James rannte die Treppe in Höchstgeschwindigkeit herunter und machte dabei einen Höllenlärm.
So schnell wie jetzt war er noch nie gewesen. Da war sich Sirius sicher.
Nicht mal als er und Remus vor der Tür standen.
Daraus zog der Junge Black, dass mit Sicherheit Lily Evans, James' jahrelanger Schwarm, vor der Tür stand.Das würde definitiv anstrengend werden. Evans war schon immer bockig gewesen, was den quirligen Potter betraf. Sirius konnte das ja schon ein Stück weit verstehen, aber zumindest musste die Rothaarige Gryffindor sich nicht jeden Abend James' Schwärmereien anhören.
Mit der Zeit raubte das einem jede Geduld und der junge Black hatte jetzt schon die Vermutung, dass es nun noch schlimmer werden würde. Jetzt da Evans bei ihnen einzog.Er selber war vor knapp einem Jahr von Zuhause weggelaufen und zu James' Familie geflüchtet. Damals hatten die Eltern des Strubbelkopfs noch gelebt. Wenn auch nicht mehr lange.
Sirius erinnerte sich noch genau an den Tag, an dem die Potters zu einem Einsatz aufbrachen. So unbeschwert. Mit dem festen Glauben an ihre Rückkehr.
Der Tod war grausam.
So sehr der Black auch manchmal von James' aufgedrehten Art genervt war, so schmerzhaft war der Schlag in die Magengrube gewesen, als er den Potter gebrochen gesehen hatte.Die Beiden waren wie Brüder. Schon immer gewesen. Sirius konnte und wollte nicht zulassen, dass der hibbeligen Schwachkopf erlebte, was er erlebt hatte. Oder zumindest so ähnlich.
Vielleicht konnte Evans ihm helfen. Wenn sie ihm endlich eine Chance gab. Zumindest auf eine Freundschaft. Auch ihre Eltern waren gestorben. Von Voldemort ermordet. Kaltblütig. Brutal. Aber im Gegensatz zu James hatte sie danach kein Zuhause mehr gehabt.
Sie hätte ins Weisenhaus gemusst.Mehr wusste der Black nicht. Aber er war sich sicher, dass das auch schon der einzige Grund war, weshalb die Jahrgangsbesste James' Angebot zugestimmt hatte.
Wenn sie James helfen konnte und vielleicht auch umgekeht, dann war es Sirius die Mühe wert. Soviel wusste er. Und immerhin war Remus ein paar Tage da, um die Stimmung etwas zu lockern. Immerhin wusste sie alle, dass Sirius die Rothaarige nicht ausstehen konnte und umgekehrt.
Und Remus war mit ihr befreundet. Er würde es ihnen allen leichter machen.
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Kaum hatte Lily den Türklopfer losgelassen, wurde die Tür auch schon aufgerissen und ein breit grinsender James befand sich an ihrer Stelle.Die Tür hatte Lily besser gefallen.
„Hallo, Potter.", begrüßte das Mädchen den lebenden Wischmopp.
„Hallo, Lils.~", flötete ebendieser und bat sie mit einer ausladenden Bewegung ins Innere des Anwesens.„Nur weil ich jetzt notgedrungen bei dir wohne, musst du mich nicht so nennen.", antwortet diese angespannt, tat aber wie geheißen und betrat die Villa.
Die Eingangshalle war prächtig. Noch prunkvoller als Lily erwartet hatte. Trotzdem nahm sie sich vor, später den Prunk und die Schönheit des Hauses zu bewundern. Sie wollte Potter schließlich nichts geben.
Nicht das er noch auf den blöden Gedanken käme, sie würde ihn bewundern. So ein Idiot.Ganz in Gedanken versunken, merkte Lily zu spät, wie der Strubbelkopf von hinten an sie heranpirschte und ihr blitzschnell den Koffer wegschnappte.
„Hey!", rief die Rothaarige empört und schnappte nach ihrem Koffer. Wieso war er nur so groß?!
„Och, Prongs. Gib ihr den Koffer wieder." Lily zuckte erschrocken zusammen und fuhr herum. Hinter ihr standen ein amüsiert grinsender Black und...
„Remus!", auf dem Gesicht des Mädchens breitete sich ein Lächeln aus. Zumindest ein Lichtblick. Sie viel dem Jungen Lupin förmlich um den Hals.
„Ganz ruhig, Lils.", lachte er und erwiderte die Umarmung,"die Welt wird noch nicht untergehen und es ist auch sonst keine Katastrophe im Anmarsch."„Ich will auch...", kam es von James hinter den Beiden. Lily löste sich von Remus.
„In your dreams, Potter..... Und hör auf zu sabbern."
James zog einen Schmollmund, während sich Remus und Sirius vor Lachen nicht mehr einkriegen konnten.
„Das war gut, Lils.", japste der vernarbte Gryffindor.
„... und mit dieser Ernsthaftigkeit.", kicherte der Black.„Man Leute.", maulte James, immernoch schmollend,"Wie wärs wenn wir Lily mal das Haus zeigen?"
Und ohne eine Antwort zu erwarten, schnappte er sich abermals Lily's Koffer, den er zuvor, ganz nach Remus' Bitte, abgestellt hatte und ging, an den anderen beiden Rumtreibern vorbei, die Treppe hoch. Eine protestierende Lily im Gepäck.
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Goodbye (Jily)
FanfictionNachdem Lilys Eltern gestorben sind, ist für die Rothaarige alles vorbei. Sie ist am Ende ihrer Kräfte, was natürlich nicht unbemerkt bleibt. So geschieht es, dass James ihr eines Tages ein Angebot unterbreitet, welches ihr eine Wahl bietet: Entwede...