Burned hands [Samifer]

Kapitel 5: a hunt

Eine Woche war vergangen.

Eine Woche voller Gewalt, Schlägereien, jedoch auch Freundschaft und Zuneigung.

Sam hatte Freunde gefunden. Freunde, die nicht psychisch krank waren.Eigentlich war der Winchester nun relativ beliebt, auch wenn er Einzelgänger war. Ja, er hatte Freunde, doch meistens war er lieber für sich alleine und las, zeichnete oder hörte Musik.

Einige Mädchen zeigten an ihm Interesse, doch er hatte sie alle abgewiesen,irgendwie gefiel ihm keine von ihnen. Als normale Freundinnen ja,aber nicht als seine feste Freundin.

Gerade saß er mit Charlie, die mittlerweile fast seine beste Freundin war,beim Essen auf dem Pausenhof. Sie unterhielten sich über Game of Thrones, was Sam einige Tage zuvor angefangen hatte zu gucken, da die Rothaarige alle Staffeln auf DVD hatte.

Der Winchester hatte festgestellt, dass er Fantasyserien sehr mochte.

Sie waren eine Flucht vor der Realität, vor seiner schmerzhaften,belastenden Realität.

Und auch wenn es den Charakteren in Filmen, Büchern und Serien meist auch nicht gut ging, irgendwie diente es dennoch gut als Ablenkung vom eigenen Leben.

Sam ging es nicht gut, trotz der Tatsache, dass er nun frei war und dem blonden Tyrannen die Stirn bieten konnte. Er wusste auch nicht so genau, was es war, vielleicht war es die Paranoia, die Angst davor,dass der Teufel ihn wieder quälen würde, ihn dazu zwingen würde,sich selbst weh zu tun.

Irgendwie war es doch seltsam- der Junge, der ihn fertig machte und Satan trugen denselben Namen.

Lucifer.

Welche Eltern würden denn ihr Kind Lucifer nennen, wer hätte den gerne ein Kind, das den Namen des gefallenen Engels trug?

"Gefallener Engel", kam Sam abrupt in den Sinn. Irgendwie klang das schön.Engel, zumindest in der Vorstellung des jungen Mannes, waren majestätische und wunderschöne Wesen, die die Menschen beschützten,auf sie aufpassten. Doch was war ein Gefallener Enge?

'Gefallen'konnte mehrere Bedeutungen haben. Gefallen im Krieg, Gefallen im Sinne von gestürzt worden. Warum war der Engel Lucifer gefallen?

Sam wusste es nicht genau. Er hatte sich immer nur mit Dämonen und Geistern beschäftigt, da sein Vater behauptet hatte, dass es Engel nicht gab, immerhin hatte er ja nie einen gesehen.

Laut John gab es auch Gott nicht, doch sein jüngster Sohn glaubte im Gegensatz zu ihm und Dean daran. Immerhin gab es ja auch Monster,warum sollte es nicht übernatürliche, gute Wesen geben?

Manchmal fragte sich der Teenager, ob er wirklich einen Schutzengel hatte, der über ihn wachte, das hatte Mary immer gesagt, dass die Engel über ihn wachten. Vielleicht zeigten sie sich ja nicht, weil sie nicht wollten, dass irgendein Mensch wusste, dass sie existierten,vielleicht wollten sie sich ja davor schützen, gejagt zu werden.Doch warum sollte ein so mächtiges Wesen wie einer der himmlischen Boten davor Angst haben? Sicherlich konnten sie einen Menschen nur mit einem Fingerschnippen töten.

"Über was denkst du nach, Sammy?", fragte Charlie ihn, schenkte ihm ein Lächeln.

"Über Engel und wieso man seinem Kind einen so bescheuerten Vornamen wie Lucifer gibt."

Die Grünäugige lachte auf, doch wurde augenblicklich stumm, als sie sah, wer da auf sie zu kam.

"Was lachst du so blöd, Bradbury?"

Lucifer setzte sich neben ihr auf den Tisch, zupfte seine weite Jeansjacke zurecht. Ausnahmsweise sah man ihn ohne Gefolge und Sam ertappte sich dabei, wie er seinen Peiniger anstarrte. Warum waren ihm diese stechenden blauen Augen und das charmante Grinsen nie aufgefallen?