Zwei Wochen später
Die Zeit ging relativ schnell um, da ich förmlich in meiner Arbeit versunken war. Mittlerweile habe ich mir wieder etwas Luft verschafft, weshalb ich mich für einen Moment in meinem Stuhl zurücklege. Fast jeden Tag war ich bis 20 Uhr in der Kanzlei und habe meine Arbeit erledigt. Ich beschwere mich jedoch nicht, schließlich habe ich es mir so ausgesucht. „Frau Behne? Ich habe hier noch eine Akte für Sie. Da kam ein neuer Posteingang.", reißt meine Sekretärin mich aus meinen Gedanken, welche gerade mein Büro betreten hat. Lächelnd nicke ich und nehme die Akte entgegen. Es ist die Sache von Jonas. „Danke, Frau Schuh.", sage ich lächelnd und signalisiere somit, dass sie das Büro wieder verlassen kann. Gespannt öffne ich die Akte, in welcher mir der Posteingang entgegen kommt. Ich lege die Akte beiseite und lese mir den Schriftsatz des Gerichts durch. Es ist eine Stellungnahme des Gegners gegenüber der Polizei. Ich lese mir das Schreiben durch und markiere die wichtigsten Aussagen des Gegners. Als ich mir jedoch eine Aussage durchlese, traue ich meinen Augen nicht. Das darf doch nicht wahr sein. Nun wird mir klar, warum Jonas vor zwei Wochen so nervös wurde.„Frau Schuh, rufen Sie bitte Herrn Klauß an und stellen Sie dann durch.", gebe ich meiner Sekretärin per Telefon die Anweisung. Wenig später habe ich aufgelegt und warte ungeduldig auf den eingehenden Anruf. Kurz darauf ist es so weit. Mein Telefon klingelt. „Ja, bitte?" Ich bin total gestresst und überschlage die zwei Wörter fast. „Ich habe Herrn Klauß für Sie am Telefon." Wieder warte ich einen Moment und dann habe ich Jonas in der Leitung. „Guten Morgen, Klara.", begrüßt mich Jonas. Ich höre an seiner Stimme, dass er bis eben noch geschlafen hat. „Komm sofort in die Kanzlei und in mein Büro!", sage ich energisch und lasse den Hörer mit einem lauten Knall auf die Station fallen.
Zur Beruhigung mache ich mir einen Kaffee und gehe wieder zurück in mein Büro. Immer und immer wieder lese ich mir die Zeilen der Aussage des Gegners durch. Enttäuschung und Wut machen sich in mir breit. Wenig später klopft es an meiner Tür. Sie öffnet sich kurz darauf. „Herr Klauß ist da.", teilt Frau Schuh mir mit und geht etwas zur Seite. Zum Vorschein kommt Jonas, welcher lächelnd mein Büro betritt. Er hat die Hände lässig in seinen Hosentaschen der Jogginghose versteckt. „Hi Klara, was gibt's?", fragt er gelassen und mustert mich. „Setz dich bitte.", sage ich seufzend und zeige auf den Stuhl, welcher gegenüber von meinem Tisch steht. Jonas nimmt Platz und mustert mich noch immer. „Gibt es was neues?", fragt er nun zögerlich. Ich nicke energisch. Er scheint zu merken, dass etwas nicht stimmt. Seine Mundwinkel gehen langsam nach unten. Mittlerweile hat er seine Hände aus den Hosentaschen genommen. „Jonas, ich habe ein Schreiben vom Gericht bekommen. Les es dir doch bitte mal durch.", sage ich übertrieben freundlich und gebe es ihm lächelnd. Etwas verunsichert mustert er mich, bevor er das Schreiben entgegennimmt und anfängt zu lesen. Schließlich kommt er bei der entscheidenden Aussage des Polizisten, seines Opfers, an. Sein Blick verfinstert sich augenblicklich. „Dieser Hurensohn!", kommt es wütend aus seinem Mund. „Jonas, das hättest du mir sagen müssen! Wie kommst du auf die dumme Idee, mir sowas zu verheimlichen?! Und allein dass du auf die Idee kamst so gegenüber dem Polizisten zu handeln!" In mir sammelt sich immer mehr Wut zusammen. Ist ihm nicht klar, was das für ihn bedeuten kann? „Und was willst du mir damit jetzt sagen?" Jonas' Blick ist noch immer finster und ich kann keinerlei Emotion aus ihm herauslesen. „Ich weiß es nicht, Jonas. Irgendwas werde ich mir überlegen müssen. Aber bitte, verdammt, sei ehrlich zu mir." Ich versuche Jonas den letzten Satz mit Nachdruck deutlich zu machen. „Ja, ich hab verstanden.", gibt Jonas nach einer kurzen Stille von sich. Ich nicke seufzend und verabschiede mich kurz von ihm. Insgeheim habe ich mich schon entschieden, wie ich weiter vorgehen werde. Doch das wird Jonas wahrscheinlich nicht gefallen.
Heute mal ein etwas kürzeres Kapitel :) Was denkt ihr, hat der Polizist gegenüber Jonas ausgesagt?
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Criminal minds (Gzuz FF) *Abgeschlossen*
FanfictionKlara Behne scheint die Anwältin für Rapper in Deutschland zu sein. Vielen hat sie während ihrer Zeit in Hamburg schon aus der scheiße geritten. Doch plötzlich bekommt sie es mit einem viel schwereren Mandanten zu tun, als zu anfangs gedacht.