52. Jade

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Tag ?

Ich kenne diesen Raum nicht. Alles ist aus Holz, die Decke, die Wände. Aber dann schiebt sich ein vertrautes Gesicht in mein Blickfeld. Brandon. Meine Muskeln erwachen langsam aus ihrer Starre, als er unvermittelt seine Arme um mich schlingt und seinen Kopf an meinem Hals vergräbt. Ich klopfe ihm verwirrt auf den Rücken.

„Jade, mein Gott, ich bin so froh..."

„Was ist passiert?" Wie ein Film spielt sich alles wieder vor meinen Augen ab. Bran, der weint, weil Clare ... CLARE! Sie ist tot. Und es ist meine Schuld. „Bran, es ist alles meine Schuld. Es tut mir so leid. Ich..."

„Warum entschuldigst du dich?", unterbricht er mich. Er löst seine überstürzte Umarmung und tritt ein wenig beschämt einen Schritt zurück. Meine Ohren werden rot, als ich merke, dass er nur Boxershorts trägt.

„Jade!"

Mein Kopf schießt herum zu Clare. Clare?

Sie lebt! Gerade richtet sie sich verschlafen im Bett auf, ihre rotblonden Haare stehen in alle Richtungen ab.

„Ich bin ja so froh, dass du lebst", entfährt es uns gleichzeitig.

Da meine Muskeln mir noch nicht ganz gehorchen, bleibe ich wie blöd auf dem Bett sitzen. Clare kämpft sich von der Decke frei und umarmt mich. Ich drücke sie ganz fest an mich, während ich gleichzeitig lache und weine. Erleichterung ist ein herrliches Gefühl.

Brandon drückt mir ein Stück Brot in die Hand. „Du hast bestimmt Hunger."

Ich lächele ihm zu und genieße den herrlichen Geschmack, der sich in meinem Mund ausbreitet. Es schmeckt zwar ein wenig alt, aber mein Magen macht trotzdem Freudensprünge.

Es klopft an der Tür und Tommy streckt den Kopf zur Tür rein. Als er mich sieht, klappt sein Mund auf.

„Jade."

Ich weiß nicht, wie ich reagieren soll. Klar, wir haben zusammen gearbeitet, aber ein Teil von mir hat ihm immer noch nicht verziehen. Ich zwänge mir ein Lächeln ins Gesicht.

Tommy bleibt zum Glück an der Tür stehen und wendet sich an Brandon. „Ich veranstalte gleich eine Versammlung. Ich denke, das ist lange überfällig. Wir müssen ihnen sagen, was wir herausgefunden haben."

Bran nickt und die Tür schließt sich wieder. Nachdem Bran sich angezogen hat, machen wir uns auf dem Weg zur Lobby. Einige haben ein paar Sessel und Sofas zusammengerückt, sodass wir uns alle ansehen können.

Stella entdeckt uns und winkt uns zu sich rüber. „Schön, dass du lebst", sagt sie grinsend.

Ich grinse zurück. Es dauert eine Weile, bis alle eintrudeln. Tommy steht in der Mitte und wartet. Als er die Stimme erhebt, richten sich alle Blicke auf ihn. Mir fällt ein, dass er ein sehr guter Redner ist.

„Schön, dass ihr es alle sicher hergeschafft habt." Er blickt lächelnd in die Runde. Mehr denn je strahlt er Ruhe aus. „Es waren harte Tage, aber wir alle haben bewiesen, dass wir jede Krise meistern können. Wie ihr alle auch bin ich aus tiefster Seele traurig über unsere Verluste. Jedes einzelne Menschenleben zählt. Und wir sind hier, um dafür zu kämpfen, dass nicht noch mehr Menschen den Tod finden."

Ein paar Rebellen jubeln vereinzelt.

„Wir sind hier, um für Gerechtigkeit zu kämpfen. Mir ist bewusst, dass ich einen Fehler begangen habe. Ich hätte euch früher mitteilen müssen, was ich weiß. Aus diesem Grund werde ich es jetzt tun: Wir haben eine Spur zu Dokumenten gefunden, die Dr. Ruths nächsten Schritt beinhalten. Sie braucht diese Dokumente. Ich brauche eure Hilfe, um diese Dokumente zu finden. Wenn wir sie finden und vernichten, wird sie ihren Plan niemals durchsetzen können. Seid ihr dabei?"

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