Wo warst du?
Was hast du dir dabei gedacht?
Was denkst du, wer du eigentlich bist?
Hm, keine Antwort?!
Ich dachte, wir können dir vertrauen!
Ein Monat Handy Verbot dafür!
Jetzt geh auf dein Zimmer und denk mal über dein Verhalten nach!Dies und noch viele andere Sachen, haben mir meine Eltern an den Kopf geworfen. Was sie gesagt haben, liess mich relativ kalt. Nicht so nett ausgedrückt, juckte es mich einen Scheiss. Ich hatte damit gerechnet.
Nun hockte ich auf dem kalten Boden in meinem Zimmer. Ich hätte natürlich auch auf dem Bett oder auf dem Schreibtisch Stuhl sitzen können, aber ich bevorzugte den Boden. Ich ging gar nicht erst duschen, da ich heute meinen Eltern nicht mehr begegnen wollte. Deshalb haben sie an meiner Tür gehämmert, aber ich ignorierte sie. Ich legte mich, so wie ich war, ins Bett und schlief recht schnell ein.
Am nächsten Morgen zog ich einen hellrosa Hoodie an und eine dunkelblaue Mom Jeans. Vorher habe ich mich natürlich mit fünf Liter Deo eingesprüht (das ist natürlich übertrieben, aber es fühlte sich so an). Alles für die Hygiene. Meine schulterlangen schwarze Haare band ich zu einem Halbdutt zusammen. Die Zigarettenpackung und den Feuerzeug versteckte ich in der Tasche meines Hoodies.
Ich frühstückte schnell und verabschiedete mich von meinen Eltern, als wäre gestern nichts passiert. Ich machte mich auf dem Weg zur Schule. Ich beschloss, dass ich heute den Unterricht nicht schwänzen werde.
Als ich das Klassenzimmer betrat, war alles, wie immer. Jeder redete, flüsterte, lachte. Als mich Alice sah, rannte sie regelrecht zu mir und fragte ganz aufgeregt, aber irgendwie auch besorgt, wieso ich gestern nicht in der Schule war. Sie versucht schon seit einem halben Jahr mit mir befreundet zu sein, aber es gelang ihr noch nicht, Gott weiss wieso. Sie ist ganz nett, jedoch kann ich nicht viel mit Menschen anfangen. Ich habe immer Angst, dass ich mal etwas falsch machen würde.
„Ich hatte echt genug von der Schule", gestand ich.
„Oh, okay." Sie hätte sich ganz offensichtlich eine Erklärung von mir gewünscht, die sie aber nicht bekam.
„Du, hör mal, heute fällt die letzte Stunde aus. Möchtest du vielleicht mit mir in den Park gehen?", fragte sie etwas unsicher.
Ich überlegte, was ich darauf antworten sollte. Um ehrlich zu sein, wäre mir dies immer noch lieber, als nach Hause zu gehen.
„Gut, aber mir wäre der Flussufer lieber."
Ein Lächeln erschien auf ihren Lippen, die sie auch sofort wieder versteckte und so sagte sie: „Okay, geht klar"Alice und ich setzten uns auf eine Bank und ich nahm eine Zigarette hervor.
Sie schaute mich verwundert an und fragte:
„Rauchst du und woher hast du die Zigarette überhaupt?"
„Ich habe gestern zum ersten mal eine geraucht und die Zigarettenschachtel hab ich von einem Typen, aus der Hosentasche, geklaut." Es fühlte sich gut an, ehrlich darüber zu reden.
„Willst du es einmal probieren?", fragte ich sie noch. Sie dachte kurz nach und nickte schliesslich. Ich zündete die Zigarette an, zog einmal dran und reichte sie dann Alice.
Sie musste sofort husten.
„Ist mir beim ersten mal auch passiert", vergewisserte ich ihr.
Dann zog ich wieder dran, dann sie, dann ich...bis wir die ganze Zigarette geraucht haben.„Oh shit! Schon so spät?! Ich mache mich besser mal auf dem Weg", verkündete mir Alice. Ich checkte die Zeit ebenfalls, 15:45, 15 Minuten nach dem, die Schule enden würde.
„Ich begleite dich noch bis zu der Bushaltestelle, von dort kann ich nach Hause gehen", teilte ich ihr entschlossen mit.
Lächelnd dankte sie mir, obwohl ich eigentlich nichts getan habe und so gingen wir schweigend zu der Haltestelle.
Als wir zum Abschied kamen, wusste ich nicht genau, was ich machen sollte. Wahrscheinlich hat sie es bemerkt und umarmte mich.
„Ciao Alice"
„Tschüss"
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Die erste Zigarettenschachtel
Teen FictionGeklaut. Geraucht. Geweint. Gelacht. Gelebt. ___________________________________________ Eine rein fiktive Geschichte über ein 15 jähriges Mädchen und natürlich Zigaretten.