Kribbeln

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Malte:

Es ist noch relativ früh, als wir zurück zur Hütte kommen. Niki huscht sofort ins Bad, während Steve sich erstmal aufs Ohr haut. Ich sehe Thea fragend an. "Willst du vielleicht schwimmen gehen? Ich könnte eine Erfrischung gebrauchen." "Ja, gute Idee. Ich zieh mich nur kurz um, okay?" Ich nicke und folge ihr nach oben. In meinem Abteil tausche ich meine Shorts gegen eine Badehose und ziehe mir ein neues T-shirt an. Wieder unten schnappe ich mir eine Decke vom Sofa, ein paar Snacks und Wasser aus dem Kühlschrank und stopfe die Sachen in eine Tasche. Heute werden wir wohl länger am Strand bleiben, weil es noch so früh ist. Thea kommt in einem weißen, kurzen Kleid die Treppe herunter, als ich an der Tür auf sie warte. Das Kleid betont ihre von Natur aus leicht gebräunte, makellose Haut. Ihre Locken hat sie zu einem lockeren Zopf geflochten. Ich kann nicht anders, als sie anzustarren. Sie grinst verlegen, als sie meinen Blick bemerkt. "Seh ich okay aus?" Fragt sie, kommt zu mir herüber. Auf dem Arm trägt sie zwei Handtücher. "Du weißt gar nicht, wie schön du aussiehst." Lächle ich, ihre Wangen erröten. "Malte.." Murmelt sie, schaut auf die Handtücher. Ich lache leise und packe die Tücher in die Tasche, bevor ich Theas Hand vorsichtig in meine nehme und sie aus der Hütte führe.

Diesmal gehen wir wieder am Strand entlang, um zum Felsen zu kommen. Ich merke, wie Theas Griff fester wird, als wir an der einen Stelle vorbei schlendern. Doch genauso schnell entspannt sie sich wieder. Es scheint nicht mehr so schlimm für sie zu sein. In der Nähe des Felsens breiten wir unsere Decke aus. "Wer zuletzt im Wasser ist, bringt dem anderen morgen Frühstück ans Bett!" Ruft Thea und streift sich das Kleid vom Körper. Meine Augen gleiten über ihren wunderbaren Körper und ich zwinge mich, weg zu sehen. Ich möchte sie nicht verunsichern. Thea hat es nicht bemerkt, sie läuft lachend zum Wasser. Ich grinse sie an, als sie sich umdreht und merkt, dass ich ihr nicht gefolgt bin. Das Frühstück hat sie wohl beeindruckt, heute morgen. Zu gerne lasse ich sie gewinnen, nur, um ihr morgen wieder Frühstück bringen zu können. Ich ziehe mir mein Tshirt aus und gehe auch zum Wasser. Es ist wie immer sehr angenehm. "Komm rein, Malte! Oder hast du plötzlich Angst vor den Fischen?" Neckt Thea mich, mein Mund klappt auf und wieder zu. "Na warte!" Drohe ich und sie läuft schreiend davon. Lachend laufen wir hin und her, sie entwischt mir immer wieder. Irgendwann habe ich sie aber doch eingeholt und umschlinge ihre Taille. Ihre Haut an meiner lässt sofort das Kribbeln in meinem Bauch erwachen. "Hab ich dich! Du.." Mir fällt kein passendes Wort ein. "Du Schöne." Stoße ich deshalb hervor, Thea kichert verlegen. "Du spinnst." Flink entwindet sie sich meinen Armen, ich greife nach ihren Händen. "Hey, lauf nicht wieder weg.. Ich möchte bei dir sein.." Bitte ich, ihr Blick wird sanft. Ich ziehe Thea weiter ins Wasser, so weit, bis wir schwimmen können. Nach der Wanderung tut es unglaublich gut, sich zu erfrischen. Wir bespritzen uns gegenseitig mit Wasser, schwimmen und tauchen nebeneinander her. Mir kommt eine Idee. Als wir auftauchen, frage ich Thea sofort. "Hast du Lust, demnächst mal richtig tauchen zu gehen? Am Riff?" "Sind da diese bunten Muscheln und Fische und so?" Stellt Thea die Gegenfrage, ich nicke. Begeistert blickt sie mich nun an. "Das wäre so toll! Ich wollte das schon immer mal machen! Aber.. Braucht man dafür keinen Tauchschein?" Verwundert schaut sie nun drein. "Doch. Ich hab aber auch keinen. Wenn du magst, können wir den zusammen machen." Schlage ich vor, Thea nickt wieder. "Das wäre cool. Ich freue mich!" Ich greife nach ihrer Hand. "Ich mich auch." Das tu ich wirklich. "Lass uns zum Strand zurück. Meine Beine brauchen eine Pause." Bittet Thea, ich schwimme ihr hinterher, bis wir festen Boden unter den Füßen haben. An unserem Platz angekommen, nehme ich mir eines der Handtücher und trockne Thea vorsichtig ihren Rücken ab. "Danke." Grinst sie mich an, wringt ihren Zopf aus. Wir lassen uns auf die Decke fallen, ich lege mich auf den Bauch und lasse mir die Sonne auf den Rücken scheinen. Thea sitzt neben mir im Schneidersitz und schaut aufs Meer. Ich lege meinen Kopf auf meine Arme und drehe mein Gesicht zu ihr. Ich kann einfach nicht aufhören, sie anzuschauen.

Nach weiteren Runden im Wasser sitzen wir am späten Abend an unserem Platz auf dem Felsen und beobachten den Sonnenuntergang. Die Sonne taucht alles in ein warmes, orange-rotes Licht. Mit der schwindenden Sonne wird es kühler. Ich bemerke die Gänsehaut auf Theas Armen und Beinen und ziehe die Decke aus der Tasche. Vorsichtig hülle ich uns damit ein, Thea seufzt wohlig und kuschelt sich an meine Schulter. Ich lege meinen Arm um sie, streiche mit den Fingern leicht an ihrer Seite auf und ab. "Das ist sehr schön.." Flüstert sie, meine Mundwinkel ziehen sich nach oben. "Das finde ich auch. Ich möchte für immer hier bleiben.. Mit dir.. Ich möchte dich immer bei mir haben, weißt du? Weil.." Ich stocke. Mein Herz beginnt plötzlich wie verrückt zu rasen. Als Thea sich zu mir dreht, und unsere Blicke sich treffen, kann ich es nicht mehr zurück halten. "Weil.. Weil ich mich in dich verliebt habe. Ich liebe dich, Thea!" Stoße ich also hervor. Thea sieht überrascht aus. Was, wenn sie gar nicht so empfindet, wie ich? Wenn ich mir nur eingebildet habe, dass sie vielleicht das Gleiche fühlt? Doch ihre Augen werden schnell sanft. Liebevoll. Sie legt ihre Hand an meine Wange, als ich sie unsicher anblicke. "Ich.. Ich bin auch in dich verliebt, Malte! So sehr.." Flüstert sie und kuschelt sich noch näher an mich. Ich kann mein Glück kaum fassen und strahle sie an. Das Kribbeln in meinem Bauch ist völlig überwältigend. Es breitet sich auf meinen ganzen Körper aus. "Du.. Du.. Wow." Bekomme ich bloß hervor, sie kichert leise. "Du bist ein wundervoller Mensch.." Fängt sie an. "Ich kenne niemanden, der so verständnisvoll und lieb ist und.. ich weiß nicht.. der die Welt mit so anderen Augen sieht. Du bist für mich jemand sehr Besondereres. Ich liebe dich!" Ihre Worte hören sich wunderbar an. Du liebst mich. Ich liebe dich auch, weißt du. Vorsichtig nehme ich ihr schönes Gesicht in meine Hände und streichle ihre Wangen. Ihre braunen Augen strahlen mich an, Thea lächelt total verliebt. Ich kann nicht mehr anders..
Ich beuge mich vor und küsse sie zärtlich. Meine Augen schließen sich genüsslich, als Thea meinen Kuss erwidert und mich wieder und wieder küsst. Ihre Hände liegen auf meiner Brust, streicheln mich sanft. Ich bin wie benebelt von all dem Glück, das gerade durch meinen Körper rauscht und mich ganz verrückt macht. Dieses wunderbare Mädchen, in das ich mich so sehr verliebt habe, liegt in meinen Armen und küsst mich. Thea liebt mich. Ich kann glücklicher nicht sein.

Die Welt kann nicht zu bunt sein (Annenmaykantereit FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt