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Auch am oberen Ende der Treppe ließ der Prunk nicht nach:
Der etwas längere Korridor war mit einem dunkelblauen Teppich ausgelegt und zwischen den dunklen Ebenholz- Türen konnte Lily in gold eingerahmte Gemälde von Familienmitgliedern erspähen.
Fenster gab es keine. Dafür aber kleine, kunstvolle Glaskugeln, die durch den Gang schwebten und ein warmes Licht verströmten.
Lily fühlte sich wie im Wunderland.

Zu ihrem Unglück hatte die Rothaarige wohl einen Moment zu lange die Schönheit des Ganges bewundert:"Wenn du willst, kannst du für immer hier wohnen."
Das war Lily eindeutig zu nah an ihrem Ohr.

„BIST DU EIGENTLICH VÖLLIG DURCHGEKNALLT?!", der junge Potter zuckte zurück,"WENN DU DAS AUCH NUR NOCH EINMAL MACHST, HEX ICH DICH INS NÄCHSTE JAHR!"

„Lily beruhige dich.", Remus legte der Gryffindor eine Hand auf die Schulter,"Komm, ich zeige dir erstmal dein Zimmer."

Kaum waren die Beiden außer Sichtweite, seufzte Sirius laut auf.
„Was hatten wir besprochen, James?"
„Aber..."
„Nichts aber. Keine Anmachsprüche. So kommst du an Evans nicht ran. Du hast ja gesehen was dabei rauskommt."
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„Nimms ihm nicht übel. Er ist eben wahnsinnig nervös.", versuchte Remus seinen Freund zu verteidigen.
Die beiden saßen in Lily's Zimmer, was, wie der Rest des Hauses, wunderschön und luxuriös ausgestattet war. Die Rothaarige hatte sogar ein ganzes Bad mit Badewanne für sich. Nur das sie im Moment garnicht den Blick dafür hatte.

„Wenn das so weiter geht halte ich das nicht aus. Mir platzen jetzt schon die Nerven. Wie als würde ich mit einem Kleinkind zusammen leben!"
Lily's Gesicht hatte mittlerweile vor lauter Zorn die Farbe ihrer Haare angenommen. Die 17- jährige kochte nur so.

„Beruhig dich, Lils. Das wird nicht mehr vorkommen. Gib ihm ne Chance. Er ist nicht so übel wie er auf den ersten Blick erscheint."

„Ach ja?! Jetzt kommst du auch noch mit ‚gib ihm doch ne Chance. So übel ist er doch garnicht'. Ich bin durch Remus! Meine Eltern sind tot! Da ist das letzte woran ich denken kann, einem idiotischem Kleinkind eine Chance zu geben!"

Na super, Remus. Das ging definitiv nach hinten los.
„Er kann dir helfen, Lily. Seine Eltern sind auch tot. Man sieht es ihm zwar nicht an, aber es hat ihn ganz schön mitgenommen."
Daraufhin schwieg die Rothaarige.

„Bitte Lily. Zumindest eine Freundschaft.", flehte der Werwolf.

Ja, die Rothaarige wusste von Remus' ‚Pelzigem Problem'. Irgendwann hatte es sie gewundert, dass der Gryffindor regelmäßig beim Unterricht fehlte. Und der Rest der Rumtreiber, inklusive ihm, hatten sich aus allen ihren Fragen herausgeredet.
Außerdem war Remus' Irrwicht der Vollmond. Für Lily war es nicht sonderlich schwer gewesen.

Zusätzlich dazu hatte der Rest der Rumtreiber, vor allem James und Sirius, Bücher über Werwölfe und Animagi gelesen. Das hatte Lily's Verdacht nur noch bestätigt.
Remus war ein Werwolf und die übrigen drei Animagi.

Wenn die Rumtreiber wollten, waren sie die besten Freude. Die Rothaarige war sich ziemlich sicher, dass sie für Remus duch den Tod gegangen wären.

Vielleicht hatte Remus recht. Vielleicht sollte sie es mal versuchen.

„Wir sollten mit der Haustour weitermachen.", meinte sie stattdessen. Der Werwolf nickte. Er schien zu verstehen, dass Lily nicht darüber reden wollte.
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Die Rothaarige gähnte. Es war schon ziemlich spät und James stellte sich als echte Labertasche heraus.
„Hat Potter schon immer so viel geredet, oder ist das neu?", fragte Lily die beiden anderen Jungs flüsternd.

Seitdem sich die Muggelstämmige erbarmt hatte und James die Führung fortgesetzt hatte, redete dieser wie ein Wasserfall.

„Das ist definitiv neu.", antwortete der Black,"Normalerweise hüpft er mehr rum als er redet. Nur beim planen eines guten Streiches labert er ununterbrochen."
„Soll ich das als gutes oder als schlechtes Zeichen deuten?", fragte Lily deutlich verwirrt.

„Nimms mal als gutes.", ein Grinsen breitete sich auf dem Gesicht des Schwarzhaarigen aus,"Wenn er beim Streicheplanen so redet, kommt was sehr gutes dabei raus."

Unsicher, ob das wirklich ein gutes Zeihen war, warf die Rothaarige einen besorgten Blick zu Remus. Dieser lächelte ihr beruhigend zu.
„Hör nicht auf ihn, Lils. Er will dir bloß Angst machen."

„W- Was?!", Sirius griff sich dramatisch ans Herz.
„I- Ich dachte du magst mich!"

„Keinen Ehestreit in meinem Haus!"

James hatte seinen Redeschwall unterbrochen und betrachtete die Unterhaltung seine beiden Freunde mit einem amüsierten Lächeln.

Daraufhin brach Lily in Gelächter aus, während Remus und Sirius nur leichte rosa Flecken auf ihren Wangen aufwiesen.

„Wie dem auch sei. Kommen wir zum Höhepunkt meiner Führung."
Mittlerweile standen die vier vor einer etwas größeren Tür.

„Dürfte ich bitten?", fragte James  und zeigte, wie schon zuvor bei dem Hauptportal mit einer ausladenen Bewegung zur der Tür. Mit dem Unterschied, dass diese Tür nun geschlossen war.

Mit einem fragenden Blick zu Remus, der ihr aufmunternd zunickte, ging sie zu der Tür und öffnete sie.
Was sie erblickte, ließ sie aus allen Wolken fallen:
Eine riesige, lichtdurchflutete Bibliothek befand sich in dem großen Raum. Die Bücherregale erstreckten sich bis zur Decke.

James, der sie mit einem schelmischen Grinsen im Gesicht musterte, war ihr im Moment egal.

„Ich glaube wir wissen, wo sich Evans in den nächsten paar Tagen ununterbrochen aufhalten wird.", kam es von Sirius.

„Aber wir sollten echt mal zum Essen gehen.", fügte Remus hinzu, der an James herangetreten war.
„Immerhin sollte Lily noch Tante Rose kennenlernen."
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Lily ließ sich tot müde ins Bett fallen. Der Tag war anstrengend gewesen.

James Tante war nett und hatte die Rothaarige auch gleich freudich begrüßt und wie eine Tochter behandelt. Die Gryffindor mochte die etwas ältere Frau. Dennoch ging James ihr höllisch auf den Keks.

Auch wenn er sich nach Lily's kleinem Ausraster am Mittag ruhiger verhalten hatte, machte seine Anwesenheit das Mädchen ganz kirre.

Remus war ihr einziger Lichtblick. Er konnte Potter und Black zumindest auf den realistischen Boden eines 17- jährigen zurückbringen.

Hoffentlich würde das auch bei Lily's Plan, den Garten auf Vordermann zu bringen, funktionieren. Nicht, dass sie ihm das nicht zutraute. Sie konnte sich nur vorstellen, dass der faule und arrogante Potter seinen Hintern nicht hochkriegen wollte. Und Black ganz genauso. Da würden selbst Remus' Überredungskünste nicht helfen.

Das würde anstrengend werden. Alleine die Jungs dazu zu bringen den Garten in Angriff zu nehmen. Ganz zu schweigen von dem Garten an sich. Selbst mit Magie würde das eine Zeit lang dauern.

Lily knipste die Lampe aus und kuschelte sich in ihr weiches Himmelbett. Es fühlte sich fast so an als wäre sie in Hogwarts.

Sie seufzte. Vielleicht hatte Remus recht. Jetzt wo Potter und sie unter einem Dach lebten, konnte sie den Jungen nicht länger ignorieren. Und ihn hassen wollte sie nicht. Eine Freundschaft täte den Beiden mit Sicherheit nicht schlecht. Was aber bedeutete, dass James auch seinen Teil dazu beitragen musste.

Vielleicht wird es doch garnicht sooo schlimm, wie erwartet.

Mit dem Gedanken fiel sie in einen tiefen Schlaf.
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Hallo zusammen.
Okay ich gerade wirklich geschockt, dass ich für das Kapitel 1130 Wörter gebraucht habe :D

Ich muss euch leider mitteilen,
dass ich nicht jeden Tag updaten werde. Trotzdem versuche ich es 1-2 mal die Woche.

Viel Spaß mit der Geschichte. Ich hoffe sie gefällt euch.^^

Goodbye (Jily)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt