I AM HERE

Kapitel 5

„Na Baby? Gut geschlafen?", wisperte ich Časi zu, als ich ihn zum Putzplatz brachte. Dies beantwortete er mit einem zufriedenen schnauben. Ich putzte nur kurz alles über, schnappte mir mein Knotenhalfter, legte es ihm an und führte ihn zum Sandplatz. Ich übte mit ihm verschiedene Tricks und auch ein paar Dressuraufgeben vom Boden aus.
Ich lobte ihn ausgiebig und spritzte ihn noch ab, als wir fertig waren. Dann brachte ich ihn zurück auf die Koppel und ging nach Hause.

„Lissi!", rief Anna, als ich durch die Haustür kam. „Darf ich das nächste Mal wieder mit? Bitteee!", bettelte sie. „Unter einer Bedingung...du stehst nicht einfach nur rum und glotzt dir die Augen aus dem Kopf, sondern  packst mit an", murrte ich, in der Hoffnung, sie so abzuwimmeln. „Okay! Ich wollte eh was machen aber Mama hat gesagt, ich darf nur dahin, wo du mich sehen kannst also konnte ich ja nichts tun... und beim Putzen hab ich ja eh geholfen", strahlte meine Schwester nun. Ich verdrehte genervt die Augen und ging in Richtung Badezimmer.

Frisch geduscht und in neuen Klamotten verließ ich eine halbe Stunde später das Haus erneut, um mich mit Sarah und Emma zum Mittagessen zu treffen. Danach wollten wir noch ein bisschen quatschen und vielleicht ein, zwei Dinge vom Krämer holen, der ganz in der Nähe unseres Lieblingsrestaurants, wohin wir wollten, war.
„Ich bin dann weg!", rief ich noch und verschloss die Tür hinter mir.

„Willst du denn gar nichts?", fragten ich und Jana schockiert, als wir mit vollen Taschen auf dem Weg zur Kasse waren, während Emma uns mit leeren Händen begleitete. „Nein, ich hab ja kein eigenes Pferd. Das mit Anny kann ich auch vergessen, die ist jetzt doch verkauft und wird am Montag abgeholt. Ich werd morgen dann noch ein bisschen bei ihr sein, aber danach war's das. Das wäre Geldverschwendung", erklärte sie. Anny war ein Pferd, das sie eigentlich als Reitbeteiligung bekommen hätte. Ich und Jana wechselten nur einen verschwörerischen Blick und gingen zurück, um eine Schabracke und ein Halfter in Himmelblau zu holen und Emma in die Hand zu drücken. Sie verdrehte die Augen und guckte uns genervt an. „Du wirst uns noch dankbar sein", grinste ich und zerrte meine Freundinnen nach dem Bezahlen aus dem Laden.
Danach machten wir uns direkt auf den Weg zum Stall. Kurz bevor wir zur Einfahrt kamen, sahen Jana und ich uns noch einmal grinsend an und Emma erfuhr erst kurz darauf, wieso.
Annie, die Apfelschimmelstute, die eigentlich ihre Reitbeteiligung hätte werden sollen und dann doch verkauft worden war, stand dort, festgehalten von Emma's Vater. Sie war nämlich nur an diesen verkauft worden. Sie war jetzt also Emma's Pferd.
„Deshalb sollte ich also was mitnehmen", staunte diese mit Tränen in den Augen, nachdem sie sich bedankt hatte.

„Lissi bitteee! Bitte, bitte bitte!", flehte meine kleine Schwester. „Na gut. Aber du tust das, was ich sage. Und du wirst Časi nicht reiten, verstanden?", erwiderte ich genervt, woraufhin Anna fröhlich nickte. Wir machten uns also auf zum Stall, wo mein Wallach schon ungeduldig auf mich wartete. Ich begrüßte ihn und brachte ihn von der Koppel zum Putzplatz, wo ich ihn fertig machte und aufsaß.
Wir starteten nach dem Warmreiten eine lockere Runde, Schritt, Trab, Galopp, Lektionen. Das alles fiel meinem Wallach so unfassbar leicht, als hätte er nie etwas anderes getan. Dabei erinnerte ich mich noch ganz genau an unsere Anfänge...

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Viel gibt es auch nicht mehr zu sagen, alsoo
Peace out!