine Schüssel mit Salbe hinter sich hervor. ,,Könntest du die bitte auf und um die Wunde verteilen?", fragte er Dhalu und hielt ihm die Schüssel hin. Dankend nahm dieser die Schüssel an. Vorsichtig verteilte er die Salbe. Als er die Wunde berührte zischte er kurz schmerzvoll auf. Nachdem er endlich fertig war, nahm Alex ihm die Schüssel ab und verband die Wunde wieder. Als er fertig war, zog sich Dhalu wieder seine Jacke an. ,,Kann ich eigentlich den Stab behalten?", fragte Dhalu zögernd. ,,Natürlich! Ich habe ihn extra für dich anfertigen lassen. Dadosch hat ihn so entworfen, dass er auch als Waffe funktionieren kann. So musst du nicht ganz schutzlos durch die Gegend laufen. Er hat auch gesagt, falls du ihn noch modifizieren lassen willst, musst du nur zu ihm kommen," erklärte Alex und Dhalu nickte verstehend. Kapuze sah kurz beleidigt zu ihm. ,,Aber er ist doch nicht komplett Schutzlos. Ich bleibe bei ihm!", ,,Wo warst du denn heute Morgen?", fragte Dhalu neckend. ,,Ich habe... das war... ach egal," versuchte Kapuze sich verzweifelt zu retten. ,,Schon gut. Ich danke dir Alex. Ich glaube ich werde mal meine Klamotten wechseln gehen," sagte Dhalu und stand auf. ,,Kommst du mit Kapuze?", ,,Natürlich Cartl," sagte der Angesprochene nur und lief hinter ihm hinterher. Alex sah den beiden nur lachen hinterher.

Nachdem sie bei Dhalus Haus angekommen waren, setzte sich Kapuze auf Bett und Dhalu suchte sich neue Klamotten raus. Mit neuen Sachen lief er in das Badezimmer und zog sich um. Nachdem er fertig war, ging er wieder zu Kapuze. Jetzt hatte er eine schwarze Hose, schwarze Stiefel, ein gelbes Hemd und eine schwarze Jacke an. Das Gelb hatte die Selbe Farbe, wie seine Augen. Um seine Stirn hatte er ein dunkelgelbes Band gewickelt, ebenfalls trug er einen dunklen Schal. Die gelben Augen blitzten hinter seiner Brille hervor. In seiner rechten Hand hatte er den Stab, auf den er sich ein Wenig aufstützte. ,,Ok, du siehst gefährlich aus," meinte Kapuze. Schelmisch grinsend sah Dhalu zu seinem ehemaligen Schüler. ,,Danke," sagte er grinsend. ,,Was machen wir jetzt?", fragte Kapuze. ,,Ich würde gerne zu Dadosch gehen. Der Stab verträgt einen neuen Anstrich," meinte Dhalu und schwang den Stab in seiner Hand. Kapuze zog den Kopf zurück, als der Stab ihn kurz zu Nahe kam. ,,Ok," meine er nur. Lachend Setzte sich Dhalu zu seinem Freund.

Seufzend sah er auf die Wand vor sich. ,,Ich glaube, dir sollte ich es vor den anderen sagen...", murmelte Dhalu. ,,Was sagen?", fragte Kapuze neugierig. ,,Ich würde dir gerne von meiner Vergangenheit erzählen, aber bitte lass mich aussprechen und mich erklären," sagte Dhalu dieses Mal eindringlich und sah seinen ehemaligen Schüler in die Augen. Schluckend nickte dieser und Dhalu begann zu erzählen.

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