6. Kapitel

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Erschrocken fuhr ich in meinem Bett hoch. Was war das denn?

Ich machte meine Nachtischlampe an, rieb mir meine Augen und versuchte klar zu denken. Das alles war nur ein Traum. Meine Gesichtszüge verhärteten sich.

Nur ein beschissener, dummer, eingebildeter Traum.

Ich nahm meinen Polster und schleuderte ihn durch mein Zimmer. Das war nun mal nicht mein Leben, verdammt. Wieso musste ich auch so etwas träumen? Es hatte sich so real angefühlt und um ehrlich zu sein, irgendwie spürte ich dieses Kribbeln immer noch. Das eigenartige war nur, dass ich dieses Kribbeln auch bekam, wenn ich an Louis dachte. Bei Louis fühlte es sich anders an, irgendwie… realer?

Das erste Mal war es mir aufgefallen, als ich ihm meinen Text gezeigt hatte und er dazu gesungen hatte. Damals schenkte ich dem Gefühl nicht wirklich Beachtung, doch es hatte sich nun schon einige Mal wiederholt. Im Auto, als er mich nach Hause gefahren hatte und dann als wir uns verabschiedet hatten erst recht. Was es bedeutete? Keine Ahnung. Es war mir auch egal, wahrscheinlich war es etwas ganz Normales.

Und dieser eine Satz. Alles andere war mittlerweile schon etwas verschwommen, doch diese eine Zeile konnte ich noch immer hören.

I’m in love with you and all these little things.

Egal wie sehr ich nachdachte, mir fiel nicht ein, von wo ich diesen Satz kennen könnte. Und ich war mir auch ziemlich sicher, dass ich ihn noch nie in meinem Leben gehört hatte. Hatte ich ihn in meinem Traum erfunden? Haha, langsam wurde ich wahnsinnig. Toll.

Etwas Positives hatte mein nächtlicher Ausflug jedoch auch: Ich sah mein Ziel stärker vor Augen, als je zuvor. Jetzt wo ich gespürt hatte, wie es sich anfühlte in Louis‘ Haut zu stecken, wollte ich es nur noch mehr. Jetzt wo ich wusste, was mich erwarten würde, war ich bereit alles dafür zu geben, egal was oder wen ich dafür hinter mir lassen musste, verletzen musste.

Genervt seufzte ich und sah auf mein Handy. Meine Uhr zeigte 3:22 an, außerdem blinkten mehrere Nachrichten auf. Von Louis.

„Hi! Ich kann nicht schlafen, HILF MIR.“ 00:31

„Styles.“ 00:35

„Du bist scheisse. (:“ 00:59

Ich lachte kurz auf. Er war wie ein Kleinkind.

„Oops, sorry ich hab schon geschlafen. Ich schätze mal, jetzt bist du auch schon weg. Naja, dann bis morgen :)“ 3:22

Ich drehte mein Handy ab und machte mein Licht aus. Ein paar Stunden Schlaf hatte ich immerhin noch übrig.

Als ich am nächsten Tag aufwachte, war es schon ungefähr Mittag. Mit einem Stöhnen stand ich auf und schnappte mir mein Handy, das ich einschaltete, während ich in die Küche ging. Sie war nur klein, aber mehr als Kühlschrank und Mikrowelle brauchte ich nicht, ich könnte sowieso nicht mit mehr umgehen. Ich schnappte Brot und Erdnussbutter und setzte mich auf mein Sofa, während ich mein Handy checkte.

„Hab dann wirklich schon geschlafen. Guten Morgen!! (:“ von Louis und

„Louis hat mit meinem Boss geredet, das mit dem Songschreiben geht klar. Morgen könntest du schon anfangen, wenn du willst.“ von Liam.

Der Tag fing ziemlich gut an, wenn man mein Aufwachen mitten in der Nacht mal nicht beachtete.

„Geht klar“, antwortete ich und um ehrlich zu sein verspürte ich leichte Aufregung wegen der ganzen Sache. So eine Chance bekam man schließlich nicht jeden Tag.

Ich aß noch auf, räumte mein Geschirr weg und beschloss dann etwas frische Luft zu schnappen. Was leicht gesagt war, da die Luft im wunderbaren London ziemlich verpestest war. Das war einer der vielen Nachteile in einer Großstadt zu leben, aber das musste ich nun mal in Kauf nehmen. Ich zog mich an, schnappte mir meinen Mantel und ging los.

Zuerst holte ich mir noch einen Kaffee aus dem McDonalds, in dem mich Liam angerufen hatte. Es kam mir mittlerweile schon wieder wie eine Ewigkeit vor, ich konnte mir es nicht mehr vorstellen, Liam und Louis nicht jeden Tag zu sehen. Manchmal, okay, meistens, gingen sie mir zwar auf die Nerven, doch hin und wieder war es auch echt… echt schön mit ihnen.

Diesmal war es eine andere Angestellte, die mir mein Getränk gab, doch besser gelaunt war die auch nicht.

Ich verließ den Laden und spazierte ein Bisschen durch die Straßen Londons. Wie viele Trottel schon wieder unterwegs waren war erbärmlich. Mütter, die zu unfähig waren ihre Kinder zu kontrollieren oder Liebespaare, die es nicht lassen konnten in der Öffentlichkeit ihre Zuneigung zueinander zu zeigen. Eine andere Sorte von Leuten, die ich abgöttisch liebte waren diese Personen, die an jeder zweiter Ecke standen um mir irgendein Zeug anzudrehen. So gut es ging versuchte ich solche Menschen zu ignorieren.

Als ich durch eine mehr oder weniger ruhige Gasse lief, kam ich an einem kleinen Shop vorbei. Die Auslage war vollständig rosa geschmückt, mit Herzen und dem ganzen Scheiß. Darin befanden sich Zeug wie Grußkarten, Blumen oder Kuscheltiere. Hastig holte ich mein Handy heraus.

Jup, ich lag richtig. 13. Februar, morgen war Valentinstag. Wieder ein anderer Feiertag, der nur aus Geldzwecken existierte. Weihnachten war noch okay. Es ging zwar auch nur mehr um die Geschenke, doch wenigstens hatte es Mal einen Sinn dahinter gegeben. Geburtstage waren auch ziemlich unnötig. Für was feierten wir den Tag, an dem wir geboren worden waren, obwohl die meisten von uns mit ihrem Leben sowieso nichts anfangen würden?

Erst jetzt bemerkte ich, dass ich zu frieren begonnen hatte, also beschloss ich zurück in meine Wohnung zu gehen. Nach ungefähr einer Viertelstunde, und nun war mir echt schon eiskalt, kam ich an dem Shop vorbei, in dem sie die Füller mit Louis‘ Anhänger verkauft hatten. Das Regal war schon wieder aufgefüllt worden. Ich stoppte und überlegte. Und, verdammt keine Ahnung wieso, doch ich betrat den Laden und kaufte einen.

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Hi (:

Ich hoffe mal, dass dieses Chap jetzt besser war, als das Letzte.

Freu mich (wie immer) über Votes und Kommentare. (:

Schon aufgeregt wegen FOUR?

xx

When I'm A Billionaire - Larry Stylinson AU [on hold]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt