Das letzte Kapitel für heute :) Ich hoffe es gefällt euch :)
Während der Autofahrt ist es, wie auch schon bei der Hinfahrt, still. Raphael sitzt mit John vorne, während ich auf der Rückbank sitze. Noch einmal lasse ich die vergangenen Stunden Revue passieren. Eigentlich sollte es ein schöner Abend werden. Ich seufze und schaue aus dem Fenster. Die Stadt fliegt förmlich an mir vorbei und die gedimmten Lichter, welche aus den Wohnhäusern scheinen, lassen mich allmählich müde werden. „Wir sind da.", sagt Raphael schließlich und kommt vor meiner Einfahrt zum stehen. Ich nicke lächelnd und bedanke mich für das nach Hause fahren. Für den "schönen Abend" brauche ich mich wohl nicht zu bedanken. Gerade als ich aussteigen will, fällt mir noch etwas ein. „John? Kommst du mit?", frage ich an den Beifahrer von Raphael gewandt, welcher sich verwirrt zu mir umdreht. „Warum?" Ich sehe, dass Raphael ihm einen leichten Stoß gegen den Arm gibt. „Geh einfach mit.", raunt er ihm zu, woraufhin John, noch immer etwas verwirrt, nickt. Ich lächle Raphael dankend zu. Schließlich kann er sich denken, was meine Absicht ist.
Als John auch aus dem Auto gestiegen ist, winkt Raphael uns noch kurz zu und ist wenig später um die nächste Kurve verschwunden. John steht etwas unbeholfen vor mir, weshalb ich ihn am Arm packe und hinter mir her ziehe. Da er es ohne Widerworte mit sich machen lässt, ist es nicht allzu schwer ihn vom Fleck zu bewegen. Ich sperre schnell die Tür auf und betrete wenig später, mit John im Schlepptau, meine Wohnung. „Setz dich auf die Couch. Ich zieh mich grad um.", teile ich John schnell mit, bevor ich im Schlafzimmer verschwinde. Achtlos werfe ich den Rock in die nächste Ecke und ziehe meine graue Jogginghose an. Kurz darauf landet mein T-Shirt in der selben Ecke und ich kann mich endlich von meinem BH befreien. Was für eine Wohltat. Schnell ziehe ich meinen schwarzen Pullover über und verlasse das Schlafzimmer.
Im Wohnzimmer sehe ich John tatsächlich auf der Couch sitzen. Lächelnd geselle ich mich zu ihm. „Geht es dir soweit gut?", frage ich schließlich, da er noch immer etwas mitgenommen aussieht. Von John kommt nur ein flüchtiges nicken. „Was soll ich eigentlich hier?", spricht er schließlich die Frage aus, auf welche ich schon gewartet habe. Somit kann ich direkt mit dem Thema anfangen, welches ich mit ihm bereden will. „Ich möchte mit dir reden, John. Über das, was Jonas gesagt hat. Es lässt mich nicht los, bevor wir das nicht geklärt haben.", erkläre ich John und setze mich im Schneidersitz auf die Couch. So ist es für mich gemütlicher. Ich merke, dass John versucht meinem Blick auszuweichen. Ihm ist es sichtlich unangenehm, was ich verstehen kann. Ich würde auch nicht gern mit jemandem über meine Gefühle sprechen, nachdem jemand anders Sie ausgeplaudert hat. „Wenn du nicht darüber reden willst...", versuche ich John schließlich entgegenzukommen, doch er unterbricht mich. „Es ist ok, Klara." Er fährt sich mit seinen Händen durchs Gesicht, bevor er sein Gesicht endlich ganz zu mir dreht. „Joe hat recht, mit dem was er gesagt hat. Ich hab es ihm eigentlich im Vertrauen erzählt aber du weißt ja wie es ist, wenn es zum Streit kommt. Man wirft sich alles um die Ohren, sogar die tiefsten Geheimnisse die man dem jeweils anderen anvertraut hat. Ich hab dich bewundert, Klara. Für die Arbeit, die du leistest. Wie vielen Leuten du aus der scheiße hilfst, die es vielleicht gar nicht verdient haben. Du bist mir gegenüber immer so verständnisvoll und ehrlich gewesen. Ehrlichkeit ist heutzutage Mangelware, weshalb du ein Lichtblick für mich warst. Wir haben so viel durchgemacht während du mich vertreten hast, sodass wir am Ende sogar als Freunde aus der Sache rauskamen. Ich hab dich persönlich kennen lernen dürfen und nicht nur als Anwältin. Und mit der Zeit hab ich eben Gefühle entwickelt.", gesteht John mir schließlich und senkt zum Ende hin seinen Blick. Es ist ihm noch immer sichtlich unangenehm. Ehrlich gesagt weiß ich nicht, was ich sagen soll. Wie gerne würde ich ihm sagen, dass ich mich auch so fühle. Doch ich kann es nicht, denn das wäre gelogen.
Gerade möchte ich ansetzen etwas zu sagen, als John wieder seinen Blick auf mich richtet. „Und das Joe dieses Wissen gegen mich ausspielen will, indem er mit dir ins Bett steigt ist unerträglich. Es zerfrisst mich, Klara. Ich flehe dich an, mach es nicht. Lass dich nicht auf ihn ein, auch wenn es nur das eine mal ist. Denk bitte an deinen Freund, obwohl mich diese Gewissheit auch zerfressen wird. Ich will nicht, dass du am Ende nur wegen Jonas vor einem Scherbenhaufen deiner selbst stehst. Das ist es nicht wert, Klara." John schaut mich flehend an und ich sehe, wie ernst er es meint. Ich schlucke schwer, da auch ich weiß, dass es schwerwiegende Konsequenzen nach sich ziehen wird. „Ich habe Angst vor ihm, John. Auch wenn ich damit wahrscheinlich die Beziehung zwischen Granit und mir kaputt mache, was bleibt mir denn anderes übrig?" Ich mustere John hilflos und schließe für einen Moment die Augen. Dieses Mandat hätte ich nie annehmen dürfen. „Du bist mit Granit zusammen?", reißt John mich mit seiner Frage aus den Gedanken. Während des Redens ist mir gar nicht aufgefallen, ihn namentlich erwähnt zu haben. Schlussendlich nicke ich zaghaft, da ich John nicht anlügen will. John nickt daraufhin kurz, doch ich sehe dass es in seinem Kopf rattert.
„Lass uns eine Nacht über die Sache mit Jonas schlafen. Irgendeine Lösung muss es ja geben.", sagt John nach einiger Zeit und lächelt seit langem wieder. Auch wenn es sehr gequält zu sein scheint, ist es wenigstens ein ganz kleiner Anfang. Ich nicke zustimmend und mache John die Couch fertig, sodass er die Nacht darauf verbringen kann. „Gute Nacht, Klara.", höre ich John noch sagen, bevor ich im Schlafzimmer verschwinde. Diesen Tag muss ich erst einmal sacken lassen, denke ich mir als schließlich im Bett liege und die Augen schließe.
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Criminal minds (Gzuz FF) *Abgeschlossen*
FanfictionKlara Behne scheint die Anwältin für Rapper in Deutschland zu sein. Vielen hat sie während ihrer Zeit in Hamburg schon aus der scheiße geritten. Doch plötzlich bekommt sie es mit einem viel schwereren Mandanten zu tun, als zu anfangs gedacht.