Kapitel 4

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Alex POV

Nervös spielte ich mit meinen Fingern und versuchte verkrampft nur auf meine Finger zu schauen, um nicht ganz so nervös auszusehen. Immer wieder glitt mein Blick über meine Uhr. „Er wird kommen." Mein Blick hob sich, doch auch Becks zuversichtliche Worte konnte meine Nervosität nicht eingrenzen, ganz im Gegenteil. Es schien, als ob ihre Worte die Angst in mir nur noch verstärkt hätten. Alles in mir schrie danach zu verschwinden! Jetzt! Sofort! „Ich... Ich kann das nicht! Tut mir leid!" Ohne nachzudenken stand ich auf, griff nach meiner Jacke und wollte das Café verlassen, als ich in eine harte Brust stieß. „Tut mir leid!" ohne aufzublicken wollte ich schnell an dem Fremden vorbei, als ich einen sanften, jedoch bestimmten, und 100% bekannten, Griff an meinem Handgelenk spürte. „Prinzessin..." Mein Atem blieb mir im Hals stecken, als ich seinen Wunderschöne Stimme hörte. Der Akzent in seiner Stimme ließ mich schmelzen und die Wärme die seine Handausstrahlte, ließ meine Beine weich werden. Nur zögerlich hob ich den Blick, um in wunderschöne Blaue Augen zu sehen. „Niklaus..." meine Stimme war kaum ein flüstern. Irgendwie hatte ich Angst, dass wenn ich lauter sprechen würde, dass ich die Atmosphäre zerreißen würde.

Eine peinliche Stille herrschte an unserem Tisch – keiner wusste was er sagen sollte. Es gab so vieles was ich sagen wollte. Ich wollte ihm sagen, dass ich ihn vom ganzen Herzen liebte. Ich wollte ihm sagen, dass es mir leidtat. Ich wollte – ich wollte einfach nur die Zeit zurück, in der wir noch gedankenlos stundenlang im Bett liegen konnten. Einfach nur für einander da waren, und nicht stets und ständig von der grausamen Realität gestört wurden. Zögerlich hob ich meinen Blick, nur um direkt in Niklaus seine wunderschönen Blauen Augen zu sehen. Unverzüglich wurden meine Wangen rot, als ich merkte, dass er mich anscheinend die ganze Zeit angesehen hatte. „Sag was..." meine Stimme war leise. Ich hatte Angst. Ich hatte einfach so furchtbare Angst! Ich wollte meinen Gefühlen nicht wieder nachgeben, nur um dann wieder enttäuscht zu werden. Ich wartete noch etwas, und doch machte er keine Anstalt zu sprechen. Meine Brust zog sich zusammen. *Ich hätte nicht kommen sollen! Was habe ich auch geglaubt was geschehen würde? Das er sich entschuldigt? Das er mit mir darüber spricht? Das wir EIN EINZIGES MAL ein normales Gespräch führen konnten, ohne dass er seinen Willen kriegt oder die Geduld verliert?* Eine Welle aus Wut durchflutete meinen Körper und ohne groß darüber nachzudenken, stand ich auf und griff nach meiner Jacke. „Nicht" Niklaus stand plötzlich neben mir, und drückte mich sanft, aber bestimmt zurück auf meinen Stuhl. Er blieb neben mir stehen und sah mir wehmütig in die Augen. Bei diesem Anblick wurden meine Knie weich und ich war mehr als nur froh das ich saß. Langsam und ohne, dass ich es bemerkt hatte, glitt seine Hand zu meinem Bauch, wo sie vorsichtig liegen blieb. „Sieben Monate. Seid Sieben Monaten suche ich dich, und dann bist du in einem kleinen Kaff genau vor meiner Nase?!" Sein anfangs sanfter Griff verstärkte sich, so dass ich kurz darauf seine Hand wegschlug und aus Reflex meine Arme beschützerisch vor meinem Bauch verschränkte, welcher immer noch leicht schmerzte. Schmerz durchzog meinen Körper. Doch war es kein Physischer. Der Ton in seiner Stimme, löste diese Schmerzen in mir aus. Wie konnte er, nachdem wir uns endlich wiedersahen, so kalt und hart mit mir sprechen? „Was willst du von mir hören Niklaus? Das es mir leid tut? Das ich einen Fehler gemacht habe? Ja! Ich hatte einen Fehler gemacht! Ich hätte nicht einfach verschwinden sollen! Ja, es tut mir leid! Und ja, ich bereue es, dass wir so auseinander gegangen sind! Aber ich bereue es nicht, mein Kind gerettet zu haben! Und das war die einzige Möglichkeit, also tut mir leid, aber ich würde es immer wieder tun!" Mühevoll versuchte ich die aufkommenden Tränen weg zu blinzeln, was jedoch schwerer war als gedacht. Einen Augenblick lang war es still. „Wenn du nur gekommen bist, um mich finster anzusehen, kannst du wieder gehen!" Die Tränen, die ich versucht hatte zu unterdrücken, hatten nun ihren Weg durch meine Wimpern gefunden, und nässten meine Wangen. 

Niklaus Mikaelson FF - Die Hexe von Niklaus Mikaelson 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt