Alltag

798 24 0
                                    


Sonnenstrahlen glitten durch die Fenster des Wildschweinhuts. An diesem lau warmen Morgen war Elizabeth schon sehr früh wach geworden . Verschlafen richtete sie sich auf und sah auf den noch ruhenden , blonden Schönling neben ihr . Ihr Herz machte allein bei seinem Anblick einen kleinen Satz . Vorsichtig und leise machte sie sich schnell fertig und ging die Treppen freudig nach unten . Außer Ban der mal wieder auf dem Tresen eingeschlafen war , war alles wie jetzt jeden Morgen . Diese kurze Zeit des Friedens war wirklich angenehm . Jedenfalls bis man von den 10 Geboten wieder hören würde .. Die Prinzessin verdrängte diese Gedanken schnell und machte sich ans Putzen und Vorbereiten der Taverne. Es war wohl wirklich noch früh . Erst mehrere Stunden später kamen Diane und Meliodas die Treppen runter und erblickten eine leicht verschwitzte Elizabeth welche sich mit dem Schrubben des Bodens abmühte . „ Wow , Elizabeth.. so sauber war es hier noch nie !" Diane staunte noch kurz und schubste dann Ban vom Tresen welcher sich grummelnd umdrehte und weiter schlief . Meliodas nahm die Prinzessin von der Seite in den Arm und meinte zu Diane gewandt : „ Meine Elizabeth ist nunmal einfach die Beste „ Er grinste sie an . Verlegen wischte diese sich die Schweißperlen weg .
Nachdem die Anderen Sins dann auch aufgestanden waren und alle gefrühstückt hatten verabschiedeten King und Diane sich in die Stadt . Der Rest ging ,auf Befehl von Meliodas , in den Wald um Jagen zu gehen . Elizabeth blieb mit Merlin beim Wildschweinhut ,doch auch sie machte sich nach kurzem aus dem Staub mit den Worten sie müsse noch ein paar Dinge erledigen .

Die Prinzessin trat aus der Tür nach draußen . Eine Windböe streifte ein paar  silber graue Haarsträhnen von ihrer makellosen Schulter . Mit festem Blick und großen Schritten bewegte sie sich auf eine kleine Lichtung , hinter einem Hügel , nahe der Taverne zu . Ihr geheimer Ort . Dort angekommen blieb das Mädchen abrupt stehen und schloss die Augen . Sie versuchte alles in ihrer Umgebung wahrzunehmen und konzentrierte sich auf ihre Kraft . Mit einem Mal leuchteten ihre Handflächen golden auf und ein Windstoß trat aus . Ein Lächeln huschte über ihre Lippen während sie fast wie in einer anderen Welt schien . Ja , schon länger Trainierte Elizabeth hier ihre Fähigkeiten. Sie konnte es einfach nicht mehr länger ertragen so nutzlos zu sein und ihrem geliebten im Weg rum zu stehen .
Als der Himmel sich dann in ein zartes rotorange tauchte machte sie sich wieder auf und kam wenig später ins Wirtshaus rein.

Die Stammkunden saßen an den üblichen Tischen ansonsten war nicht viel los . Meliodas kam auf sie zu gestürmt . „ Elizabeth , da bist du ja ! Wo warst du denn ? Ich hab mir Sorgen gemacht ! „ er sah wirklich nicht so entspannt wie sonst aus . Nervös realisierte sie dass sie heute wirklich länger ,zum Training ,weg gewesen war als sonst . „ Ich .. äh .." Nur ungern hätte das Mädchen ihm jetzt von ihren heimlichen Machenschaften erzählt . Doch zu ihrer Rettung zog Diane sie schon am Ärmel weg und drückte ihr die Kellner Uniform in die Hand .

In der Nacht schlief Elizabeth nicht besonders . Eigentlich schlief sie überhaupt nicht . Dafür waren die Gedanken , die ihren Kopf dröhnend durchfluteten , einfach zu laut. Warum sagte sie Meliodas nicht das sie ihre Kräfte trainierte ? Wann würden die Gebote zurück kommen ? Würde er wieder Sterb..? Fast schon reglos hob sie den Kopf und stützte sich auf den Ellenbogen ab um ihn betrachten zu können . Diese unnötigen Fesseln von Hawk schienen wirklich unbequem . Das Mädchen zog die Decke etwas runter und löste ganz vorsichtig den Knoten . Das Seil erschlaffte und seine Schultern entspannten sich . Ein kleines Lächeln setzte sich auf ihre Lippen . Da regte Meliodas sich plötzlich und drehte sich leicht verschlafen zu ihr um . Erst erstaunt und dann liebevoll wechselte sein Gesichtsausdruck während beider Augenpaare keine Sekunde voneinander wichen. Mit erröteten Wangen strichen ihre Finger sanft in eine seiner Handflächen und sie hoffte das man es in der dämmrigen Dunkelheit nicht so sah. Normalerweise hätte er in solchen Momenten immer gegrinst doch Elizabeths Augen sahen in dieser Nacht keine Spur davon in seinem Gesicht . Er schenkte ihr ein sanftes ,dankbares Lächeln . Seine Gesichtszüge wurden vom weiß glänzenden Mondschein betont und so wirkte es für sie engelsgleich als er bei ihrer Berührung die Augen schloss . Diese Vertrautheit die sie gerade übermannte , erweckte ein wohliges , sicheres Gefühl in ihr und anscheinend auch in ihm .

Der Schimmer deiner Augen ✨Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt