Frierend spazierte ich durch die von Touristen belagerten Straßen von London. Meine Wohnung lag ziemlich zentral, also konnte ich auch zu Fuß alle wichtigen Orte erreichen. Für einige mag McCafé nicht so wichtig erscheinen, doch für mich war es momentan meine Rettung. Ich betrat das zum Glück gut beheizte Gebäude und seufzte erleichtert auf- ich musste also nicht in der grausamen Februarkälte sterben.
Wie immer war das Café voll besetzt und ich musste mich durch die wartende Leute hindurchquetschen. Diese beschwerten sich mit Beschimpfungen, die ich hier nicht erwähnen möchte, aber das machte mir herzlich wenig aus.
Ich bestellte mir einen Latte Macchiato bei einer schlecht gelaunten Kassiererin und nachdem ich bezahlt hatte drehte ich mich um und wollte eigentlich wieder aus dem Gebäude hinausgehen, doch ein Klingeln unterbrach mich. Mit einem Seufzen nahm ich den Anruf an.
„Styles?“
„Styles?“, fragte eine Männerstimme am anderen Ende der Leitung.
„Ja, das ist genau das, was ich eben gesagt habe“, gab ich genervt zurück.
„Entschuldigung, ich hab mich wohl verwählt. Eigentlich wollte ich einen “Stevans“ anrufen. Wird nicht wieder vorkommen.“
„Warte…“, erwiderte ich schnell, bevor der Mann auflegen konnte. An der Art, wie er sprach, erinnerte mich an etwas, an jemanden, um genau zu sein.
„Liam?“, fragte ich mit einem Zögern in der Stimme.
„Ja?“, kam es zurück. Offenbar erkannte mich mein ehemaliger bester Freund nicht mehr.
„Ich bin’s… Harry!“, ein Lächeln umspielte meine Lippen, was nicht oft vorkam.
„Harry Styles? Oh Gott, hi.“
Liam und ich unterhielten uns eine Weile und schließlich kamen wir zu dem Entschluss, dass wir uns wieder mal treffen sollten. Sofort. Nachdem er mich überredet hatte, ihm einen Kaffee mitzunehmen, nannte er mir seine Adresse und ich machte mich auf dem Weg.
Eine gute halbe Stunde lief ich durch die verdammte Kälte, Liam wird sich was anhören können. Trotzdem, ich musste zugeben, dass er es fast wert war. Fast.
Als ich schließlich bei der Adresse ankam, war ich verwirrt. Ich stand nicht etwa vor einem Haus, sondern vor einem riesigen Gebäude. Durch das Drehkreuz betrat ich das Hochhaus und ging auf die Rezeption (ja, die gab es auch) zu.
„Gibt es hier einen Liam Payne?“, fragte ich die Frau, besser gesagt das Mädchen, wahrscheinlich eine Praktikantin, ohne sie zu begrüßen.
„Dritter Stock, zweite Tür links“, antwortete sie viel zu gut gelaunt. Gegen die vom McCafé war das schon fast schockierend.
Ich nahm den Fahrstuhl und klopfte an eine weiß lackierte Tür.
„Herein“, kam es von der anderen Seite, doch ich stand schon im Raum und grinste Liam an.
„Hier hast du deinen Café“, ich stellte ihn auf einen Schreibtisch ab, „und wenn du mich nochmal bei dem Wetter durch halb London latschen lässt, wirst du es definitiv bereuen. Ich weiß zwar noch nicht, was ich machen werde, aber ich weiß, dass es ganz, ganz schlimm sein wird“, grinste ich ihn an.
Liam sprang auf, verschüttete dabei fast seinen Kaffee und zog mich in eine freundschaftliche Umarmung. „Ich hätte mich bei dir melden sollen, es tut mir leid, ich war so beschäftigt“, erklärte er mir, doch ich hatte ihm schon lange verziehen.
Normalerweise setzte mir mein Alltag so zu, dass ich mindestens von 7 bis 6 Uhr schlecht gelaunt war, doch Liams schaffte es mit seiner positiven Art immer mir ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern. Und das, obwohl mich gute Laune normalerweise wirklich nervte.
Liam und ich unterhielten uns, so als ob die letzten paar Jahre nie geschehen wären, als wäre es gerade noch gestern gewesen, als wir gemeinsam zur Schule gingen. Naja, wir schwänzten wohl mehr Zeit, als wir eigentlich in diesem alten, dreckigen Gebäude verbracht hatten, aber irgendwie hatten wir es trotzdem geschafft. Und aus Liam ist sogar etwas geworden.
Er erzählte mir, dass er seit ungefähr einen Jahr als Songwriter bei Syco arbeitete. Normalerweise stellten solche Unternehmen keine fixen Songwriter an, doch Liam war anscheinend so gut, dass sie bei ihm eine Ausnahme machten. Momentan schrieb er einen Song für Louis Tomlinson.
Louis Tomlinson war, nun ja, der Star schlechthin, um es einfach zu sagen. Nachdem er von einem sehr bekannten Produzenten in einem weniger bekannten Club entdeckt wurde, bekam er sofort einen Plattenvertrag und nahm gleich darauf sein erstes Album auf. Er war ungefähr so alt wie ich, um die 20, also lagen ihm natürlich alle weiblichen Teenager zu Füßen. Nach seiner ersten UK-Tour wurde er so bekannt, dass er mittlerweile mindestens ein, zweimal pro Woche in irgendeiner Talk Show zu sehen war. Und vor allem war er eines: reich, und zwar so richtig.
Ich hingegen hatte bist jetzt ungefähr Garnichts erreicht. Immer wieder nahm ich Teilzeitjobs an, die aber früher oder später endeten. Momentan war ich wieder auf Jobsuche, gut lief es jedenfalls nicht. Ich kam gerade so über die Runden und langsam aber sicher hatte ich genug davon. Um ehrlich zu sein, war ich eifersüchtig auf Liam.
Er hatte alles erreicht, was ich jemals wollte. Er hatte genug Geld um sich kaufen zu können, was er wollte, er musste sich nicht regelmäßig um seine Ersparnisse sorgen, wenn er sich einen neuen Fernseher oder so was in die Art leisten wollte.
Und dann war auch noch dieser Tomlinson. Ihn beneidete ich noch mehr wie Liam, natürlich. Er hatte eine gute Stimme und sah nicht schlecht aus, aber, ganz ehrlich: Das was er hatte, hatte ich auch. Auch wenn ich ihn nicht kannte, war er mir unsympathisch. Ich hätte seinen Ruhm, sein Geld, auch locker verdient.
Staunend hörte ich Liam zu, wie er seine Geschichte erzählte.
„Und, was hast du so getrieben?“, schloss er seine Erzählung ab.
„Naja, nicht so viel. Es läuft nicht so gut, du –“ Ich wurde von einem lautem Geräusch unterbrochen, jemand hatte die Tür aufgeschlagen.
„Was läuft nicht so gut?“, kam es von keinem geringeren als Louis Tomlinson. Meine Vermutungen bestätigten sich, freundlich war es ja nicht gerade einfach so hereinzuplatzen, ohne anzuklopfen, und dann einfach so draufloszureden. Er kannte mich doch nicht einmal, was interessierte ihn das?
„Oh, hi Louis!“, begrüßte Liam den 22-jährigen. Er schien viel froher darüber ihn zu sehen, als ich.
„Hey Liam“, er kam auf mich zu, „Louis Tomlinson.“
„Harry Styles“, gab ich zurück und schüttelte ihm die Hand.
Gerade in dem Moment, als ich ihn berührte kam mir eine Idee.
Eine Idee, die mein ganzes Leben verändern könnte. Schlagartig setze ich ein übertrieben freundliches Lächeln auf.
„Schön habt ihr es hier. Arbeitet ihr an etwas?“, fragte ich ihn.
Auch er hatte ein Lächeln auf den Lippen, doch seines schien andererseits wirklich echt zu sein.
„Momentan schreibt Liam den nächsten Hit für mich.“ Er lachte und ich lachte mit.
Wir kamen ins Gespräch und hin und wieder ließ ich ein mehr oder weniger ehrlich gemeintes Kompliment fallen. Mein Plan war einfach:
Louis Tomlinson würde mein bester Freund werden. Er hatte genug Ersparnisse für uns beide und wenn ich mal etwas brauchen würde, hätte ich mit ihm eine Chance auf ein bisschen Geld. Er brauchte es doch sowieso nicht. Von dem ersten Moment an, in dem er den Raum betreten hatte, merkte ich, dass er einer dieser Menschen war, die fast schon zu gutmütig waren.
Das musste ich einfach ausnutzen.
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Hi :)
Das war jetzt mal das erste Kapitel, irgendwelche Meinungen dazu?
Natürlich bin ich auch offen für Kritik. :)
Ich werde versuchen einmal pro Woche, immer irgendwann am Wochenende, upzudaten, damit alles regelmäßig vorangeht. ^-^
xx
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When I'm A Billionaire - Larry Stylinson AU [on hold]
FanficLouis Tomlinson und ich lebten in zwei total unterschiedlichen Welten. Das Problem war nur, dass mir seine Welt um einiges besser gefiel. Er war nicht nur berühmt und beliebt bei jedermann, nein. Er hatte noch dazu richtig viel Geld. Mein Plan war...