Als Jimin am nächsten Tag aufwachte, war er allein in diesem Gewirr aus Kissen, Decken und Kuscheltieren. Immer noch müde kämpfte er sich aus diesem knäul und stand auf. Aus der Küche hörte er das Rauschen einer Kaffeemaschine und ein Radio.
Deshalb lief er in die Küche um nach Akiko zu sehen. Die stand am Herd und machte Spiegelei. Auf dem Tisch dampften waren Brötchen. Außerdem stand noch alles mögliche an Konfitüren herum. Es sah fast aus, wie in einem Hotel. Zwar war es nicht elegant, aber dafür gemütlich, was viel besser war. „ Guten Morgen", murmelte Jimin und strich sich durch die verwuschelten Haare. „ Moin", mit einer galanten Bewegung warf Akiko Spiegelei auf die Teller und stellte dann die Pfanne wieder ab. „ Hast du gut geschlafen?", während sie fragte, stellte sie den Herd aus und griff nach der Kaffeekanne, um sich und Jimin einzuschenken. „ Geht so... ich musste die ganze Zeit an gestern Abend denken." Akiko seufzte. „ Das hab ich befürchtet... und so schwer es dir auch fällt, wir müssen jetzt drüber reden, wie es weiter geht."
Beide setzten sich an den Tisch und begannen zu frühstücken. „ Danke, Akiko... für alles... das du für mich da bist und so", sagte Jimin und lächelte dankbar seiner Managerin entgegen. Akiko winkte ab. „ Das tun Freunde nun mal."
Jimin biss gedankenverloren ins Brötchen, welches er mit Schokoladencreme bestrichen hatte und kaute nachdenklich.
Akiko nahm einen Schluck von ihrem heißen Kaffee. Dann stellte sie die Tasse ab. „ Eine Anzeige würde ich dir raten, Jimin. Ich meine da war zum einen diese Stalking Sache und zum anderen diese versuchte Vergew~"
„ Bitte... sag es nicht", murmelte Jimin und starrte auf sein Brot. Akiko schwieg. Sie war zwar noch nie in so einer Situation gewesen, aber auch sie merkte, dass die Betroffenen Zeit brauchten.
Jimin schob sein Frühstück von einem Tellerrand zum anderen. „ Ich mache eine Anzeige... aber ich will, dass du mitkommst, ja?" „ Natürlich Jimin. Willst du heute schon gehen, oder willst du warten, bis du es besser~" „ Heute... ich will es hinter mir haben und dann Park vergessen", schnitt Jimin ihr das Wort ab. Akiko nickte. „ Dann machen wir es so...."
(...)
Auf dem Weg zur Polizei, stellte Akiko nochmal die selbe Frage, wie am Vorabend. Nämlich, ob Jimin alles Yoongi erzählen wollte. Als Jimin wieder sagte, er wüsste es immer noch nicht, seufzte Akiko nur. „ Guck mal Jimin... ich weiß es ist unangenehm, vor allem weil es dein Freund ist und was komisches rein interpretieren könnte... Es könnte auch sein, dass er sich die Todessorgen seines Lebens macht und so, aber stell dir mal vor du verrätst es ihm nicht... und er erfährt es irgendwann. Wäre er dann nicht enttäuscht, weil du ihm nicht alles erzählst. Yoongi ist Yoongi... er wird merken, wenn dich was bedrückt und du es ihm verschweigst... außerdem würde er sich dann auch Sorgen machen und~" Akiko hörte auf zu reden, da sie vor der großen Tür zum Polizeipräsidium standen. „ Ich rede mit ihm... aber gib mir Zeit, ja?", fragte Jimin leise und öffnete die Tür. „ Natürlich Jimin...", Akiko trat hinter ihm, ins Gebäude rein.
Es dauerte ewig, bis alles geregelt war. Die beiden waren dankbar, als sie endlich gehen konnten. „ So... fertig. Möchtest du noch was trinken, oder?", ein Nachrichtenton unterbrach Akiko. Verwirrt zog sie ihr Handy heraus, las, wurde leicht rosa um die Nase und sah dann schließlich auf. „ Ach... weißt du... ich muss doch schon nach Hause." Jimin grinste. „ Noch ein wichtiger Termin, huh?" Akiko kniff ihm in die Seite. „Pfff~ wüsste nicht, dass dich das was anginge..."
„ Also dann, bis morgen", Jimin winkte. „ Ja... und schreib Yoongi", rief Akiko, bevor sie in einer Gasse verschwand.
Grinsend trat Jimin den Heimweg an. Akiko war schon eine verrückte Nudel.
Auf dem Rückweg in seine Wohnung dachte er nach. Sollte er Yoongi wirklich davon erzählen? Oder sollte er es lassen? Jimin kämpfte bis sich selber, bis er die Haustür eingetreten war. Dann wurde ihm die Entscheidung abgenommen. Sein Handy klingelte.
Jimin musste nicht aufs Display sehen, um zu wissen wer es war.
„ Hallo Yoongi", murmelte Jimin und lief mit dem Handy am Ohr ins Wohnzimmer. „ Hey Jiminie... alles okay? Du klingst so komisch?", Yoongi wirke alarmiert. Jimin presste hervor: „ Hast du mal zwei Minuten?" „ Für dich doch immer", erwiderte Yoongi. Dann hörte Jimin ihn was auf deutsch sagen. Jemand antwortete. Rascheln von Papier. Yoongi's Schritte. „ So, ich bin jetzt draußen im Park... ich hab Zeit." Bei dem Wort ‚ Park' fing Jimin an zu schluchzen. „ Jimin! Was ist los?", Yoongi machte sich unendlich Sorgen um den jüngeren. Doch Jimin brachte es kaum zu Stande ein Wort rauszubekommen. Leicht zitternd und von den alten; schrecklichen Gefühlen gestern Nacht überrollt, ließ sich der schwarzhaarige auf dem Sofa nieder. Noch einmal atmete er tief ein und aus, bevor er fragte: „ Erinnerst du dich noch an Park? Meinen Kumpel?" „ Ja... was ist mit ihm?" „ I... ich hab eine große Dummheit... mit ihm gemacht", wimmerte Jimin ins Telefon, ohne zu merken, was er da sagte. „ Habt- ihr miteinander geschlafen?", fragte Yoongi. Er klang leicht atemlos und irgendwie~ gepresst.
„ Nein~ fast", hauchte Jimin und schloss die Augen. „ Was?", Yoongi wusste nicht, was er sagen sollte.
Stille. An beiden Seiten. „ Jimin... rede mit mir", flehte Yoongi. Immer noch schweigen. Yoongi fühlte sich, als würde er mit einer Wand reden: „ Ich bin gerade zig Kilometer von dir entfernt... ich hab keine Ahnung was los ist... und du? Du wirfst ein paar Brocken an Wörtern durch den Raum und erklärst mir nichts dazu." Der ältere klang nicht wütend, sondern traurig.
„ Y...Yoongi...", hauchte Jimin und unterdrücke ein schluchzen. Der ganze Ballast kam wieder hoch. Wieder schweigen. Jimin vernahm nur noch Yoongi's ruhigen Atem. „ O...okay", murmelte der jüngere und stammelte: „ E... es war so... Akiko wollte auf eine Party. Ich sollte mit... und ich hab Park mitgenommen... weil wir in letzter Zeit gute Freunde waren. Weil... mich viele kennen, haben sie alle auf mich eingeredet. P... Park hat mich da weggezogen und in ein Zimmer gebracht... er wollte dort warten, bis alles ein bisschen chilliger ist und so... doch dann ist er komisch geworden... wollte kuscheln und hat mich angefasst. Ich wollte das nicht und wollte mich wehren. Aber er hat mir gedroht, dass er was gegen dich in der Hand hat." „ Moment mal~ ich kenne den Typ doch gar nicht~", unterbrach Yoongi seinen Freund. „ Ich weiß", griff Jimin auf. „ Akiko... hat mir erzählt, dass er geblufft hat..." „ Was ist dann passiert?", fragte Yoongi leise.
„ Er hat mich mit dir erpresst und hat mir auch erzählt, dass er mein Stalker war und Gefühle für mich hat... dabei hat er mich angefasst und geküsst... Irgendwann ist Akiko aufmerksam geworden und hat mich da raus geholt."
„ Oh mein Gott... wie geht es dir jetzt Jimin?" „ G...gut", murmelte der jüngere. „ Bist du nicht böse?," kam es ängstlich von Jimin.
„ Böse? Und wie! Eine Stinkwut hab ich... das wird noch Konsequenzen haben... für Park dieses Arschloch... wenn ich mit dem fertig bin, wünscht er sich, nie geboren zu sein." „ Yoongi... nicht fluchen", schluchzte Jimin und presste die Augen zusammen. „ Entschuldige, Prinzessin... ich will doch nur, dass es dir gut geht... hast du eine Anzeige gemacht?" „ Ja", Jimin nickte unbewusst, obwohl Yoongi ihn nicht sehen konnte.
„ Wenn ich wieder aus Deutschland zurück bin, werde ich dich in den Arm nehmen und nie wieder loslassen", murmelte Yoongi. Im Hintergrund hörte Jimin eine Stimme. Sie rief etwas. Da Yoongi was antwortete, musste die Person, ihn gerufen haben. „ Musst du los?", fragte Jimin unglücklich.
„ Ja leider... pass auf dich auf. Heute Abend skypen wir, okay?", fragte Yoongi.
„ Okay... ich liebe dich", sagte Jimin.
„ Ich dich auch", entgegnete Yoongi.
Dann legte Jimin auf und starrte die Wand an. Das war also eine der schlimmsten Schattenseite des berühmt seins.
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Beat 🥀🌙 ||Yoonmin||
FanfictionJimin's Leidenschaft ist die Bühne. Er weiß es nur noch nicht, weil die Selbstzweifel ihn aufhalten, sich selbst zu entdecken. Wie gut das der Manager Yoongi, der immer auf der Suche nach neuen Talenten ist, den Schüler findet und ihm helfen will, s...