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»War ich zu naiv gewesen, wenn du meine Entscheidungen getroffen hast?«

DOLLY

Schweigend fährt Taehyung durch den Regen.
Schweigend, schon die ganze Zeit über beißt
er sich auf die Unterlippe.

Und du entgegnest nichts, willst ihn nicht beunruhigen oder noch mehr verwirren.

Also passt du dich seinem Verhalten an, schweigst, bis sich selbst deine Blicke
von ihm abzuwenden zu scheinen.

Auch wenn er nicht erwartet, dass du ihn
auf sein Schweigen ansprichst, fehlt ihm
eine Stimme. Deine oder eine Stimme?

Nach nicht all zu langer Zeit betretet ihr
sein Apartment, du umschlingst leicht fröstelnd deinen Oberkörper. Sonst ist
es nie so kühl hier, nie so eiskalt.

Nun lenkst du deine Augen wieder auf ihn,
er schenkt sich Whiskey ein, dreht sich zu
dir. Alleine sein Blick spricht seine Frage
laut aus, du schüttelst jedoch den Kopf
und lehnst ein Glas ab.

Ob sich seine nachdenkliche Weise auf
dich übertragen hat oder du durch den
Regen betrübt bist, du weißt es nicht.
Jedoch ziehst du deine High Heels aus,
lässt dich leicht seufzend auf seiner
Couch nieder, stützt den Kopf in die Hände.

Leicht schlägt der Regen gegen die
gewaltigen Fenster, fast schon zu schnell
trinkt Taehyung sein Glas aus.

Der Gedanke an seinen Halbbruder macht
ihn innerlich aggressiv. Es verwirrt ihn, dass
er sich alles verbaut haben muss. Dass er
es so weit getrieben haben muss, um rausgeworfen zu werden.

Ironisch grinsend schlägt er sein Glas zu
heftig auf der Theke auf, du zuckst leicht zusammen. Aber das bekommt dein Freund nicht mit, er denkt immer noch an Jungkook,
der doch eigentlich sein Leben lang der Lieblingssohn seiner Mutter gewesen ist.

„Taehyung?" piepst du dann doch leise,
als das ganze dir zu blöd wird. Vielleicht
ist dies sogar das erste Mal, dass du
enttäuscht von ihm bist. Denn wieso bist
du noch hier? Er beachtet dich nicht
ein bisschen.

Weniger auf eine Reaktion von ihm
wartend, stehst du auch schon auf. „Ich
werde nach Hause fahren, gute Nacht."

Sofort erwacht Taehyung aus seiner Trance, seine Ignoranz bereut er direkt. Schnell folgt
er deinen fliehenden Schritten, möchte dich
sein Apartment nicht verlassen sehen.

„Geh nicht, bitte.." hält er dich auf, allein
durch den Klang seiner tiefen Stimme.

Tatsächlich drehst du dich auf dem Absatz um, siehst ihm ins Gesicht

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Tatsächlich drehst du dich auf dem Absatz
um, siehst ihm ins Gesicht. „Willst du mir sagen, wieso du so nachdenklich bist? Ist
etwas passiert? Kann ich dir helfen?" wird 
dein innerer Instinkt dann doch sichtbar. 

Tief atmet Taehyung aus, seine Augen schließen sich für eine Sekunde. „Du
musst etwas falsch verstanden haben,
mir geht es hervorragend." setzt er ein
Lächeln auf, welches perfekt scheint.

Strahlend, so durchaus herzensgut.
Dennoch so geflochten wie eine Maske.

„Echt? Du kannst mir deine Sorgen mitteilen. Schließlich bin ich deine Freundin." legst du ihm sanft eine Hand auf die Schulter, da er
sich ungewollt etwas von dir weggedreht hat.

Die Hand auf seiner Schulter betrachtend, dreht er sich wieder vollständig zu dir.
Seine Augen treffen die deinen, du blickst
in die Leere seiner Seele. Die Leere oder
die unerfüllte Glückseligkeit?

Sekunden verfliegen, er erwidert nichts.
Gerade willst du etwas entgegen, willst
deine Aussagen Mal wieder zurücknehmen,
da du wie gewohnt die Angst des Fehlers
verspürst, die Angst des Versagens in
dieser noch ungewohnten Beziehung.

Jedoch schnürt sich dein Hals bei dem
Anblick einer Träne, die viel zu schnell
um sie verhindern zu können, den Weg
über seine reine Wange bahnt.

Sprachlos reißt er sich aus deinem Blick
los, erstickt die Verkörperung seiner Gefühle, bevor weitere dieser folgen können.

Dir ist es egal, ob er seine Gedanken nicht
mit dir teilen möchte. Dir ist egal, dass er
sich dir nicht zu öffnen scheint. Denn die
Träne ist der Beweis für das Fehlen seiner Freude, also wirst du ihn trösten.

Also gehst du einen Schritt auf ihn zu,
die Stille im Raum lässt diesen hallen.
Umgehend schlingst du deine Arme von
hinten um ihn, vergräbst dein Gesicht
beruhigend in seinem Rücken.

Zuerst ist er verspannt, möchte dich nicht anblicken, seine Schwäche nicht zugeben.
Ziemlich schnell entspannt er in deiner
Nähe, er greift nach deinen Händen und verschränkt sie mit den seinen.

Diese zu seinem Mund führend, platziert
er einen langen, lieblichen Kuss auf deinem Handrücken, woraufhin du schmunzeln
musst.

Bist du bereits an dem Punkt angelangt,
an dem seine Schmerzen dich zerreißen?
Bist du bereits an dem Punkt, an dem du
ihn nicht nur begehrst, sondern brauchst?

Spürend, dass sein Griff fester wird, wirst
du auch schon vor seine Augen gezogen.
Keine Worte entgegnen können, dauert
es nicht lange, ehe seine Lippen sich mit
den deinen vereinen.

Seine verletzliche Seite ist wie
ausgewechselt, gierig fahren seine
Hände über deine Oberschenkel, er
möchte dich liebkosten, überall.

„W-was hast du vor?" stellst du dümmlich
eine geschenkte Frage, als seine langen
Finger mit dem Reisverschluss deines
Kleides spielen.

Grinsend lehnt er sich zu dir runter, schubst dich leicht an, sodass du mit dem Rücken an die Wand gedrückt bist. Mächtig lehnt sein Körper an dir, du nur auf schwachen Knien.

„Du hast mich beinahe weinen gesehen.."
legen seine Lippen sich Verführerisch
an dein Ohr, nervös breitet sich eine
Gänsehaut auf dir aus.

Kurz erlaubt er sich eine Reisepause.
Ungeduldig und schwach greifst du ihn
am Kragen, ziehst sein Gesicht auf deine
Sichthöhe, da er frecher Weise deinen
Hals zu küssen scheint, ohne seinen
Satz zu beenden.

Nun muss er rau auflachen.
„Deshalb werde ich dich zum
Weinen bringen..." saugt er
wieder an deinem Hals.

Die Stirn runzelnd, legst du deine Hände
auf seine starke Brust. Ihm schon viel zu sehr gehorchend, winkelst du dein Bein an, welches er dann mit einer Hand am Oberschenkel ergreift und sich dadurch sein Becken
enger an dich pressen lässt. 

Mit seiner Zunge fährt er über deine Lippen, stöhnend verfällst du seiner Führung, auch wenn du noch viel zu viele offene Fragen hast, die wie Nebel schinden, sobald er dich berührt.

Er hat die Kontrolle, als hätte er eine
Anleitung zu deinen Gefühlen und allen Handlungen. Als könnte er dich bedienen
und mit dir spielen, wie mit einer Puppe. 

„Weinen, vor unbegreiflicher Lust."
wischt er sich mit dem Daumen über
die leckenden Lippen, während du
schon auf dem Bett liegst und zu
ihm aufsiehst, so unschuldig.

„Und wenn ich nicht weinen möchte?"
testest du ihn grinsend, weißt, dass
deine Widerworte deinen Bedürfnissen
widersprechen.

Ihr beide wisst, dass du ihm gehorchst.
Ihr beide wisst, dass es längst zu spät ist.

„Ach Y/N.." lockert er seine Krawatte
samt Hemd, kniet vor dir auf dem Bett.

„Du bist perfekt."
stöhnt er in dein Ohr, während seine
Hand unter deinem Kleid verschwindet.

..Fortsetzung folgt..

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