Kapitel 3

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Ich starrte in die Dunkelheit und versuchte bei diesem strömenden Regen etwas zu erkennen.

In diesem Moment sprang ein riesiges Tier aus dem Gebüsch und ich blickte in ein paar bedrohlich blickende Augen.
Ich riss die Augen auf, spürte wie mir mein Herz in die Hose sank und sich ein Kloß in meinem Hals bildete.
Ich wollte schreien, doch kein Laut drang aus meiner Kehle.

Was zum Teufel war das?

Vor mir stand ein riesig großer Wolf. Er war dunkelbraun, verdammt groß und sah ziemlich gefährlich aus. Seine Zähne waren gefletscht und ich war mir sicher er würde mir jeden Augenblick an die Kehle springen und mich in Stücke reißen.
Als er bereits zum Sprung ansetzte, wurde er von einem schwarzen Schatten zu Boden gerissen. Ein weiterer Wolf war aus dem Gebüsch gesprungen und hatte sich auf ihn gestürzt. Er war genauso groß und tiefschwarz.

Die beiden Wölfe rangelten auf dem Boden rum, knurrten und bissen sich und es war schwer zu sagen wer von den beiden die Oberhand hatte.
Mal schien der schwarze stärker und mal der braune.

In diesem Moment blickte der schwarze Wolf zu mir und ich konnte seine Augen sehen.
Sie waren grell leuchtend grün und im Kontrast zu seinem tiefschwarzen Fell faszinierend schön.
Doch der Blickkontakt riss wieder ab als sich der braune Wolf erneut auf ihn stürzte.

Die Situation war einfach so unrealistisch! Ich hockte hier komplett verdreckt auf dem matschigen Boden, bei strömendem Regen mitten im Wald.

Ich war mir sicher dass ich träumte!
Wach auf Mia, wach auf, sagte ich zu mir selbst und kniff mir in den Arm, aber nichts passierte.
Doch plötzlich sprang der braune Wolf mich an und erwischte mich mit seinen Krallen.
Ich schrie auf vor Schmerz und spürte wie eine warme Flüssigkeit an mir runter sicherte. Augenblicklich wurde mir schwarz vor Augen.

Langsam sackte ich zu Boden und hörte nur noch den Lärm des Gewitters und der kämpfenden Kreaturen neben mir.

Als ich wieder langsam zu mir kam, dröhnte mein Kopf und mein Arm schmerzte.

Ich öffnete die Augen und versuchte mich zu bewegen. Mir tat alles weh und ich hatte das Gefühl alle meine Glieder schmerzten.

Ich sah mich um und bemerkte, dass ich mich ordentlich zugedeckt, in einem Bett befand, welches in einem kleinen Zimmer stand.

Als ich an mir runter schaute zuckte ich zusammen. Meine Klamotten waren noch leicht nass und angetrockneter Matsch klebte überall an meiner Kleidung und meiner Haut.
Meine Haare waren komplett verknotet, meine Sweatshirtjacke war zerrissen und auch meine Hose zierte ein großes Loch.

Was um alles in der Welt war passiert?

Ich versuchte krampfhaft mich daran zu erinnern was passiert war, doch mein Kopf schmerzte so sehr.

Langsam schob ich die Decke von mir runter und setzte mich auf die Bettkante. An meinem Arm klebte festgetrocknetes Blut und mir war immer noch ein wenig schwindlig.

Plötzlich fiel es mir wie Schuppen vor die Augen - ich war im Wald spazieren gewesen, es hatte angefangen zu regnen und ich hatte mich hoffnungslos verlaufen. Wie konnte ich auch so dämlich sein und so tief in einen Wald laufen, den ich noch nicht besonders gut kannte.
Ich erinnerte mich daran geweint zu haben und dann... großer Gott... da waren diese Kreaturen, sie waren riesig und...

In diesem Moment öffnete sich die Tür und ein noch relativ jung aussehender, blonder Junge betrat den Raum. 》Oh Hey, du bist wach《 murmelte er und blickte beschämt zu Boden.
Ich starrte ihn mit großen Augen an》Wer bist du? Wo bin ich hier? Und vor allem, wie bin ich hier her gekommen?《 fragte ich und war tatsächlich ziemlich verwirrt. Er konnte sich das Grinsen nicht verkneifen und antwortete 》Du hast ziemlich viele Fragen, mal sehen ob ich dir helfen kann.《 Er schmunzelte. 》Also ich bin Luke und ich wohne hier. Meine Familie hat dich halb tot im Wald gefunden und hierher gebracht. Du warst bewusstlos und ziemlich dreckig... was du jetzt übrigens immer noch bist《 sagte er lachend. 》Du solltest duschen gehen. Ich hole dir ein Handtuch und frische Sachen zum anziehen. Das Bad ist dort vorne links.《 Er zeigte auf eine Tür und ich folgte leicht benommen seinen Anweisungen.

Als ich im Bad stand und in den Spiegel blickte, zuckte ich zusammen. Ich sah wirklich schrecklich aus. Die Haare hingen mir wirr ins Gesicht und meine Augen waren total rot und verheult.
Es klopfte an der Tür und Luke steckte vorsichtig seinen Kopf hindurch. Wortlos reichte er mir ein Handtuch und ein Stapel Kleidung und ich murmelte ein leises 》Danke《.

Dann stieg ich in die Dusche und ließ das warme Wasser über meinen Rücken laufen. Es tat gut den ganzen Dreck von der Haut zu spülen und ich sah zu wie der Matsch im Abfluss verschwand.
Ich schloss die Augen und genoss die Wärme.

Letzendlich weiß ich gar nicht mehr wie lange ich so da stand, aber irgenwann stellte ich das Wasser wieder ab, verließ die Dusche und zog mir die Sachen an, die Luke mir gegeben hatte. Sie passten tatsächlich einigermaßen und gehörten wahrscheinlich seiner Mutter.
Dann band ich meine Haare hoch, atmete tief durch und verließ das Badezimmer.

MoonlightWo Geschichten leben. Entdecke jetzt